Kategorie-Archiv: Musik

Take It Easy!

Ein kluger Kopf sagte vor nicht allzu langer Zeit in gemütlicher Atmosphäre zu mir, dass unserem RWE und seinem Umfeld komplett das positive Denken abhanden gekommen sei. Der Optimismus mehr in Trümmern als noch vor einiger Zeit unser seliges Georg-Melches Stadion. Egal was da komme und wolle: Alles doof!

Na ja, die letzte Dekade gibt ja sportlich auch nicht wirklich Anlass dazu, Konfetti und gute Laune zu verbreiten. Im aktuellen Fußballgeschehen halte ich es persönlich natürlich für eine unglaubliche Leistung, dass unser aller Verein auf Eigenkapitalbasis agieren kann und der chronischen Verschuldung ade gesagt hat. Das finden sicher auch die Spieler toll, deren Gehalt so gesichert war und ist. Dummerweise kamen sie ihrem Auftrag jedoch nicht in gleichem Maße nach und verwalteten unseren Verein weiterhin zuverlässig in der Regionalliga West. Die Sorgen gingen tabellarisch eher nach unten, denn euphorisch nach oben. Den Sorgen folgte die schlechte Stimmung und so ging alles den Bach hinunter.

Letztendlich haben wir es aber auch in dieser Saison mal wieder geschafft, die vierte Klasse zu halten und parallel erneut in das hiesige Pokalendspiel einzuziehen. Alles wie immer also. Und doch ist auch hier in Nuancen einiges anders als in den Vorjahren. Dieses aber nur am Rande. Am Rande hat sich übrigens auch die Option ergeben, die letzte Dekade unseres Vereins in Nuancen über eine unwesentlich erfolgreichere Band abzuwickeln:  Die Eagles haben, so glaube ich, nicht wirklich Lieder über Liebe und den ganzen anderen Kram gesungen, über den man so singt. Das ganze ist viel spektakulärer: Sie haben schon damals Lieder über Rot-Weiss Essen geschrieben. Glaubt Ihr nicht? Dann lest selbst:

Wasted Time

Wasted Time ist natürlich ein ziemlich harter Einstieg in diese musikalische Mutmaßung, bedeutet es doch übersetzt „verschwendete Zeit“. Denjenigen RWE Fans unter uns, die lediglich die erste Liga als Lebensraum für unseren Verein zulassen, mag es natürlich ein willkommener Opener sein. Zuallererst haben die Eagles diesen Song jedoch für all diejenigen unter uns geschrieben, die nach zehn Jahren Regionalliga zermürbt den rot-weissen Schal an den berühmten Nagel gehängt haben. Don Henley erklärte in einem Interview zu diesem Song, dass er nicht die Treue der RWE Fans in Frage stellen wollte, aber doch  festgestellt hat, dass diese Dekade alle an der Hafenstraße zermürbt hat, so dass es für manch einen verschwendet Zeit darstellt. Künstler und ihre Sicht auf die Dinge halt.

One Of These Nights

Es war der 29. Juli 2011. Glenn Frey war auf Promotion Tour in Essen und kam nur durch Zufall an eine Karte für das Erstrundenspiel des RWE im DFB Pokal gegen die Eisernen aus Berlin-Köpenick. Zunächst durchaus verwundert darüber, warum ein Fußballspiel in einem halb verfallenem Stadion stattfindet, zeigte sich der in Detroit, Michigan geborene Musiker von Minute zu Minute mehr begeistert über das, was er da auf dem grünen Rasen geboten bekam. Aus Essener Sicht natürlich. Es war ein Freitag für die Geschichtsbücher. Gerade noch Insolvent und in die fünfte Liga versenkt, tauchte der Deutsche Meister von 1955 wieder als Meister auf. Einige Etagen tiefer halt, aber mit einem Schwung, der einfach zu begeistern wusste. All das entlud sich an diesem Abend im altehrwürdigen Georg-Melches Stadion. Das war definitiv einer dieser Nächte. Zu schade, dass sie nicht konserviert werden konnte. Wenigstens konnte Glenn Frey seinen Bandkumpels davon erzählen und dieses Lied darüber schreiben.

Already Gone 

Gerade noch euphorisiert durch ein Pokalspiel verfolgte Glenn Frey die Geschicke des RWE auch in den fernen Staaten weiter. Hoffte Jahr für Jahr auf eine sportliche Erfolgsmeldung, sah Spieler und Trainer kommen und gehen. Manchmal so schnell, so dass man auch als treuester der Treuen den Überblick verlieren konnte. Spieler und Trainer kamen und gingen, die vierte Liga blieb. Glenn Frey griff in die Tasten und schrieb sich somit musikalisch von der Seele, dass der Profifußball für den einstmals so stolzen Verein Rot-Weiss Essen bereits gegangen sein könnte. In Anbetracht dieser langen Zeit in der Fußballunterschicht liegt der Verdacht natürlich nahe. Aber, die Hoffnung…..

Love Will Keep Us Alive

Seufzend legte Ursula Kasuppke die Montagsausgabe der Tageszeitung beiseite und nahm einen großen Schluck Kaffee aus dem Kaffeepott. Rot-Weiss Essen hatte verloren. In irgend so einem relativ unbekannten Dorf mal wieder. Ihr längst verstorbener Mann Willi würde sich im Grabe umdrehen, dachte Ursula so bei sich und überlegte schon, was sie ihrem Willi denn sagen könnte, um die Niederlage so gut wie möglich zu verkaufen. Andererseits kann sich Willi ja auch nicht mehr groß darüber aufregen, sinnierte sie bei einem weiteren Schluck Kaffee und einem tiefen Zug aus der Zigarette, schließlich ist Willi ja tot. So hatte sie aktuell nicht nur ganz alleine die Sorgen um den geliebten RWE auf ihren mittlerweile schmalen Schultern zu tragen, sondern musste sich zudem ständig ausdenken, wie sie ihrem Willi im montäglichen Zwiegespräch auf dem Margareten Friedhof das Wochenendspiel schönreden konnte. Im Falle einer Niederlage natürlich. Denn wenn ihre Jungs das Spiel gewinnen konnten, da sprudelte es nur so aus ihr heraus. Manchmal kam es ihr dann auch so vor, als könnte sie spüren, wie Willi mit ihr leidet oder sich freut.

