Die beste Mannschaft der Welt, der WFCG

Nachdem ich jetzt ungelogen eine halbe Stunde damit verbracht habe, mich einzuloggen….ja, es war wieder soweit: die Funktastatur hat mich wieder an den Rand der Verzweiflung gebracht.Na ja, hat ja dann doch noch geklappt. Auf jeden Fall habe ich bei meiner stetigen Suche nach Rechtschreibfehlern entdeckt, dass ich den Verweis auf die beste Mannschaft der Welt, nämlich den WFCG 04 schon Mitte November erstellt habe, ohne ihn jedoch mit Leben im Sinne von Text zu füllen. Wer oder was ist nun der WFCG 04? Grob umrissen könnte man die Truppe glatt als Betriebsmannschaft bezeichnen, sozusagen „Bayer light“. Aber damit würde man nicht den Kern der Sache treffen, denn den suchen wir ja selber noch immer… Ich versuche mal, das ganze chronologisch aufzuarbeiten. Dazu würde ich eigentlich auch gerne meinen Kollegen Bernd zu Wort kommen lassen, was auch irgendwie zu gehen scheint, wenn ich ihm Schreibrecht zugestehe. Nur, wie geht das? Wir werden sehen. STUNDEN SPÄTER: So, bin wieder da…;-). Der Bernd hat seine Schreibrechte mittlerweile per Mail bekommen. Nun aber: Das Schülerhaus des Wittekindshofes in Gronau hatte und hat nicht nur fussballbegeisterte Bewohner, sondern auch Mitarbeiter (Ach guck an…….). Diese Tatsache + grossem Garten hinter dem Haus + eine Spende bestehend aus zwei Toren ergab zwei Konsequenzen: Die Ernennung des krummen und schiefen Rasenstückes nebst Toren zu „DEM ROBIN SEIN STADION“ und der Schaffung einer Fussballmannschaft. Und Dank des SV Eintrachts und seines damaligen Geschäftsführers Uwe Lako kamen wir sogar in den Genuss eines Satzes Trikots. Ergo haben wir Trainingszeiten festgelegt und uns über viel Zulauf nicht nur aus dem Schüler- und Jugendbereich gefreut. Wahre Koryphäen des runden Leders haben bei uns vorgespielt, doch längst nicht alle haben vor allem Bernds hohen Ansprüchen genügt. Was so ein richtiger Bayern Fan ist, der will halt nur Erfolge…… der Oberliganahe Gegenpart erfreut sich dagegen zunächst noch an der puren Begeisterung für ein recht ungeordnetes Spektakel. so, Platz war geklärt, Mannschaft formiert und angekleidet…..was fehlt war nun ein Gegner. Dank unserer Haupteinrichtung in Bad Oeynhausen war dieser schnell gefunden. Dummerweise spielen die Mannschaften dort so gut, dass sie in den normalen Ligaalltag eingebunden sind. Also, wir kommen hier nicht drumherum: Wir haben unser erstes Spiel verloren. Knapp zwar mit 1:27, aber da wäre mehr für uns dringewesen, wenn sich die Torschützin unseres einzigen Tores nicht beim Torjubel völlig verausgabt hätte. Die Rückfahrt verlief schweigend…… Tage später, nachdem diese historische, weil erste Niederlage, verdaut war kam es zu einem Geheimtreffen aller Protagonisten. Das öffentliche Ergebnis dieser geheimen Ausspache war, das man an Bernd und mir als Trainer festhalten wollte..:-).., aber die Strukturen, so die Forderungen, müssten straffer und vor allen Dingen professioneller werden. So betrat die Lichtgestalt des Wittekindshofer Fussballs in Gronau, Jörg Frieske, die Bühne. Seine guten Kontakte beschafften uns einen Sponsorenvertrag mit der Firma „Betandwin“ und folglich einen Satz schicker Trikots. Die Bedingung, sein Einsteigen in irgendeiner Form mit dem Schicksal seines anderen Lieblingsvereines, dem nur unwesentlich bekannteren „FC Schalke 04“ zu verknüpfen lösten wir recht elegant: Über Nacht wurden unsere Vereinsfarben königsblau (Ich weinte in dieser Nacht bittere Tränen…) und es erfolgte die Umbenennung einer namenlosen Mannschaft in den WFCG 04. Auch das zweite Spiel verloren wir mit 1:9. Aber, wir haben uns schon um ein vielfaches gesteigert und, das darf nicht unerwähnt bleiben: Wir spielten ja noch nicht in den neuen Trikots. Die Teilnahme eines Hallenturnieres in Bad Oeynhausen bescherte