"Ich mache ihm ein Angebot,das er nicht ablehnen kann"

Mit dem gestrigen 5:0 Erfolg in Bottrop beim dortigen VfB wurde die neue Saison für den RWE auch auf dem grünen Rasen offiziell eingeläutet. Eine historische, da Schuldenfreiheit genießend. Kommt ja nicht so oft vor an der Hafenstrasse. Die Mannschaft wurde in zwei Teams aufgeteilt, welche jeweils 45 Minuten zu bestreiten hatten. Mir persönlich hat die zweite Halbzeit besser gefallen. Das aber nur am Rande, habe ich doch von Fußball eigentlich keine Ahnung.

Vor dem gestrigen Anpfiff gab es aber natürlich die Sommerpause. Da hatte es kurz den Anschein, als ob die Revolution ihre Kinder frisst: Die nicht stattfindende Vertragsverlängerung von Alexander Thamm gerade verdaut, sorgte die neue Preisgestaltung für erneute interaktive Unruhe. Turm in der Forumsschlacht der Fanvertreter, welcher mit Fakten aufkommender Polemik weitestgehend begegnen konnte. Anbei ein lesenswerter Artikel der jawattdenn`s zu dem Thema. Natürlich freue ich mich gerade als auswärtiger Fan nicht darüber, in Verbindung mit hohen Fahrtkosten an der Tageskasse 2€ mehr zahlen zu dürfen. Aber, ich weiß wofür, verstehe die Intention und das ist es mir wert. Zum Opfer fallen wird dafür dann halt die Halbzeitfrikadelle (Vorsatz!). Doch zurück zu den Preisen: Es mutet ein wenig an wie die Angebotspalette eines fiktiven Mobilfunkanbieters und macht doch Sinn: Viele Dauerkarten geben Planungssicherheit für Verein und Sponsoren, wohlwissend, daß die letzte Saison im alten GMS Gefühle über Geldbeutel stellt. Ich möchte auch vor Abriss meine Sitzschale mit Namen darauf nach Hause nehmen. Und den treuesten der Treuen auf der Osttribüne garantiert die Dauerkarte den gleichen Preis in der nächsten Saison übergangsweise auf einer Sitzplatztribüne. Wird doch der neue Heimblock erst nach Abriss des GMS hochgezogen. DAS wiederum finde ich überhaupt nicht gut. Natürlich spielen da aber auch wieder Verkehrs- und Sicherheitskonzepte eine Rolle. Eine Heimkurve im Westen wird es daher nie mehr geben.

Leider aber wohl auch keine Vereinskneipe im Bauch der Haupttribüne. Neben den üblichen finanziellen Zwängen spielt es auch sicher eine Rolle, das es ja in offizieller Sprachregelung ein Stadion Essen sein wird. Demzufolge kein Privileg für den RWE. Und der „Bauch“ der Tribüne hat auch nicht den Umfang zu bieten, den wir heuer vorfinden. Trotzdem: Diese verqualmte, schmucklose, mit Devotionalien und vielen Tränen behangene Lokalität wird fehlen. Und diese einmalige Mischung an Fans, die sich zu jedem Spiel dort einfindet um Currywurst und Frikadelle direkt aus der Kumme auf den Teller zu bekommen. Hier besteht sicher noch Handlungsbedarf.

Gehandelt wird dafür an anderer Stelle, und zwar in einer Geschwindigkeit, die älteren Vereinsmitgliedern Schwindelanfälle bescheren dürfte. Die neuen Kreativen des RWE, sie kommen den eigenen und staunenden Fans anderer Vereine gerade mit einer Idee nach der anderen. Das ganze in kurzen Zeitabständen, so daß ich mir wünsche es nicht zu übertreiben. Zu schnell könnte der alte Begriff „Mythos“ und sein kongenialer Nachfahre „schützenswertes Kulturgut“ sonst zum Treibgut werden und keine Emotionen mehr auslösen. Bis dato macht die Mannschaft um den „Doc“ (Der erste Vorsitzende nach Georg Melches, der sich auch auf dem Weg dahin befindet, ein schützenswertes Kulturgut RWE zu werden) eben so ziemlich alles richtig und stellt den Verein wieder auf gesunde, gar populäre Füße. Eine Party jagt die nächste, bringt Geld in die Kassen, den RWE in die Öffentlichkeit und dem Verein ein Gespür dafür, was die Fans möchten. Dazu ein Buch in Vorbereitung über das Georg Melches Stadion. Optionen, ein Stück Stadion mit nach Hause zu nehmen, einen eigenen Facebook Auftritt und so weiter.

Getoppt aber wurde das ganze nun durch die Neuverfilmung des Paten. Wenn Michael Welling seine schauspielerische Vita im Sinne des RWE weiter ausbauen möchte, dann steht uns demnächst sicher eine Neuverfilmung der „Blues Brothers“ bevor. Vielleicht vor dem Heimspiel gegen den Gelsenkirchener Vertreter: Der „Doc“ als Elwood Blues mit Gaststar Willi Lippens als Jake Blues in folgendem, berühmten Dialog: Elwood: „Schalke!“ – Jake: „Was?“ – Elwood: „Ne, Streife!“ – Jake: „Nein!“ – Elwood: „Doch!“ – Jake: „Scheiße!“

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