An diesem Punkt hielt Ursula stets kurz inne, denn manchmal ist es nach so vielen Jahren nicht mehr wirklich leicht, sich daran zu erinnern ob erst die Liebe zu Willi oder zu RWE ihr Leben bestimmte. Oder ergab das eine dann auf einmal auch das andere? Wenigstens, so sinnierte Ursula weiter, wenigstens lebt der Verein immer weiter. Wie gerne würde sie noch einmal Hand in Hand mit Willi die Hafenstraße Richtung Stadion hinaufgehen. Wie viele ältere und ganz alte Fans gibt es wohl, die nicht mehr in das Stadion gehen, weil es den Partner nicht mehr gibt. Oder weil es alles zu aufregend geworden ist oder manchmal auch nicht nicht mehr schön wegen der vielen Polizei und der Knallerei. Sie wusste darauf keine Antwort. Und eigentlich kannte sie „ihre Jungs“ ja auch schon lange nicht mehr beim Namen, so oft wie die Spieler kamen und gingen. So reicht ihr mittlerweile das Endergebnis und der Spielbericht. Den Rest konnte sie sich aus so vielen Jahren und Spielen an der Hafenstraße denken. Willi bekam das Spiel auf jeden Fall immer mit Leidenschaft nacherzählt. 

Ursula und Willi Kasuppke….diesem Paar konnten sich die Eagles einfach nicht entziehen und widmeten ihnen somit diesen Song.

After The Thrill Is Gone

Was hat Glenn Frey nicht alles versucht, um seinen alten Kumpel und Bandkollegen Don Henley zu einem Besuch an der Hafenstraße zu bewegen.  Der Stimmung wegen und so. Der Henley Don lässt sich also überreden und kommt im Frühjahr 2018 das erste Mal an die Hafenstraße zu einem Spiel von Rot-Weiss Essen. Und was iss? Nix iss! Lösungen werden gesucht, die Mannschaft kickt für sich und ein Großteil der Fans verweigert bisweilen und bis auf weiteres die eigene Unterstützung. Leicht irritiert greift Don Henley zum Notenblock und skizziert einen Song, in welchem es darum geht, dass die ganz große Euphorie, der sogenannte „Thrill“, um den RWE aktuell mehr als vorbei ist. Man schleppt sich so durch. Recht hat er. Und doch würde ich persönlich ihm nun sagen wollen, dass diese Phase vielleicht mal Not tat und helfen konnte, die Negativspirale zu durchbrechen. Manchmal hilft eine Auszeit beiden Parteien auf Mannschaft/Fan Ebene. Eines sei der Mannschaft aber versichert: Das Einstellen sämtlicher Aktivitäten bedeutet nicht das Ende der Vereinsliebe. Es ging halt bei einigen aktuell nicht mehr und das ist zu respektieren. Diesbezüglich jedoch ist das kommende Pokalfinale natürlich von Interesse: Gilt hier die Ausnahme der Regel oder wird weiter konsequent nach Lösungen gesucht?

The Long Run

Natürlich haben die Eagles nicht einen Gedanken, beziehungsweise eine Note an unseren RWE verschwendet und ist alles in diesem Beitrag auf sie bezogen fiktiv. Und doch kommen sie in ihren Songs dem RWE ziemlich nahe: „Good Day In Hell“, „Take It To The Limit“, „The Sad Cafe“. „The Best Of My Love“, „How Long“ oder gerade auch „Life In The Fast Lane“…. alles Titel, die so oder so ähnlich wirklich auf den RWE hätten geschneidert werden können.  Und somit ist natürlich hier und heute alles nur fiktiv aufgeschrieben; zudem würde ich dem RWE nur annähernd eine ähnliche Virtuosität am Ball wünschen wie den Musikern der Eagles an ihren Instrumenten.

Glenn Frey verstarb am 18. Januar 2016 in New York.

Take It Easy, RWE!

 

Hey Du…

…ja genau Du!

Keine Angst, es winken im folgenden keine Heizdecken oder Verkaufstaktiken a`la Schlemihl. Aber, lebst Du in Essen und hast jederzeit die Möglichkeit, dem rumpelnden Zauberfußball oder alternativ, zauberhaften Rumpelball an der Hafenstraße beizuwohnen ?

Erreichst die Hafenstraße zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ? Ein Stauder in der Hand und derer zwei in der Hose ? Dann hast Du es gut. Was aber ist mit den Rot Weissen, die auswärts sozialisiert wurden, an denen der GElch glücklicherweise vorübergegangen ist; Diejenigen, die die Stadt verlassen haben ? Vielleicht aber lebt in Eurer Stadt noch ein zweiter Rot Weisser, der bereit ist, mehrere Stunden Fahrt für Hafenstraßenfußball auf sich zu nehmen.

Ist an dem so, und würdet Ihr gerne öfter gen Essen fahren ? Leid und Spritkosten, alternativ Abteil und Sixpack teilen, manchmal sogar Freude…..! Dann wird es Zeit, dass man Euch wiederfindet. An der Hafenstraße RWE!

