Wir geben ab zur Werbung
Eine Überschrift, an der es nichts zu deuteln gibt: Mit dem 2:1 Erfolg gegen die Sportfreunde aus und in Siegen konnte die Schülermannschaft des RWE den vorzeitigen Aufstieg perfekt machen. Unvorstellbar eigentlich, lässt man noch einmal die Rahmenbedingungen zu Beginn dieser Saison Revue passieren. Dank diesem Internet konnte ich das Spiel live am Rechner verfolgen, mehr saß leider nicht drin.
Wer nun eine RWE Mannschaft erwartet hat, die Nerven zeigte ob der Option Aufstieg, der wurde enttäuscht: Früh in Rückstand geraten, verlor die Mannschaft nicht die vorgegebene Linie und schaffte kurz vor der Pause (Achtung, Fußballweisheit: Zu einem psychologisch günstigem Zeitpunkt also) den Ausgleich. Das große Ziel nun direkt vor Augen und mit den lautstarken Fans im Rücken gelang auch die Führung, welche recht souverän bis zum Abpfiff verteidigt werden konnte.
Dieser letzte Pfiff des Schiedsrichters: Genaues weiß man nicht, aber er hat sich wohl etwas dabei gedacht, auf eine durchaus angezeigte Nachspielzeit zu verzichten. Es waren RWE Fans, die den Unparteiischen zu dieser Aktion mit Fingerspitzengefühl quasi genötigt haben: Einige waren schon zu früh in Versuchung geraten, ihrer Freude auf dem Feld Ausdruck zu verleihen. Verließen aber Dank einer recht deutlichen Ansage durch Wademar Wrobel über das Stadionmikrofon den (Fußball)Platz und kehrten fast vollständig wieder hinter die Zäune zurück. Da von den Rängen aber immer mehr Fans zu der Mannschaft wollten, handelte der Schiedsrichter seinem Ermessen nach völlig korrekt und pfiff das Spiel ab. Alarmstufe Rot im Siegerland, denn völlig losgelöst begann nun eine rot weisse Party.
Verschwiegen werden soll natürlich nicht, das es einige wenige verpeilte „Fans“ in eher in Richtung Gegengerade und den Heimfans zog, denn zur eigenen Mannschaft. Was in diesem Augenblick der Freude in jemanden vorgeht, eher auf Krawall und blinder Pöbelei gebürstet zu sein, als sich einfach nur der Freude hinzugeben, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Leider nahmen einige wenige Medien, unter anderem auch der WDR, diese Szenen zum Anlass, um alle RWE Fans mal wieder über einen Kamm zu scheren. Wenn der Journalismus nur auf Schlagzeilen aus ist, gerät der wahre Inhalt schon einmal recht schnell zur Nebensache. Die Wahrheit sah nämlich so aus: Es wurde gefeiert, und wie!
Faszinierend und ein Beleg für den Schulterschluß an der Hafenstrasse war die Szene direkt nach Abpfiff: Man kennt das ja: Die Fans rennen auf ein Spielfeld, und die Spieler gefühlt um ihr Leben……in die Katakomben. Aber was machen die Spieler des RWE an diesem Freitag: Geradewegs auf die Fans zu und einfach mal mitten hinein. SiegenTV blieb auch nach dem Spiel noch auf Sendung, übertrug die Feierlichkeiten und kommentierte diese recht neutral. Bestimmten zwar die Abfahrtszeiten der Busse das Ende der Party in Siegen, so wurde diese zu späterer Stunde an der Hafenstrasse weiter fortgesetzt. Rot Weiss Essen ist aufgestiegen. Nicht in die Liga, wo dieser Verein hingehört, sondern in die undankbarste Liga überhaupt, die der Fußball hierzulande zu bieten hat. Aber darum kümmert sich Im Schatten der Tribüne erst, wenn es in der neuen Saison losgeht. Bis dahin wird noch die NRW Liga genossen. Kaum zu glauben eigentlich. Natürlich werden jetzt auch noch Spiele verloren, denn das ist einfach so. Fakt aber: Der RWE ist wieder da!
Die beste Mannschaft der Welt, sie ist einfach nicht unterzukriegen: Der Wittekindshofer FC Gronau wird am Samstag einmal mehr das integrative Fußballturnier der Lebenshilfe Nordhorn in Kooperation mit der Jugendabteilung des VfL WE Nordhorn bestreiten. Fast schon traditionell in anderer Besetzung. Ich habe in älteren Posts schon das ein oder andere Mal über die Schwierigkeiten berichtet, aus Spielern mit einer Behinderung eine homogene Mannschaft zu formen.
Umso erstaunlicher, das der „WFCG“ auch im verflixten siebten Jahr überhaupt noch besteht. Lassen wir uns also Samstag überraschen, welche Spieler schlußendlich den Weg nach Nordhorn antreten. Den Spaß und die Begeisterung für das Spiel, welches wir alle so lieben, den haben sie sicher wieder mit dabei. Anbei der Pressetext zu diesem Turnier und herzliche Grüsse.
Geschrieben von Hendrik Hohenberger
Sonntag,10.April 2011
Das Integrative Hallenfußballturnier für Sportler mit Behinderung, das die Jugendabteilung des VfL Weiße Elf Nordhorn gemeinsam mit der ortsansässigen Lebenshilfe Nordhorn ausrichtet, wird am Samstag, den 16. April, zwischen 10 und 17 Uhr in beiden Kreissporthallen zum bereits neunten Mal ausgespielt.
Turnierleiter Thomas Hilberink und sein Team freuen sich, in diesem Jahr 15 Mannschaften aus sieben Einrichtungen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden in der Kreisstadt begrüßen zu dürfen. Die Lebenshilfe Nordhorn wird drei Teams ins Rennen schicken und versuchen, den Gerd-Treiber-Wanderpokal ein zweites Mal nach 2005 zu gewinnen. Die Turnierausschreibung sieht vor, dass pro Team maximal zwei Kicker ohne Behinderung auflaufen dürfen.
Das Motto „Fußball verbindet“, hat eindrucksvoll Wort gehalten, lobte Lebenshilfe Geschäftsführer Thomas Kolde nach dem Endspiel im vergangenen Jahr, das die Mannschaft aus Rheine knapp mit 2:1 gegen Westfalenfleiß Münster für sich entschied. „Der Sport übernimmt eine herausragende Rolle, wenn es um die Integration von Menschen mit Behinderung geht“, erklärte Kolde.
Die Besucher des Turniers können sich neben sportlichen Vergleichen auf ein buntes Rahmenprogramm freuen. Unter anderem gibt es ein großes Penaltyschießen für die Sportlerinnen und Sportler aller Einrichtungen.
Zahlreichen Jugendfußballern des VfL Weiße Elf, dessen Vereinsgelände in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lebenshilfe liegt, kommt am Turniertag eine ganz besondere Aufgabe zu. Sie stehen jeweils einer Einrichtung als Pate zur Seite und übernehmen die Rolle des Team Betreuers. „Alle Spieler waren in der Vergangenheit mit sehr viel Eifer bei der Sache“, sagt Turnierleiter Hilberink. „Und das wird auch in diesem Jahr so sein“. Für das leibliche Wohl wird den ganzen Turniertag über zu familienfreundlichen Preisen gesorgt. Der Eintritt ist frei.