Krass

Endlich einmal eine umgangssprachliche Überschrift: Krass, was gerade so alles passiert und krass auch die Eindrücke für all diejenigen, die sich in diesen Tagen rund um die Hafenstraße 97a in Essen aufhalten. Am Georg Melches Stadion knabbert die Abrissbirne und gleich nebenan erhebt sich immer klarer das neue Stadion Essen. 
Ein Stadion, welches auch gestern durch die ARD einmal mehr öffentlich in der Sendung Panorama thematisiert wurde. Das Stadion Essen als politischer Zündstoff, das ist doch nun seit fast Jahrzehnten nichts neues mehr. Ich hatte von einer Sendung wie Panorama jedoch etwas bessere Recherche erwartet, so den aktuellen Trainer im Bild. Das aber nur nebenbei. 
Was mich in den Tagen nach dem Spiel der Legenden wesentlich mehr beschäftigt hat, war bisweilen die Grobheit, mit der diesem Stadion nach dem letzten Abpfiff zu Leibe gerückt wurde. Ich kann ja verstehen, wenn sich viele Fans ein kleines Andenken von der Stätte sichern wollen, wo sie so viele Jahre ihres Lebens mehr gelitten, als sich denn gefreut haben dürften. Aber, teilweise hatte es den Anschein von moderner Barbarei, wie in dem Ansinnen, sich ein Stück GMS zu sichern, vorgegangen wurde. 
Mit dieser Wucht hatte ich nicht gerechnet. Sicher aber auch nicht damit, eher zufällig und zum ersten Mal den Spielerbereich der Haupttribüne zu betreten. Fast ergriffen, sind doch die Räumlichkeiten so alt und marode, wurden zudem so gut wie nie renoviert! Was dazu führt, daß man sich vor dem geistigen Auge neben Helmut Rahn in der Dusche stehen sieht. Mindestens der typische“ Fußballerkabinengeruch“ dürfte seinerzeit identisch gewesen sein. 
Besonders glücklich war ich gestern jedoch darüber, einmal in der Tribünen eigenen Turnhalle gewesen zu sein. Jener Turnhalle, die öfter in den Dokumentationen rund um den RWE oder Willi Lippens eine Rolle spielt. Wird doch immer eingespielt, wie er dort seine Runden gedreht hat. 
Übrigens, die Tribüne kann noch lange nicht abgerissen werden: Erst einmal muß dort im Inneren aufgeräumt werden, und das könnte dauern. Oder, man öffnet einfach alle Türen und wartet zwei Tage.
Anbei aber nun die ziemlich letzten Eindrücke dieser unnachahmlichen Sportstätte und seiner damals modernsten Tribüne Europas.

Abrissbirne

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