[vimeo 84298796]

Director`s Cut

„Zurück in die Zukunft – zurück in den Westen! – Der Mythos kehrt zurück auf die Stehplätze“, so beschreibt es die Westtribüne Essen in Vorfreude auf die bald beginnende Saison. Anlass genug, um zwei Blogeinträge, von vergangenen Zeiten handelnd, digital remastered, im Director`s Cut als Blog Ray im Pappschuber anzubieten. Soundtrack und Interaktionen auf der Bonus DVD.

SIEBEN!

Die Bundesligageschichte des RWE ist, im Gegensatz zu seiner sonstigen Historie, eigentlich schnell und als Siebenzeiler erzählt: Pro Zeile eine Saison! Wobei auch in diesen sieben Spielzeiten nicht wirklich für großes sportliches Aufsehen gesorgt werden konnte. Aber man war halt trotzdem immer wer, schließlich in der alten Ligenordnung von 1948 bis 1961 durchweg erstklassig. Dazu noch Pokalsieger und Deutscher Meister. Georg Melches, Helmut Rahn, Essen!

Leider hat es trotzdem nicht gereicht, direkt in der Premierensaison im Oberhaus mitzumischen. Mit der Saison 1966/67 war es dann aber soweit. Und da der ungeliebte Nachbar Schalke 04 direkt im ersten Heimspiel mit 4:1 aus dem Mythos gefegt wurde, durfte getrost wieder abgestiegen werden: Saisonziel früh erreicht! Neuer Anlauf dann in der Saison 1969/70, welche nicht mit dem Abstieg, sondern einem respektablen 12. Platz abgeschlossen wurde.

Diesen schaffte man aber, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen, in der darauffolgenden Saison 1970/71 wieder. Den Abstieg jetzt! Raus mit Applaus jedoch, denn es galt einmal „Spitzenreiter, Spitzenreiter..hey,hey…“ zu skandieren [Sollte es dieses Highlight kreativer Fan Dichtung schon seinerzeit gegeben haben]. Einfacher gesagt: Am 3. Spieltag der noch jungen Saison war der RWE zum ersten und auch zum bislang letzten Male Tabellenführer der Bundesliga.

Diese Saison wurde in ihrem weiteren Verlauf zur schicksalsträchtigsten für den RWE und vielleicht auch der Grundstein für die gewisse Tragik, welche dem Verein von nun an anhaftete. So wurde am 13. Februar 1971 der FC Bayern mit 3:1 bezwungen; Zum einen der letzte Heimsieg dieser Saison und zum anderen auch die öffentliche Geburtsstunde für die Rüpel aus der Westkurve. Ein Gymnasiast (welch Anachronismus eigentlich) war es, welcher dem Arbeiterverein nicht nur ein schlechtes Image bescherte, sondern Sepp Maier zudem noch ein Messer in seiner Nähe. Immerhin hat sich der junge Mann später noch telefonisch entschuldigt. Heutzutage, wo es so oft an Respekt und Anstand fehlt, wohl eher eine Seltenheit.

Ja und dann war da noch dieser Skandal! DER Skandal! Der FC Meineid war geboren, der RWE hatte verloren. Die Manipulationen anderer hatten den erneuten Abstieg und abermals Platz 18 zur Folge. Davon hat sich der RWE nie wieder erholt und sah von nun an blau! Trotzdem war man in der Saison 1973/74 schon wieder zurück im Oberhaus und belegte nach einer recht unspektakulären Saison am Ende den 13. Platz. In der nächsten Spielzeit 1974/75 konnte sich der Verein um einen Platz auf Rang 12 verbessern, musste aber zusehen, wie die WM Stadien in Gelsenkirchen und Dortmund errichtet wurden. Essen als Metropole blieb aussen vor.

Die Saison 1975/76 brachte dann den 8. Platz nach dem 34. Spieltag. Niemals zuvor oder danach konnte der RWE in der Bundesliga einen weiteren einstelligen Tabellenplatz belegen. Horst Hrubesch, Willi Lippens…, es lag ein Hauch von beginnenden Glamour über Vogelheim und Borbeck. Der Hauch verfing sich aber in den Fabrikschornsteinen und der nächsten Spielzeit 1976/77 recht schnell: Abstieg und einmal mehr Platz 18. Daran konnte auch das aufstrebende Talent Frank Mill nichts mehr ändern.

Im Mai 1977 wurde also die Akte Bundesliga an der Hafenstraße vorerst zugeklappt und verstaubt dort nun schon seit schlappen 36 Jahren. Schuld daran sind natürlich zuvorderst der FC Schalke 04 und der DFB. So das Selbstverständnis der weiterhin erstklassigen Fans des RWE. Und überhaupt: Wenn uns auch der RWE seit Dekaden nicht mehr mit Bundesligafußball beglückt, so war doch alles dabei, was einen Verein so begehrenswert macht. Auch, wenn es es sich meistens nur um Negativerlebnisse handelte.

Die Recherche Bundesliga und sein RWE hat übrigens noch einen erschreckenden Fakt zutage geführt: In vier ausgesuchten Spielen gegen die SG Eintracht Frankfurt in den Jahren 1975 und 1977 kam der RWE auf ein Torverhältnis von unglaublichen 2 : 28 Toren! Vielleicht auch ein Grund für die Sanitärfachmesse viele Jahre später an der Hafenstraße. Unter dem Bundesligastrich bleibt aber folgende Erkenntnis zwingend festzuhalten:

„Dem Verein Rot Weiss Essen, der 1971 wegen der Manipulationen anderer abgestiegen war, wurde keine Wiedergutmachung gewährt“ [Zitat]

SPIELÜBERBRÜCKUNG!

