Kategorie-Archiv: Wittekindshofer FC Gronau
Neun!
Die beste Mannschaft der Welt, sie ist einfach nicht unterzukriegen: Der Wittekindshofer FC Gronau wird am Samstag einmal mehr das integrative Fußballturnier der Lebenshilfe Nordhorn in Kooperation mit der Jugendabteilung des VfL WE Nordhorn bestreiten. Fast schon traditionell in anderer Besetzung. Ich habe in älteren Posts schon das ein oder andere Mal über die Schwierigkeiten berichtet, aus Spielern mit einer Behinderung eine homogene Mannschaft zu formen.
Umso erstaunlicher, das der „WFCG“ auch im verflixten siebten Jahr überhaupt noch besteht. Lassen wir uns also Samstag überraschen, welche Spieler schlußendlich den Weg nach Nordhorn antreten. Den Spaß und die Begeisterung für das Spiel, welches wir alle so lieben, den haben sie sicher wieder mit dabei. Anbei der Pressetext zu diesem Turnier und herzliche Grüsse.
Geschrieben von Hendrik Hohenberger
Sonntag,10.April 2011
Das Integrative Hallenfußballturnier für Sportler mit Behinderung, das die Jugendabteilung des VfL Weiße Elf Nordhorn gemeinsam mit der ortsansässigen Lebenshilfe Nordhorn ausrichtet, wird am Samstag, den 16. April, zwischen 10 und 17 Uhr in beiden Kreissporthallen zum bereits neunten Mal ausgespielt.
Turnierleiter Thomas Hilberink und sein Team freuen sich, in diesem Jahr 15 Mannschaften aus sieben Einrichtungen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden in der Kreisstadt begrüßen zu dürfen. Die Lebenshilfe Nordhorn wird drei Teams ins Rennen schicken und versuchen, den Gerd-Treiber-Wanderpokal ein zweites Mal nach 2005 zu gewinnen. Die Turnierausschreibung sieht vor, dass pro Team maximal zwei Kicker ohne Behinderung auflaufen dürfen.
Das Motto „Fußball verbindet“, hat eindrucksvoll Wort gehalten, lobte Lebenshilfe Geschäftsführer Thomas Kolde nach dem Endspiel im vergangenen Jahr, das die Mannschaft aus Rheine knapp mit 2:1 gegen Westfalenfleiß Münster für sich entschied. „Der Sport übernimmt eine herausragende Rolle, wenn es um die Integration von Menschen mit Behinderung geht“, erklärte Kolde.
Die Besucher des Turniers können sich neben sportlichen Vergleichen auf ein buntes Rahmenprogramm freuen. Unter anderem gibt es ein großes Penaltyschießen für die Sportlerinnen und Sportler aller Einrichtungen.
Zahlreichen Jugendfußballern des VfL Weiße Elf, dessen Vereinsgelände in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lebenshilfe liegt, kommt am Turniertag eine ganz besondere Aufgabe zu. Sie stehen jeweils einer Einrichtung als Pate zur Seite und übernehmen die Rolle des Team Betreuers. „Alle Spieler waren in der Vergangenheit mit sehr viel Eifer bei der Sache“, sagt Turnierleiter Hilberink. „Und das wird auch in diesem Jahr so sein“. Für das leibliche Wohl wird den ganzen Turniertag über zu familienfreundlichen Preisen gesorgt. Der Eintritt ist frei.
Leistungsprinzip
So haben wir nur eine Mannschaft gemeldet, während andere Einrichtungen gleich mit zwei oder drei Teams antraten. Zu den Beweggründen später mehr. Und dann liefen wir das erste Mal in den schwarz – gelben Vereinsfarben unseres Vereines DJK Arminia Gronau auf. Kurz vor Turnierbeginn bekamen wir unseren eigenen Mannschaftskoffer überreicht. Dafür recht herzlichen Dank.
Die Metamorphose von “Garten Fußballern” zu einer eigenständigen Sparte in einem Sportverein ist somit beendet. Auf dem Weg dahin haben wir aber auch leider einige Spieler “verloren”, für die Dabeisein wichtiger ist als ein sportlicher Erfolg. Wir sollten es als unsere Aufgabe ansehen, Ihr Engagement vielleicht bald wieder mit einer eigenen Trainingseinheit belohnen zu können.
Am Turnier selber nahmen nun 16 Mannschaften teil, und jede bekam einen Betreuer zur Seite gestellt, der nicht nur für organisatorische Fragen zur Verfügung stand, sondern auch als integrativer Part auf dem Hallenboden zu glänzen wusste. Eine willkommene Unterstützung für unsere Mannschaft, schließlich konnten wir sonst nur einen Spieler aufbieten, der A) mit dem Ball umzugehen wusste und B) für den integrativen Gedanken des Turniers stand.
Zurück zu der Entscheidung, nur mit einer Mannschaft anzutreten: Natürlich spielt dabei auch stets der logistische Aufwand eine Rolle: Es bedarf genügend Fahrzeuge und zusätzliche Mitarbeiter, die vielleicht bereit sind, einen Teil des freien Wochenendes zu opfern. Oder aber für diesen Tag vom Dienst befreit zu werden, was wieder zu Lasten anderer Kollegen geht. Keine einfache Aufgabe und für Außenstehende auch nicht immer zu verstehen.
