Applaus,Applaus.

Seien wir doch ehrlich: Wir alle haben nur auf diesen einen Moment gewartet! Diesen einen Treffer, der uns wenigstens für einige Minuten auf den ersten Tabellenplatz befördert hätte. Das zwingend und logisch folgende „Spitzenreiter,Spitzenreiter…“ wäre unter dem Dach der Gegentribüne einer Verbaleruption gleichgekommen! Die gesperrte Stehtribüne wäre vor Schreck zusammengebrochen, dem Grotifanten der Rüssel abgefallen.

Weltmeister für einen Moment. Dann eben Freitag, so der allgemeine Tenor nach dem Spiel. Allerdings dann nur unter Vorbehalt, da Alemannia nachziehen und vorbeiziehen kann. Ist aber auch nicht wichtig, Freitag kann ja auch verloren werden. Fußball eben. Die Mannschaft wurde trotzdem mit großem und anerkennenden Applaus verabschiedet und gab diesen auch an die Fans zurück. Überall im Netz tauchen nun Meinungen, Fotos und Videos auf, die uns RWE Fans eine grandiose Vorstellung attestieren.

Da aber auch die KFC Fans einen guten Tag hatten, war es ein stimmungsvolles Ambiente. Würdiger Rahmen auf nicht einwandfreiem Geläuf. Alle platt am Ende. Des Spielers Beine und vieler Fans Stimmbänder. Nun sind wir ja mittlerweile gewohnt, dass wir in dieser Saison ohne große Impulse aus dem Mittelfeld heraus agieren, haben uns in Anbetracht der letzten Erfolge auch damit abgefunden. Vielleicht aber gilt es  trotzdem noch einmal zu überdenken, ob eine sogenannte Schaltstelle den ein oder anderen Ball noch gezielter verteilen kann.

Das aber nur am Rande, denn Fußball mit dreckigen Trikots und viel Kampf sind absolut meins. „Dreck fressen seit 1907“ halt. Ein 0:0 der spannenden Art. Kein Langeweiler. Die Grotenburg zudem noch einen Tick kompakter als unser neue Bude und in der Tribünenkonstellation mit der alten Stehkurve einen Hauch von GMS vermittelnd. Man hätte gestern die Vertreter des modernen Fußballs einladen sollen: Die Klatschpappen als Mitbringsel hätten die gesponserte Werbetüte nicht verlassen! Im Anschluss noch durch eine Polizeikette hindurch, gegnerische Fans warteten an der Tankstelle, leichter Verkehrsstau….der fußballerische Sozialromantiker fährt zufrieden nach Haus.

Doch auf der Fahrt spielen sich dann wieder Horrorszenarien im Kopfe ab: Was nun, wenn am Ende der Saison in einem dramatischen Endspurt der Relegationsplatz geschafft wird? Nur, um dann in zwei Spielen an einer zweitplatzierten Zweitvertretung mit Unterstützung aus deren Ersten unglücklich in der Nachspielzeit zu scheitern? Oder, noch viel schlimmer: Es kommt die unerwartete Tabellenführung; Wird ausgebaut! Schon früh steht der Relegationsplatz als gesichert fest. Aber, auch diese Leistung wird nicht gewürdigt: Für die zwei finalen Spiele reicht es dann nicht mehr, die Spannung wieder aufzubauen. Vielleicht kommen noch Verletzungen oder Sperren hinzu.

Gedankenmodelle, die nur eines im Sinn haben: Ein Meister einer Liga hat zwingend aufzusteigen als Lohn für eine meisterliche Saison. Abgesehen von der ersten Bundesliga natürlich. Werden wir da jemals in diesem Leben Meister, bin ich auch mit einem Nichtaufstieg einverstanden…

Aber, Fußball ist und bleibt ein Konjunktiv und es kommt sicher wieder einmal alles ganz anders.

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