uns fast den ersehnten ersten Sieg, aber halt nur fast. Dann, im Dezember 2005 dann das bisherige Highlight unserer noch jungen Geschichte: Wir bestritten im Eintracht Stadion zu Nordhorn das Vorspiel zum Oberliga Knaller des SV Eintracht gegen den BV Cloppenburg. Das hatte schon etwas ganz besonderes, wenn für unsere Spieler das Flutlicht angeht und die Einlaufmusik der (Oberliga)Profis ertönt. Auch Zuschauer waren schon da und ich bekam wie seit Jahrzehnten mein Hustenbonbon überreicht (INSIDER). Wir spielten gegen die Mannschaft der Lebenshilfe Nordhorn und das Spiel gestaltete sich überraschend ausgeglichen. Und was waren der Bernd und ich nervös, schön zu sehen auf einem Film, extra gedreht zu diesem Anlass von Gronaus Starregisseur A.Sander. OK, auch dieses Spiel wurde verloren, aber wir sind als Team wieder gewachsen und einen Auswechselspieler in einer fünf Nummern zu kleinen rosafarbenen Jacke gibt es auch nicht immer zu bestaunen. (Oh,oh: Da hatte ich heute den ganzen Bericht fertig, und anstatt ihn zu veröffentlichen lösche ich ihn. Also: nochmal). Das WM Jahr bescherte auch dem Wittekindshof in Gronau ein rundes Jubiläum und aus diesem Anlass richteten wir ein kleines Fussballturnier aus. War das Turnier an sich schon ein voller Erfolg, so gab es im letzten Spiel den absoluten Höhepunkt unseres zweijährigen Bestehens: Wir gewannen hochoffiziell, ohne Schiedsrichterhilfe oder sonstige Einflüsse, mit 2:1 gegen die Lebenshilfe Nordhorn. Das hatte zwar nicht unbedingt zur Folge, dass wir das Turnier gewinnen konnten, aber unsere Freude über den ersten Sieg war zweifellos eine grössere. Bernd und ich durften dadurch auf unseren Trainerstühlen verbleiben und die Motivation bei einigen Spieler-innen war schlagartig wieder hergestellt ;-). Den Rest des Jahres sonnten wir uns dann ehrlicherweise nur noch im Glanze dieses Sieges und besuchten dafür die WM der Menschen mit Behinderungen, die auch 2006 in Deutschland stattfand oder liefen beim Volkslauf in Epe den Handicaplauf mit. Als Folge dessen wurden wir sogar zu einem Handballspiel der HSG Nordhorn eingeladen, das sollte auch nicht unerwähnt bleiben.Jetzt im Januar 2007 sollten wir dann aber doch mal wieder trainieren, denn das Hallenturnier in Bad Oeynhausen wartet auf uns und auch das Turnier möchten wir in etwas grösserer Form gerne wiederholen. Leider stossen wir dabei immer wieder an unsere Grenzen in punkto Trainingsmöglichkeiten. Die SG Gronau (der neue Verein von Carsten Minich) lässt uns zwar dankenswerterweise auf ihrem Gelände trainieren, aber natürlich haben die Vereinsmannschaften Vorrang. Somit müssen wir desöfteren wieder den Heimweg antreten. Leider dürfen wir zur Zeit auch nicht in „DEM ROBIN SEIN STADION“ trainieren. Aber, wir finden auch da eine Lösung. Und vielleicht ist es ja dann noch möglich, im Eintracht Stadion das Rückspiel gegen die Lebenshilfe zu bestreiten und zwar nicht im Schatten der Tribüne, sondern davor. Im März spielt übrigens die „U17“ Nationalmannschaft im Rahmen der Junioreneuropameisterschaft gegen Irland im schönen Eintracht Stadion. Falls da noch ein Vorspiel gewünscht wird, wir wären sofort dabei, oder Bernd?

Ein Kommentar

  • Avatar von Unbekannt

    Hallo Uwe, hallo Leute,
    mein Name ist Bernd, bin Arbeitskollege und Trainerkollege von Uwe im Wittekindshof Gronau. Uwe, mein Kompliment, deine schriflichen Ausführungen über unseren Fussballverein sind außerordentlich gelungen! Wir haben in der Vergangenheit ja wirklich einiges auf die Beine gestellt. Wenn man bedenkt, dass wir praktische bei Null mit unserer Truppe gestartet sind…In ein paar Wochen können wir hoffentlich wieder auf den Platz der SG Gronau um mit unseren Helden wieder an der Taktik, Pressing, 4-4-2 etc. zu arbeiten…Gruß von Bernd

Hinterlasse einen Kommentar