Die Ruhe vor dem Sturm
Voller Spannung erwarten wir alle das morgige Halbfinale gegen die Türkei.
Und das das Spiel ein emotionales Highlight für alle Beteiligten werden wird, liegt auf der Hand. Das dann aber ausgerechnet die grossen Boulevardzeitungen beider Länder jetzt eine Fußballfreundschaft propagieren stört mich: Schließlich haben beide auch schön vorher die Rivalitäten geschürt. Wahrscheinlich waren die Redakteure nun selber erschrocken darüber, daß es tatsächlich zu diesem Spiel kommt. Morgen finden also Public Viewing und Autokorsi (ich habe lange recherchiert, aber genau kennt keiner die Mehrzahl von „Autokorso“. Eine Seite rät zu dem Begriff: „Autokolonnen“…) nicht nacheinander und mit Verständnis begleitet statt, sondern zeitgleich und es wird einen Verlierer geben. Ich gehe einfach davon aus, dass alles sich auf das rein sportliche konzentriert und das Spiel nicht dazu mißbraucht wird, um fußballfremde Aggressionen auszuleben. Es wird schon auf dem Platz schwer genug. Wenn die deutsche Mannschaft das Spiel auf die leichte Schulter nimmt, dann hat sie schon verloren. Der türkische Wille versetzt zur Zeit auf dem Feld Halbmonde. Ich hoffe auch auf einen starken vierten Schiedsrichter an der Seitenlinie, der der Chuzpe des Herrn Terim etwas entgegenzusetzen hat. Also, ich glaube, mit der Einstellung und Aufstellung aus dem Portugal wird das was mit einem Finaleinzug, und der türkische Mannschaftsbus kann dann auch die Heimfahrt antreten. Die brauche ich nach dem Spiel nicht mehr absolvieren, denn Mareike muß noch mal zum Dienst und somit mache ich „alone Viewing“. 