Als Kuddel seine Kutte trug, ihn keiner nach dem Wege frug. Stand es doch auf seinem Rücken: Kuddels Kutte wird die Hafenstraße schmücken. Die Kutte zeigt ein Unikum, wölbt sich um manch Bauch herum.

Oft getragen, aus der Mode gekommen; Ist Fußballkultur, unbenommen. Heute trägt die Kurve schwarz, Sonnenbrille, Bauchtasche!   Trikot, Schal, die Bierflasche. Und ist doch eine Gerade. Schade!

Aber eines weiss der Kuddel ganz gewiss: Früher wurd gespielt, gab´s kein Geschiss. Die Haare, da voll und heute licht; Schon vor dem Spiel annähernd dicht.

Nach dem Spiel die Kutte in den Schrank, öfter mal am Montag krank. Alles total Latte, wenn er denn die Punkte hatte.

„SOUNDTRACK“ SIEBEN!  [Seven Angels, Avantasia]

Director`s Cut by ISDT 2012/2013

Fotos SIEBEN!/SPIELÜBERBRÜCKUNG!  by ISDT, 1x fijny [Island], 1x Norbert Enker [norbert-enker.de]

„Soundtrack“: Seven Angels by Avantasia

Von Tränen

Einmal davon ausgehend, daß Rod Stewart nicht justament an einer rohen Zwiebel gerochen hat oder ihm gerade die Penny von der Lane ging, so liegt die Vermutung nahe, daß ein Fußballspiel der Grund für die rührseligen Tränen sein könnten. Vielmehr der Ausgang eines solchen. 
Und, wir liegen mal wieder richtig: Schon in jungen Jahren, einem Leoparden nicht unähnlich, widmete Rod Stewart seiner großen Fußballliebe Celtic FC einen Song. Vermochte sich Celtic die Landesmeisterschaft bis zu dieser Saison in der Regel stets mit den Rangers teilen, so kann man doch nur bedingt von ihren Fans als Erfolgsfans sprechen. Außerhalb des Paradieses und der Landesgrenzen gab es bis auf wenige Ausnahmen (Lisbon Lions) eben nicht viel zu holen. Und nun wurde mit leidenschaftlichem Spiel der FC Barcelona mit 2:1 bezwungen. 
Wohl genau diese Komponenten Leidenschaft, Atmosphäre, Glück und Erfolg ergaben unter dem Strich Tränen der Freude. Es werden an diesem Abend noch wohl viele dieser Freudentränen geflossen sein, aber nicht alle CFC Fans heißen nun mal Stewart und weinten von einer Kamera beobachtet Rod`s und Wasser. Was aber auch egal ist! 
Hier stehen die Tränen eines Fans doch nur stellvertretend dafür, was der Fußball bisweilen mir uns macht. Er nimmt uns mit, ist uns oft Enttäuschung (Je nach Vereinszugehörigkeit) , manchmal gar Freude (Je nach Vereinszugehörigkeit) und dann, ganz ganz selten, ist der Fußball eine Sternstunde in unserem Dasein als Fan. 
Bekommen wir dieses eine Spiel geschenkt, auf das wir Jahre vergeblich gewartet haben, von dem wir aber den Rest unseres Lebens schwärmen werden. Fragen Sie mal in Essen nach einem gewissen Jörg Lipinski, in Nordhorn nach einem 2:1 gegen den SV Meppen. Und fragen sie in 25 Jahren mal Rod Stewart nach einem Spiel gegen den FC Barcelona. 

Fear of the Dark

Abseits der Stadionproblematik befürchtet gerade ein User im RWE Forum der Revier Sport, dass die relative Ruhe im und um den Verein selber als schlechtes Zeichen zu deuten sei. Das sehe ich nicht so, denn vielleicht wird einfach nur in Ruhe gearbeitet. Zeigt aber auch die latente Angst davor, dass an der Hafenstrasse so oder so die Lichter ausgehen könnten. Und endlich habe ich einen Kontext um auch eine meiner absoluten Lieblingsstimmen und Band hier unterzubringen: Please welcome Bruce Dickinson feat. Iron Maiden…

„Anyway the wind blows“

Bis der Ball auch in den unteren Ligen wieder rollt, gilt es die Pause zu überbrücken. Heute zu Gast die Muppets und ihre unwiderstehliche Version des Queen Klassikers aus dem Jahre 1975. Das letzte Wort hat, wie fast immer, die unnachahmliche Miss Piggy.

Oh, und bitte nicht den Hirsch verpassen!

Darum bittet Anton Corbijn beim Betrachten des folgenden Videos, signalisiert der Hirsch doch Unschuld,Sexualität und Vorahnung. Asche über mein Haupt, ich wusste bis vor kurzem noch nichts von der Existenz eines Videos zu dem 2002 veröffentlichten Song “Electrical Storm”. Ein Lied, welches ebenso wie zum Beispiel das treibende “Lady With The Spinning Head” in der Tradition großartiger “B-Side” Songs von U2 steht. Das Video toppt das grandiose Lied dann aber doch: Im typischen Anton Corbijn Stil entwickelt Larry Mullen jr. hier mit Unterstützung der Schauspielerin Samantha Morton ungeahnte Leinwand Qualitäten. Sein markantes Gesicht bietet mehr Mimik als sonst bei einer kompletten Tour zusammen. Und was nun den Hirsch und seine Rolle betrifft: In diesem Video, welches wie so viele Lieder dieser Welt von einer unglücklichen Liebesbeziehung handelt, huscht er mal kurz durch das Bild. Aber auch das ist mir erst sehr viel später aufgefallen. Kurzum: Super Song und endlich ist der Mann aus dem Hinter- im Vordergrund.

