Drohende Insolvenz
Wenn früher Jahreshauptversammlungen beim SV Eintracht Nordhorn anstanden, wurde zumeist relativ spät und auf den Vereinsseiten der lokalen Presse kurz und knapp darüber berichtet. In diesem Jahr ist das anders, schon zwei Tage später wartet die GN mit einem ebenso guten wie auch besorgniserregenden Artikel auf. Die mit Spannung erwartete Versammlung gewährte dem alten Vorstand seine Entlastung. Für mich ein gutes Ergebnis, um endlich mit der Ära des alten Vorsitzenden abschließen zu können. Die angestrebten Neuwahlen wurden aber trotzdem gecancelt. Der Grund dafür ist recht einfacher Natur: Es gilt erst einmal den Verein als solchen am Leben zu erhalten. Das ist grob umrissen das Ergebnis, zu dem ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer und Steuerberater nach Prüfung der Aktenlage gekommen ist. Genauer gesagt: Der SV Eintracht Nordhorn kämpft gegen die drohende Insolvenz und viel Zeit bleibt nicht mehr um diese abzuwenden. Die neue Tribüne, als Fanal der Hoffnung gedacht und gebaut, scheint dem Verein nun eher ein Mahnmal zu werden: Fast zwei Drittel der unter dem Strich anfallenden Schulden in Höhe von etwa 380000 Euro sind diesem Projekt zuzuordnen. Sehr bitter dabei auch der Fakt, dass die Tribüne noch nicht einmal fertiggestellt ist. Sämtliche Funktionsräume unterhalb der Ränge sind noch im Rohbau befindlich und nicht verputzt. Im Klartext bedeutet das: Einen weiteren kalten Winter und ein schönes Bauwerk droht baufällig zu werden. Die Frage nach den Pokalgeldern wurde nun auch endlich offiziell beantwortet: Ohne dieses Zubrot hätte der SV Eintracht schon früher an die Tür zur Insolvenz geklopft. Ich bin einfach nur froh, dass die Sachlage nun publik gemacht wurde. Einiges wusste ich bereits, aber ein Wort ist ein Wort. Wie geht es nun weiter beim SV Eintracht, dessen Bestreben es war, auch den immer wieder neuen, bisweilen abstrusen, Vorgaben des DFB zu entsprechen. Für mich einmal mehr ein Beleg dafür, wie die Auflagen und Ligen des DFB den kleinen, ambitionierten Amateurvereinen das Genick brechen können. Können, nicht müssen! Hier geht es auch um fehlende, gleichwohl eingeplante Sponsorengelder. Dramatisch auch der Rückgang der Zuschauerzahlen. Hier hatte ich mir durch den Komfort einer neuen Tribüne eine Steigerung der Zuschauerzahlen erhofft. Aber, was fast überall im Gleichschritt einhergeht, muss in Nordhorn noch lange nicht funktionieren: Waren es in der Saison 03/04 durchschnittlich noch 904 Zuschauer am “alten” Heideweg, so sind es heuer gerade einmal 357 Zuschauer. Nichtsdestotrotz entnehme ich dem Artikel einige positive Aspekte. Frische Sponsorengelder stehen scheinbar für den Fall, die Insolvenz abwenden zu können, bereit und auch die Mitglieder (Das bin ich nur bei RWE) reagierten zwar geschockt, aber dennoch gefasst und dem Verein zugewandt. Heute Abend geht es einmal mehr gegen den BV Cloppenburg, zur zweiten Halbzeit sollte ich es schaffen und bin dann sehr gespannt auf die Gefühlswelt am Heideweg. Wenn Minus mal Minus doch Plus ergibt, dann sind der RWE und die Eintracht gefühlt ein FC Bayern. Monetär betrachtet jetzt. 
