Sonntagsschuss
Rot-Weiss Essen hat sich eindrucksvoll aus der Winterpause zurückgemeldet. Beim selbsternannten Aufstiegsaspiranten Fortuna Köln hat das Team von Waldemar Wrobel durch ein Treffer des eingewechselten Suat Tokat (84.) mit 1:0 (0:0) gewonnen und gleichzeitig die Tabellenspitze zurückerobert.
Auch wenn Tokat die Gäste am Samstagmittag mit einem Sonntagsschuss auf die Siegerstraße brachte, hatte der erste Pflichtspielsieg im Jahr 2011 mit Glück wenig zu tun. Vielmehr machte Rot-Weiss den Fortunen in puncto Laufbereitschaft, Einsatz und mannschaftliche Geschlossenheit etwas vor und hätte schon früher die Führung markieren können. Holger Lemke (26.) scheiterte jedoch zunächst freistehend am Kölner Keeper Jonas Sela, Leon Enzmann (37.) verfehlte das Tor genauso wie Alexander Thamm (55.).
Und die Fortuna? Bis auf einen direkten Freistoß von Alexander Ende, bei dem es einer Glanzparade von RWE-Torwart Dennis Lamczyk bedurfte, um einen Gegentreffer zu verhindern, ließ das Team von Waldemar Wrobel die Rheinländer einfach nicht zum Zug kommen. Vielmehr hatte der für Lukas Lenz eingewechelte Winterzugang Benedikt Koep gleich zwei Mal allein vor Sela sogar die Möglichkeit, mit dem 2:0 alles klar zu machen (84., 88.). Schließlich reichte es aber auch so für RWE, weil Tokat in Kooperation mit Lemke Moussa Ouattara des Balls beraubte und mit einer genialen Bogenlampe Sela zum 1:0 überwand.
„Wir haben einen hochverdienten Sieg errungen. Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn das Tor so spät fällt, aber das ändert nichts daran, dass dieses Resultat in Ordnung geht. Wir hatten deutlich mehr Torchancen als Köln und haben die eine eben auch genutzt“, resümierte Wrobel.
Was für ein Abend! Rot-Weiss Essen hat den Regionalligisten Wuppertaler SV mit 4:1 (2:0) geschlagen und zieht damit ins Halbfinale des Niederrheinpokals ein. Vor 7201 Zuschauern kamen die Gäste zunächst besser in die Partie und hatten durch einen Freistoß von Tom Moosmayer (7.) die erste Chance des Spiels, Björn Weikl (11.) verfehlte erneut mit einem ruhenden Ball das Tor von Dennis Lamczyk knapp.
Nach unsicherer Anfangsviertelstunde kam das Team von Waldemar Wrobel besser ins Spiel, ohne sich dabei zunächst jedoch klare Torchancen herauszuspielen. Doch Lukas Lenz nutzte gleich die erste große Möglichkeit und knallte aus der Drehung den Ball zum verdienten 1:0 unter die Latte (37.). Wenig später tauchte Lenz erneut frei vor WSV-Schlussmann Sascha Samulewicz auf. Der konnte den Schuss des starken Essener Goalgetters zwar noch abfälschen, aber nicht mehr parieren (43.).
Der WSV kam aber erneut besser aus der Kabine und durch Jerome Assauer (54.) noch einmal auf 1:2 heran. Davon ließ sich unsere Mannschaft aber nicht aus dem Konzept bringen und konterte die anrennenden Wuppertaler phasenweise im Minutentakt aus. Die Entscheidung kam dann – wie schon am Samstag in Köln – von der Bank. Benedikt Koep kam herein (82.), traf zum 3:1 (85.) und 4:1 (92.).
„Ein sehr angenehmer Abend war das“, sagte Wrobel. “ Wir waren über 90 Minuten ebenbürtig und kein Klassenunterschied zu erkennen. Vielleicht ist das Ergebnis um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen, aber ich denke, es geht in Ordnung, dass der Sieger Rot-Weiss Essen heißt.“
WSV-Trainer Michael Dämgen gestand: „Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir haben nach einem Eckball das 0:1 bekommen, dann nach einem Konter das 0:2. Danach war es natürlich schwer. Als dann das 1:3 gefallen ist, war die Partie praktisch entschieden.“
Für RWE geht es nun im Halbfinale des Niederrheinpokals gegen die Niederrheinligamannschaft von TuRU Düsseldorf, die sich parallel mit 3:1 bei Union Nettetal für die Vorschlussrunde qualifiziert hat.