Stolpern

Es sind diese gewissen Abende, an denen man nicht ins Bett findet. Meistens in Verbindung mit aufwühlenden Ereignissen, Abschnitten oder einem gewissen Maß an Reizüberflutung. Im heutigen Fall schlägt ein Mix aus allem zu Buche. Grundsätzlich habe ich schon mal besser geschlafen, ab Montag bestimmt der Wecker wieder zu einer unchristlichen Zeit den Lebensrhythmus und ich bin mir noch nicht sicher, ob das 0:0 Unentschieden des RWE bei den Jungpharmazeuten aus Leverkusen nun einen gewonnenen oder zwei verlorene Punkte zur Folge hat. Dem Vernehmen nach wurde dem RWE ein Elfmeter vergönnt und ein blitzsauberes Tor aberkannt. Wenn dem so ist, sind es zwei verlorene Punkte. Andererseits bin ich zunächst froh, dass nicht verloren wurde. so können die nächsten beiden Spiele gegen die momentanen Top Teams aus Münster und Lotte als “Underdog” angegangen werden. Da der RWE aber nicht irgendein Verein ist, war er für anderthalb Stunden auch im ZDF zu sehen. Wenn auch nur in Form von Devotionalien, die geschickt im heutigen “Lutter” Krimi platziert wurden. Ein spannender Krimi, in dem Jochen Krol mit der gewohnten Nonchalance ermittelte. Ja und im Zuge dieser Schlaflosigkeit ermittelt man dann Musik, die seinerzeit in Dauerschleife gehört wurde. Auf ein solches Lied bin ich gerade gestoßen: Sophie B. Hawkins ist die Auserwählte, die mich für einen gewissen Zeitraum mit zerrissenen Jeans, unkonventionellen Bewegungsabläufen und Lockenpracht der Aussage ihres Liedes recht nahe brachte.

Piratensender

Auch der beginnende Herbst bürgt ja nicht automatisch für eine Verbesserung des allgemein gültigen TV Programmes. Zeit also, sich zur dunklen Jahreszeit verstärkt wieder dem Medium DVD zu widmen. Wohl unbewusst noch dem Motto “Piratengeburtstag” bei der Filmauswahl folgend, bescherte uns der britische Film “Radio Rock Revolution” einen kurzweiligen Abend trotz Überlänge. Kurzfassung: Mitte der 60ziger Jahre trotzen die Piratensender dem konservativen Treiben der BBC und treiben es, im wahrsten Sinne des Wortes, recht bunt und laut. Das ganze in diesem Falle auf einem alten Tanker inmitten der britischen See. Das anarchische Treiben wird gestützt von einem spielfreudigen Ensemble in schriller Optik, welche heute schon fast wieder modern und als tragbar gilt. Der Film steht in verwandtschaftlicher Beziehung zu “Vier Hochzeiten und ein Todesfall”, “Notting Hill” und diversen britischen Komödien. Natürlich trägt die Musik ein übriges zu dem Genuss bei, und die große Sause auf das Festland birgt herzhaften Slapstick, den es aber zu entdecken gilt. Eine weitere Entdeckung ist endlich die Bestätigung, dass wir Männer nicht älter, sondern höchstens attraktiver werden. Veranschaulicht durch Rhys Ifans, der sich seit der wunderbaren Verkörperung des Duschnihilisten “Spike” in “Notting Hill” zu einem Moderatoren- und Lifestyleguru entwickelt hat. Interessanterweise laufen solch “Perlen” bisweilen nur kurz im Kino oder stehen nur als Einzelstück in der Videothek, während sich Horrorstreifen in Kompaniestärke in den Regalen stapeln.

Initialzündung

Was hat der VfL Bochum mit der Midlife Crisis zu tun? Der VfL als Verein prinzipiell weniger. Zwei seiner Fans dagegen schon viel mehr. Die “Schriftgelehrten” Frank Goosen und Ben Redelings haben mit ihren Veröffentlichungen viel dazu beigetragen, sich im Status “Lebensmitte” verstärkt mit dem Gefühl der Musik und dem Fußball der Jugend zu befassen. “So viel Zeit” von Frank Goosen hat mich also noch längst nicht entlassen, sondern hält mich und momentan einige andere auch weiterhin fest in seinem Bann. Passend dazu ein Geschenk namens “Dem Fußball sein Zuhause”, in feinster 70ziger Jahre Optik. So generierte die kleine Runde, in der wir uns normalerweise bei leiser Musik im Hintergrund zu “geistigen” Getränken unterhalten, an diesem Samstag zu einer lauten Liebeserklärung an die Musik jener Zeit. Recht schnell mussten Tische und Stühle weichen um der Luftgitarre und dem Sackbass Platz zu machen. Die CD Sammlung von gestern in Verbindung mit minutenlangen Pausen wurde ersetzt durch die heutigen Wiedergabelisten. Da waren sie dann wieder vereint: Uriah Heep, Peter Gabriel, Bowie, Madness, KISS, Fischer-Z, Mother`s Finest, Genesis, Deep Purple, Don McLean und all die anderen großartigen Musiker und ihre Stücke, die uns gestern wie heute mehr bedeuten und ein vielfaches mehr an Gefühlen vermittelt haben wie manch heutiges Produkt. Solche Abende lassen sich leider nicht beliebig wiederholen oder am Reissbrett planen, basieren sie doch auf “Aha Erlebnissen” wie zum Beispiel einem Buch. Dafür war der Abend aber von einer solchen Intensität, so dass ich mich noch lange fröhlich daran erinnern werde. Verbunden mit der Erkenntnis, dass man niemals zu alt für etwas ist und dass das, was von Herzen kommt, immer siegen wird. Daher glaube ich auch weiter fest an bessere Zeiten für den RWE. Was nun die Umsetzung der Band für uns bedeutet, da sehe ich ausnahmsweise einmal schwarz: Noch sind wir zu dritt, und davon kann nur einer überhaupt ein Instrument spielen.

