Fegefeuer der Eitelkeiten
Natürlich maße ich mir nicht an, die Situationen in München, Hamburg oder Gelsenkirchen auch nur annähernd bewerten zu können, aber es berührt mich als Fußballfan im allgemeinen. Ich frage mich nämlich ganz ernsthaft, ob es hier und dort überhaupt noch um den Fußball im speziellen geht. Das Spielerverträge bisweilen nicht mehr wert sind, als das Papier auf dem sie stehen: Geschenkt! Das aber nun die Bosse, die Trainer, Vorstände und wer nicht sonst noch alles, so dermaßen am „Rad“ drehen, das ist kontraproduktiv.
Dazu kommen dann noch die Fans, die ob der multimedialen Überversorgung kaum noch wissen, woran sie wirklich sind und sich auch dem einen oder anderen Lager zugehörig fühlen. Dem neutralen Fan wie mir stellt sich die Situation dann wie folgt dar: „Alle gegen alle“. Was ich aber wirklich nicht mehr sehen und hören möchte, das sind diese Pressekonferenzen, in deren Verlaufe Neuverpflichtungen bekanntgegeben werden, als wenn gerade die Quadratur des Kreises geglückt scheint. Was in aller Welt muß denn nun ein Trainer mitbringen, um langfristig vor Uli Hoeneß zu bestehen, als Beispiel für die für mich unverständlichste Personalie ? Kann es im Grunde seines Herzens nur der sein, dessen Spiegelbild er jeden morgen bei der Rasur erblickt?
Er soll also einfach aufhören, stets den nächsten Trainer als seinen Wunschkandidaten zu bezeichnen. das waren Jürgen Klinsmann und gerade Louis van Gaal auch. Es müssen im Fußball schon lange keine 11 Freunde mehr sein, das wäre zuviel erwartet. Das es aber immer seltener um das einfache Spiel auf dem Platz geht, das wird diesem wunderbaren Sport nicht gerecht und nervt. Übrigens: Sollte es in allen drei Fällen irgendwo eine neutrale Aufarbeitung der Geschehnisse geben, so würde ich mich sehr über einen Hinweis darauf freuen.