Zudem hat uns die Leistungsdichte des Turnieres dazu bewogen, nur noch eine Mannschaft ins Rennen zu schicken. Speziell die Teams von Westfalenfleiß Münster spielen zwar einen guten Ball, legen aber auch einen Ehrgeiz und bisweilen eine Aggressivität an den Tag, die völlig konträr zum Grundgedanken dieses wunderbaren Turnieres steht. Während der Siegerehrung ließ der Turnierleiter dann auch gewohnt nonchalant seine Kritik daran durchblicken. Eine zweite Mannschaft von uns gemeldet, wäre also nur ein vielzitiertes “Kanonenfutter” gewesen.
So aber konnten wir in unserer Gruppe wirklich gut mithalten (Es wäre schlichtweg gelogen, zu behaupten, wir würden auch nicht gerne gewinnen) und in der Gruppenphase die komplette Ergebnispalette abdecken: Niederlage, Unentschieden und Sieg bedeuteten aufgrund des Torverhältnisses Platz drei. Somit gab es im Gesamtklassement ein Platzierungsspiel um Platz 9 oder 10. Ein tolles Spiel aller Beteiligten wurde mit 3:1 erfolgreich gestaltet. Ein schöner Erfolg und alle waren zufrieden. Zudem war jeder Spieler im Laufe des Turnieres auf dem Feld.
Beeindruckend gut und vor allem sympathisch organisiert, einmal mehr das Drumherum. Viele Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf und auch für das leibliche Wohl wurde selbstredend gesorgt. Highlight hier die Frikadellen! Fast so gut wie die an der Hafenstrasse zu Essen, und das soll was heißen! Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder.
Fußball ist mehr, als 11 gegen 11
Mit der vierten Tagung hat diese Veranstaltung nicht nur die Probephase überstanden, sondern auch die DFL als Partner gewonnen. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Hannoveraner Oberbürgermeister Stephan Weil und Willi Hink als Vertreter des DFB gab es Vorträge von Persönlichkeiten, die ob ihres Wirkens von dem ein oder anderen Fußballfan durchaus kritisch beäugt werden. Aber, Martin Kind warb heute nicht für die Abschaffung der 50+1 Regel, sondern präsentierte sich in einer launigen Rede dem Thema angemessen und sehr sympathisch. Auch “Fanprofessor” Gunter Pilz schuf keine neuen Begrifflichkeiten a`la “Hooltras”, sondern bot einen sehr interessanten Rückblick auf die vorangegangenen Tagungen.
Den inhaltlich wertvollsten Vortrag bot für mich aber der Geschäftsführer der von-Laer-Stiftung und Aufsichtsratsmitglied des DSC Arminia, Wilfried Lütkemeier. Kernthese: “Nur ein ganzes Dorf erzieht einen Menschen” oder auch “Die Gesellschaft provoziert Ausgrenzung”. In diesem Zusammenhang auch seine kritische Bemerkung, dass die Vereine selber Aggressionen schüren, wenn sie die Fans in viel zu kleine Blöcke hinter Gitter sperren.
Unser Workshop wurde dann von zwei Vertretern der DFL und einer Vertreterin der Special Olympics moderiert. Die drei ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass hier bis zum nächsten Tag Ergebnisse zu erzielen waren. Die gab es dann auch, nicht zuletzt eben Dank dieser engagierten Moderatoren. Explizit hier nun auf die Ergebnisse und Gedanken einzugehen würde den Rahmen sprengen. Wer aber Interesse an Behinderte im Sport, barrierefreie Stadien und sonstige Tagungsinhalte hat, der ist über das “Vereinsheim” herzlich willkommen.
Der Präsentation der Ergebnisse aller Workshops habe ich mich am nächsten Tag zwischendurch entzogen, war mir doch ein Gespräch mit einem Tagungsteilnehmer und Vertreter der Brigade Nord wichtiger. Interessante Einblicke in das Verständnis eines Ultras. Nach den Ergebnissen war vor dem Spiel, und so galt es noch der Einladung von Martin Kind zu folgen, der uns Karten für das Spiel seiner 96ziger gegen Eintracht Frankfurt zur Verfügung stellte. Das erste Mal im Leben ein Stadion mittels VIP Karte zu betreten, durch ein Bändchen einer anderen Kaste zugeteilt zu werden, das waren ganz neue Erfahrungen, lukullische Inklusive. Und doch so abgetrennt, so dass ich vorsichtshalber gefragt habe, ob wir denn nun auch allein ins Stadion dürften. Will sagen: Für einmal war es ein ganz tolle Sache, und die Plätze im Stadion vom Feinsten, aber immer müsste ich das nicht haben, denn hier fehlen einfach Emotionen.
Trotzdem ein überaus gelungener Abschluss einer intensiven Tagung, die den Wunsch der Organisatoren nach Nachhaltigkeit mehr als erreicht hat. Es gibt noch sehr viel zu tun, wollen wir wirklich und nachhaltig unsere behinderten Mitmenschen in unser scheinbar normales Leben einbeziehen. Wenn wir aber nur einiges von dem umsetzen und intensivieren können, was wir an diesem Wochenende erarbeitet haben, so kommt es denjenigen zugute, die genauso und vielleicht noch mit viel mehr Herzblut Fußball- und Sportfans sind.
Kleinanzeige