Ultrastark

Zwischen der ganzen Aufregung rund um den Fußball zu Saisonbeginn gilt es schon die erste wunderschöne Fanaktion zu bewundern. Aber nicht beim Fußball, sondern in Polen beim gestrigen U2 Konzert in Chorzow. Bitte angucken:

Dieses Kribbeln im Bauch, Teil 1

Gestern Abend im “Camp Nou” zu Barcelona, Ortszeit 22.15 Uhr: Auftakt der 360° Tour 2009: U2 betritt die Bühne. Alle bisherigen Eindrücke steigern die Vorfreude auf das Amsterdam Konzert in 3 Wochen ungemein. Und der (erstaunlich hochwertige) Mitschnitt belegt einmal mehr: Adam Clayton ist die coolste Socke zwischen Nordhorn und Dublin.

It’s one o’clock and time for lunch,dum dee dummmm dee dum……

……When the sun beats down and I lie on the bench I can always hear them talk! Es geht um Genesis, und es geht um das für mich beste Album aller Zeiten. So wie das beste Fußballspiel aller Zeiten nicht zwingend durch die eigene Lieblingsmannschaft bestritten wird, muß auch das subjektiv beste Album aller Zeiten nicht von U2 sein. Dieser Titel geht an das Livealbum “Seconds Out” von Genesis. Man muß sich 95 Minuten Zeit nehmen, und das immer wieder über Jahre hinweg, um zu erkennen, dass dieses Album nicht nur zwölf stimmige Songs beinhaltet. Es ist dieser brilliante Sound, dieses begnadete Zusammenspiel aller Musiker, welches eine magische Atmosphäre schafft, der man sich auch 32 Jahre später nicht entziehen kann. Samtweiche Keyboardläufe wechseln mit elegischen Gitarrensolis, unterstützt durch eine druckvolle Rhythmussektion und dem Gesang von Phil Collins. Wie auf dem Video zu sehen, hatte Phil Collins nicht nur viel Haare auf und in dem Gesicht, sondern auch das Erbe von Peter Gabriel anzutreten. Mit diesem Konzert hat er es geschafft, den Genesis Songs seinen eigenen Stempel aufzudrücken, ohne Gabriel imitieren zu wollen. Was natürlich Genesis Hardliner ebensowenig akzeptieren wollen, wie ich zum Beispiel die Abkehr von Progressiv Rock zu Mainstream Pop a`la Land of Confusion.

Training

So, die Champions League Messe für den FC Bayern ist gelesen, trotzdem ist ein 1:1 Unentschieden nach dem Hinspiel recht akzeptabel. Der FC Liverpool ist leider auch draussen, nach einem 4:4 unentschieden gegen das ewig grüssende Murmeltier namens Chelsea. Der SV Eintracht, wir wollen ja das Niveau halten, hat das seinige etwas verloren und zudem beim Verfolger SV Bavenstedt mit 0:2. Laut dem Trainer war es die lustloseste Vorstellung seit seinem Amtsantritt. Tja, wer will es den Spielern verdenken? Hier hat der Vorstand den ultimativen Schlußgong in Sachen Demotivation abgegeben. Hochmotiviert und im Dauertraining für die kommende Tour hingegen sind die „Jungs“ von U2: Hochhäuser, Studentenparties, Clubkonzerte….nichts wird ausgelassen um an dem livehaftigem Geschick zu basteln. Und, es hört sich schon richtig gut an. Nach der ganzen Tragik der letzten Zeit kommt jetzt etwas großartiges, um nicht zu sagen: „Magnificent“:

Echolot

Da habe ich an diesem sowieso schon verkorksten Samstag noch Glück gehabt: Ich hatte vor, bei Ndr 2 Karten zu gewinnen für die Echo Verleihung in Berlin. Einziger Sinn dieser Teilnahme: Die relativ geringe Lebenschance, einmal annähernd in der Nähe von Bono und Co. sein zu dürfen. Aber, ich verschiebe diesen Lebenstraum gerne, habe ich natürlich nicht gewonnen, und überzeugte mich das Moderatorenduo Schöneberger/Pocher sehr schnell davon, daß es besser war, nicht vor Ort gewesen zu sein. Lieblos wurde U2 gleich als erster Liveact angekündigt. Das war dann insofern gut, konnte recht schnell der Fernseher ausgeschaltet werden. Warum bekommt ein Oliver Pocher immer wieder solche Formate zugeteilt ?, scheint doch seine einzige Kunst darin zu liegen, verbal andere zu beleidigen. Gerade in Zeiten, wo das Internet den gesellschaftlichen Aspekt zu verrohen droht, sollte von Moderatorenseite anders agiert werden. Barbara Schöneberger, zu selbstverliebt und überdreht um einen qualitativen Gegenpart zu Pocher zu schaffen. Alle gesehenen Preisträger grüssten Berlin und fragten sich bisweilen zurecht, was sie sagen sollten. Im Falle von Florian Silbereisen und Jeanette Biedermann hätte ich folgenden Tip von Dieter Nuhr parat: „Wenn man keine Ahnung hat,…..“. Die hatte ich heute Abend auch nicht: Ich habe für uns den Film „BURN AFTER READING“ ausgeliehen. Die Besetzungsliste sollte uns endlich das erhoffte TV Event des Wochenendes bringen. Wieder Fehlanzeige: Ein Film wohl nur für Fans der Protagonisten. Weil: Brad Pitt als grenzdebiler Fitnesscouch, George Clooney als paranoider Frauenversteher und der unvergleichliche John Malkovich als geschasster CIA Agent, jeder auf seine Art glänzt hier. Doch der Film als solcher kommt nur schwach poliert daher und läßt einen beim Abspann ratlos fragen: „Und worum ging es jetzt?“.

