Kein Umschaltspiel. Kein durchgesteckt. Kein getunnelt. Kein Aufstieg. Keine Kompromisse. Kein anderes Bier.
Die etwas andere Fastenzeit. Sie dauert keine vierzig Tage. Die Fastenzeit von der hier die Rede sein wird, dauert etwas länger. Viel länger. Es gibt Saures, nicht Süßes. Es gibt die Erkenntnis, dass man sich bei aller Liebe durchaus auf Zeit trennen kann. Von der Mannschaft natürlich. Niemals vom Verein. Es gibt die Ohnmacht einer Tastatur, die dermaßen Gefühle rausgehauen hat, so dass sie schon despektierlich als „Rosamunde Pilcher der Fußballblogger“ bezeichnet wurde.
Hat alles nichts gebracht. Der Blog hat die Spieler nicht erreicht. Da steckt so der Wurm drin, obwohl die beiden, die uns gewurmt haben, vom Hof sind. Hennef also wohl der Wurmfortsatz. Die Träger des Meisterschaftstrikots von 1955 haben eine Saison hingelegt, welche in allen Belangen nur mit „Scheissendreck“ [Pilcher Freunde mögen verzeihen] in die Vereinshistorie eingehen wird. Auf und neben dem Platz; auf und neben den Rängen.
Wenn das gegen Hennef nun passiert ist, weil fokussiert auf Oberhausen, dann bitte ich noch einmal, alle Pilcher Freunde die Ohren zuzuhalten: Dieses „fokussiert auf XY“ und „XY im Kopf“ ist eine solche Kinderkacke, das hat einfach im Sport nichts mehr zu suchen. War nicht der nächste Gegner immer der schwerste? Dieses Pokalfinale rettet keine Saison. Dieses Pokalfinale könnte aber wenigstens finanziell abfedern, was die Saison an Schaden verursacht hat.
Aber mal besser nicht fokussiert sein auf die erste DFB Hauptrunde gegen den FC Schalke, denn dann wird ja das Finale verloren. Weil XY im Kopf. Vielleicht und hoffentlich gewinnen wir den Niederrhein Pokal. Vielleicht und hoffentlich gewinnt aber auch die „West“, denn da ist Platz für alle. Für alle Rot-Weissen. Das aber nur am Rande der Tribüne. Und dann, das ist kein Witz, würde ich mir eben jene aus Gelsenkirchen nicht als Erstrundengegner der kommenden Saison wünschen. Dann nämlich geht die ganze Kacke wieder los: Hans und Franz wollen auf einmal für den ach so tollen Verein von der Hafenstraße auflaufen. Voll fokussiert auf die erste DFB Pokalhauptrunde. Die Liga wird dafür natürlich einmal mehr gnadenlos versemmelt. Kann mich ja gar nicht konzentrieren.
Nun gut, um sich endgültig vom Pilcher Image zu distanzieren ist es noch zu früh, aber es fällt schon extrem schwer, sich als Fan zu ordnen. Zu verstehen und weiter zu leiden. Selbst das Marketing kann nun keine Kampagnen mehr aus dem Hut zaubern, die auf Vereinserfolgen basieren. Auch das nun Geschichte. Der nächste, historisch zu würdigende Anlass, ist der, an dem Lothar auf die Stange stieg. Mann,Mann,Mann…….es schreibt sich gerade so sperrig wie die Mannschaft sich bisweilen auf dem Feld bewegte. Vielleicht bin ich einfach nur fokussiert auf meinen Aufstiegsartikel.
Wenn die Saison aber doch etwas Gutes hatte, dann die bittere Erkenntnis, dass wir tatsächlich nur einer von vielen Viertligisten sind. Nicht wirklich auf eine DFB Reform hoffen können. Der eingereichte und genehmigte Urlaub für die Relegationsspiele ist wieder abgegeben; sollen sich Kollegen an diesen Tagen schöne Stunden machen. Aber egal wohin die Reise gegangen wäre, ob nach Würzburg, Zwickau, Bremen oder Offenbach, kein Weg wäre zu weit gewesen. Unrasiert und fern der Heimat, alles und alle für den Verein. Na ja, verabschieden wir uns schnell wieder von der Romantik. Die Realität sieht anders aus. Weiter hier, in Liga Vier. Keine Pilcher. Eher Tarantino.
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Klasse ge und beschrieben!! 1907% Zustimmung!!
Das mit Rosamunde Pilcher war nicht despektierlich gemeint. Bedenke, wie viele Bücher sie verkauft hat. Und die meisten wurden auch noch verfilmt.