Entscheidungen
Oder Post aus Nünberg: Die Jury hat den Fußball Bildungspreis 2009 vergeben: Aus 41 Bewerbungen für die unterschiedlichsten Projekte hat das Bildungsfairplay “Bücher haben Gewicht” gewonnen. Ganz herzlichen Glückwunsch dazu von unserer Stelle. Ganz außen vor sind wir aber doch nicht, besteht doch eine Einladung zu der Verleihung am 2. Oktober in der Nürnberger Tafelhalle.
Lohn der Mühen



Fußball ist Bildung
Fußball Bildungspreis 2009
Bewerbung des WFCG 04 (Wittekindshofer FC Gronau 04)
Fußball bewegt, so oder so. Und Fußball setzt sich über alle gesellschaftlichen Grenzen hinweg. So verwundert es auch nicht, dass im Wittekindshof Gronau, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen jeden Alters, der Fußball eine große Rolle einnimmt. Kommen dann noch Mitarbeiter mit einer entsprechenden Affinität zum Runden Leder dazu, ist der Weg zu einer Mannschaft kein weiter mehr. Diese haben wir dann im Jahre 2004 als „WFCG 04“ gegründet. Und eigentlich können wir nun fairerweise diese Bewerbung auch abschließen, denn Spieler, die zum Zeitpunkt der Mannschaftsgründung noch den Kriterien entsprachen und unter 18 Jahren waren, haben nun die Volljährigkeit erreicht. Auch haben wir Spieler/innen in unserer Mannschaft, die sich schon jenseits der 40 bewegen. Nehmen wir aber das geistige Alter unserer begeisterten Spieler als Grundlage, dann bewegen wir uns definitiv auf einem kindlichen Niveau. Ob wir nun trotzdem an dem Bewerbungsverfahren teilnehmen dürfen, überlassen wir somit der Entscheidung der Jury. Somit bewegt sich unser wechselnder Spielerstamm in einer Altersspanne zwischen 16 und 45 Jahren. Unsere ersten Trainingseinheiten haben wir auf einem ziemlich unebenen Rasenstück hinter dem Schülerhaus des Wittekindshofes in Gronau durchgeführt. Unsere Einrichtung beschaffte uns zu diesem Zwecke zwei transportable Tore, um wenigstens den Ansatz eines Spielfeldes zu haben und dieses auch den läuferischen Fähigkeiten unserer Spieler anpassen zu können. Lange durften wir nicht dort trainieren, waren fußballspielende behinderte Mitmenschen doch zu laut für einen Nachbarn und somit mussten wir das Training einstellen. Daher suchten wir Kontakt zum nahegelegenen Sportverein, der SG Gronau. Dort durften wir einige Monate auf einem Nebenplatz trainieren, der sogar ein Flutlicht besaß und uns auch ein Training in den Wintermonaten ermöglichte. Leider wurden wir oft wieder unverrichteter Dinge nach Hause geschickt, da der Platz für Nachholspiele etc. benötigt wurde. Von daher war es nicht verwunderlich, dass wir recht bald eine komplette Absage erhielten, den Platz weiter zu nutzen. Nur die Begeisterung für den Fußball und das Gefühl einer Mannschaft hielt unserer Spieler anschließend bei der Stange. Der nächste Neubeginn fand in einer Sporthalle der Stadt Gronau statt. Auch diese ziemlich nahegelegen, so dass wir die Betreuung für den Hin- und Rückweg sicherstellen konnten. Aber auch dieses Intermezzo war nur kurzfristig, pochten doch die Regel Sportvereine auf diese, unsere Trainingszeit. Integration ist für viele immer noch ein Fremdwort und gar schwerlich umzusetzen. Lange Zeit wieder ohne Trainingsmöglichkeit nutzten wir dann den „Platz“ der zum Wittekindshof gehörenden Johannesschule. Zu nutzen natürlich nur im Sommer. Mit Beginn dieses Jahres konnten wir dann aber einen entscheidenden