Basic Singing

Ungeplante Einkäufe, dieses kurze Erblicken und reflexartige Greifen danach: was kann es schöneres geben, als sich auf diese Art mal was zu gönnen. Weil, eigentlich ja überhaupt nicht geplant. Das Objekt der Begierde nun heißt „The Collection“ und ist das Schaffenswerk des Duos „Simon & Garfunkel“. Alle 5 Studioalben sowie das legendäre Reunion Konzert vor 500.000 Fans am 19.9.1981 im Central Park von New York auf DVD. Das es sich bei dem Konzert sogar um eine DVD handelt, habe ich aber erst festgestellt, als die vermeintliche CD im Auto nicht die erhofften Töne von sich geben wollte. Unfassbar cool, wie Art Garfunkel mit den Händen in den Jeanstaschen und 80er Jahre Outfit mit Hemd und Weste vor einer halben Million Menschen seine Lieder sang, Paul Simon hatte ja wenigstens noch seine Gitarre. Wunderbare, ruhige Lieder, verpackt in einer schönen Box. Zudem mehr Wärme verbreitend als das heutige Testspiel des heimischen SV Eintracht auf Kunstrasen bei den beliebten Sportfreunden aus Lotte. Der Kick ging aus Nordhorner Sicht mit 2:3 verloren.

Von allem etwas

Es wird Zeit, daß das runde Leder (bzw. dessen heutige Hightech Variante) wieder rollt. Ich habe wieder Lust auf Fußball, auf Tore, Emotionen und Berichterstattung darüber. Morgen hilft mir das oftmals und zurecht kritisierte DSF über den Notstand ein wenig hinweg und berichtet live von der Anfield Road über den FA Cup Knüller „Reds vs Toffees“. Das war es dann aber auch im Großen und Ganzen vom Fußball. Bei RWE gibt es noch zwei Neuverpflichtungen zu melden, und auch der SV Eintracht ist in dieser Beziehung nicht am Ende, sondern verpflichtet einen Spieler gleichen Namens. Soweit, so Fußball. Aber, es gibt ja noch andere Dinge im Leben und so bin ich gerade jetzt sehr dankbar darüber, daß das ZDF „Wetten Dass“ zeigt, während RTL sich in den Niederungen des Niveaus um Quote bemüht und leider millionenfache Unterstützung dabei findet. Natürlich ist auch Thomas Gottschalk ein Selbstdarsteller vor dem Herrn, aber das Format und die Gäste machen die Show mittlerweile wieder zu einem Vergnügen. Und wenn sich dann noch zwei Männer gegenübersitzen um mittels Ohren zu kommunizieren, da kann der Schwanz im Dschungel selbigen einpacken. Reicht das auch noch nicht, um über die Winterpause zu kommen, und dauert das Warten auf die neue U2 CD noch sooo lange, ja dann gibt es noch eine weitere zuverlässige Größe: Bruce Springsteen hat auch schon wieder ein neues Album auf den Markt gebracht: „Workin On A Dream“ heißt es, und kommt im Gegensatz zu seinen letzten beiden Alben recht beschwingt daher. Working On A Dream, ein Schelm wer böses dabei denkt, aber er liegt richtig: Die letzten beiden Alben waren in ihrer Grundstimmung ein Produkt der Politik des gerade abgetretenen US Präsidenten. Das Arbeiten an einem Traum hängt daher unmittelbar mit dem Amtsantritt seines Nachfolgers zusammen. „Yes we can“ halt. Und mit dieser Musik im Ohr lassen sich auch noch schön Bilder bearbeiten, bevor ich meine Festplatte mal ordentlich „aufgeräumt“ habe.

Hupfdohlen

Mal ganz ehrlich, wer hört sich heute noch und ohne bleibende Schäden eine CD der Hupfdohlen von „Wham“ an? In den 80zigern, der Blütezeit von Pastellanzügen und Fönfrisuren, ging das ja noch recht unaufgeregt vonstatten. Aber wo dröhnt heute noch „wake me up before you go-go“ oder ähnliche „Perlen“ der Musik aus lauten Autoboxen? Egal, seit gestern ist alles anders: Die Adventszeit hat begonnen und mit Begeisterung kann ich 30 Tage lang „Last Christmas“ und den ebenfalls verdrängten Chris Rea auf seinem Weg nach Hause hören. „Do they know it`s Christmas“ natürlich direkt hinterher, aber da singt ja auch Bono einen starken Part. Und sogar Rolf Zukowski kann ich auswendig. Der Zauber der Vorweihnachtszeit ist also weiterhin ungebrochen, und wir sollten ihn mit der nötigen Ruhe genießen. Wer ist nicht erstaunt, dass wir wieder so schnell auf das Jahresende zusteuern?

Old School, Part 2: Die Musik

Vor acht Jahren hat die Band um den ältesten Schüler der Welt, Angus Young, ihr letztes Album veröffentlicht. Nun sind AC/DC mit ihrem neuen Album Black Ice wieder da. Und, alles ist gut, und alles wie früher: Getrieben von den zwei Akkorden der Rhythmusgitarre, unterstützt vom treibenden Bass feat. Drums, bringt sich der Schülersprecher mit seiner Leadgitarre immer wieder grell in das selbige ein und röhrt der Godfather of Schiebermütze, Brian Johnson, seine Texte in das Mikrofon. Welch Wohltat für die Boxen in Zeiten von….ach, egal. Dumm nur, dass die Tickets für die kommende Tour für Deutschland innerhalb von 12 Minuten ausverkauft waren.

Gwyneth

Gwyneth ist die Frau von Chris Martin, auch wenn sie mit Nachnamen Paltrow heisst. „Die Paltrow“ ist ja schließlich schon für sich eine Marke, und Gwyneth Martin hört sich karrieretechnisch eher suboptimal an. Aber dafür hat Chris Martin noch drei Mitstreiter, zusammen nennen sie sich Coldplay und haben letzten Sonntag in Hamburg und der dortigen Color Line Arena ein Konzert gegeben. Und das war klasse! Die Color Line Arena allein,direkt neben dem Volksparkstadion gelegen, ist ja schon einen Besuch wert: Also in manch schwachen Momenten gestehe ich mir durchaus ein, dass die Arenen und Hallen moderner Prägung auch ihre Vorteile haben. Hier waren es eine feine Architektur rund um das Halleninnere herum, schicke Barzonen unterteilt in den verschiedenen Biermarken, Sanitär de Luxe etc. Das Halleninnere besticht durch atemberaubend steile Ränge, welche einem erst das Gefühl vermitteln, ganz weit weg zu sein um dann aber doch eine gewisse Nähe zum Geschehen, in diesem Falle der Bühne, aufzubauen. Ein Vorteil eines Hallenkonzertes gegenüber einem Stadionkonzert ist sicherlich auch die Akkustik: Nach 2 Liedern war alles „geregelt“ und die vier Briten legten los wie die Feuerwehr. Übrigens, wenn Coldplay doch immer wieder mit U2 verglichen wird, dann sind sie auch ein wenig selbst schuld; Bühnenaufbau: Gleiche Architektur, Musiker: gleiche Aufstellung, Konzept: Adaptionen unübersehbar, so das Spielen zweier Lieder inmitten der Zuschauer. Ein tolles Konzert, ein schöner Abend und eine lange, aber unterhaltsame Fahrt. Ich glaube zwar nicht, dass Coldplay, schon allein durch ihre Musik, jemals den Status von U2 erreichen wird, geschweige denn muß. Schließlich spielen U2 auch schon 20 Jahre länger zusammen und können so auf eine ganz andere Fanbasis bauen. Zudem ist auch das „Wirken“ der Fans während eines U2 Konzertes viel druckvoller als letzten Sonntag. Aber, wer noch die Möglichkeit bekommt, einem Coldplay Konzert beizuwohnen zu können, der sollte dieses unbedingt tun. Und mag auch Chris Martins Bühnenpräsenz und Tanzstil im Gegensatz zu den Gesten von Bono wie eine Marionette auf Entzug erscheinen, eines hat er dem Godfather of goodness voraus: Er kann ein Instrument spielen. und wie!! Für diverse Eindrücke hat youtube sicherlich jede Menge Clips parat. Und ich bedanke mich bei Andreas für die Bilder und das fahren.

Tapedeck

Es muß so Anfang der 80ziger Jahre gewesen sein, da hatte ein Schulfreund eine Musikcassette, auf dem sich ein Live Konzert befand. Die Band hieß Steve Harley & Cockney Rebel und war bzw. ist nicht wirklich bekannt. Aber dann gab es das eine Lied, welches so schräg und so schrullig in Darbietung und Dialekt war und doch so begeistert vom Publikum mitgesungen wurde: „The Best Years Of Our Lives“. Es gibt darin diese Zeile „If I Knew How To Say It To You, I Say It“. Recht simpel, aber die Aussprache war definitiv kein Schulenglisch, sondern tiefster Dialekt. Cockney Dialekt halt. Aber faszinierend. Um es kurz zu machen: Die Cassette lieh ich mir noch ab und an aus, Steve Harley war höchstens durch seinen Top Hit „Make Me Smile….“ mal dem ein oder anderen bekannt, und somit gelang es mir nie, dieses Konzert auf LP oder später als CD zu erstehen. Dummerweise habe ich es nie vergessen und immer mal wieder eine CD von Steve Harley gefunden oder gekauft, aber dieses eine „Lied“ zusammen mit vielen „Cockneys“, das zu finden war mir nicht vergönnt. Vielleicht war es mir so wichtig, weil ich meine Affinität zu England darin begründet sehe, vielleicht aber auch nur, um endlich eine langjährige Suche zu beenden, oder um die Freundschaft abschließen zu können. Heute Nacht, so gegen 1.00 Uhr, da konnte ich sie tatsächlich beenden: Auf einmal hatte itunes dieses Konzert im Programm. Und ja, verdammt noch mal, genau dieses Konzert war auf dieser Kassette. Zu meinem Schulfreund von damals habe ich keinen Kontakt mehr, aber ob er sich wohl genauso darüber freuen würde wie ich? Leider gibt es The Best Years Of Our Lives nicht bei youtube, dafür aber diesen hier…

Blogsound

Die Euro ist Geschichte und mit ihm der Versuch, den Fans bisweilen musikalisch unverträgliches aufzuzwingen. Monetäre Hintergründe schließe ich natürlich völlig aus…..Egal, auf jeden Fall habe ich noch einmal darüber nachgedacht, welche Lieder ich mit Fußball verbinde oder die mir im Bezug darauf wichtig sind. Und somit habe ich mir nach fast zwei Jahren „ISDT“ einen eigenen Sountrack, quasi einen Blogsound zugelegt. Na ja, diese Auswahl würde es zumindestens werden, wenn es ihn wirklich geben würde. Viele Lieder fehlen noch, aber es ist ja auch erst Volume 1. So fehlen noch die Sportfreunde Stiller, denn ihr 54`usw. finde ich gut, denn es singen Fußballfans. Herpes House Band zum Beispiel wird niemals darin auftauchen….
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