Durchbruch erzielen: Der Sportverein SV Arminia Gronau nahm unsere komplette Mannschaft als eigene Sparte in seinen Verein auf. Somit sind wir dort Mitglieder mit Anrecht auf eine feste Trainingszeit. Die Beiträge übernimmt der Wittekindshof Gronau. Das ein kleiner Einblick über die Schwierigkeiten, einer Mannschaft von behinderten Sportlern eine sportliche Heimat zu bieten. Aufgrund dieser Platzproblematik waren die Unternehmungen abseits von Training und Hinhaltetaktiken viel wichtiger: Unser erster Spiel bestritten wir gegen die Mannschaft unserer Haupteinrichtung in Bad Oeynhausen und verloren dort, sagen wir mal recht deutlich, mit 2:29. Ebenfalls bestritten wir dort das alljährliche Hallenturnier und sahen sportlich schon etwas besser aus. Es folgte an einem bitterkalten Novemberabend das Vorspiel zu einer Regionalligapartie des SV Eintracht Nordhorn im großen Eintrachtstadion unter Flutlicht gegen die Mannschaft der Lebenshilfe Nordhorn. Spielbesuche beim SV Eintracht, einer Bundesligapartie in Duisburg, Regionalligafußball an der ruhmreichen Hafenstrasse beim Besten Verein der Welt, dem RWE; Wir waren in Dortmund, haben dort das Halbfinale der WM für geistig behinderte Fußballer gesehen, spielten weiter gegen Jugendmannschaften von Regelvereinen, richteten ein kleines Turnier aus und wurden unsererseits Bestandteil des integrativen Hallenfußballturniers der Lebenshilfe Nordhorn. In all den Spielen haben wir vielleicht zwei Spiele gewonnen und agieren auf einem recht einfachen Niveau. Viele „normalgeistige“ Sportler hätten schon längst ihre Fußballschuhe an den Nagel gehangen, doch unsere Sportler hängen an unserer Mannschaft, den gemeinschaftlichen Erlebnissen und vor allem den Kontakt zu anderen Mannschaften. Über den Fußball können wir bieten, was den Menschen, die bei uns leben, am wichtigsten ist: Akzeptanz und Normalität. Warum nun diese Bewerbung: die Menschen unserer Einrichtung unterliegen ja meistens einer Vollversorgung und erhalten somit nur ein kleines Taschengeld (Schüler) oder Entgelt (Werkstatt für behinderte Menschen). Eine Fußballausrüstung zu kaufen gestaltet sich daher nicht immer einfach, geht das doch zu Lasten des sogenannten Bekleidungsgeldes. Unseren Satz Trikots verdanken wir einer Spende usw. Gesetz dem Falle einer Förderung durch die Spielwarenmesse könnten wir alle Mitspieler mit Fußballschuhen, einer Sporttasche und einheitlichen Trainingsanzügen ausrüsten. Das einheitliche Auftreten allein würde unsere Sportler stolz machen und mit Freude erfüllen. Und vielleicht könnten wir dann auch wieder ein kleines Turnier ausrichten.
Viele Grüße aus Nordhorn/ Gronau
…soweit unsere Bewerbung für den WFCG. Es ist wichtig für den Fußball, aber vor allem für die Gesellschaft, dass es solche Projekte gibt. Und da unsere Spieler ja in ein funktionierendes System eingebunden sind, gibt es vielleicht Projekte, die eine Förderung mehr verdient haben. Aber verdient haben es unsere Spieler allemal, überregional Beachtung und Erwähnung zu finden.
Quo Vadis

Es kann nur einen geben

janz wichtig


sichtbares

We can be Heroes, just for one day

exorbitant

Ausblick
Children of the Revolution





Meilenstein

Das hast Du nun davon

Dichter und Denker
"Duisburch"

"Lasst die Spiele beginnen"
Ursachenforschung




Vorbericht Nummer 2


Die beste Mannschaft der Welt, der WFCG






