Simson Schwalbe KR51.

Hey meine Freunde, was geht ab? Willkommen zu meinem nächsten Artikel auf meinem Kanal! Sonntag war ich bei dem Spiel Rot-Weiss Essen gegen den 1.FC Saarbrücken. Das war geisteskrank, Digger. Da hat RWE tatsächlich schon wieder gewonnen. Zieht Euch das mal rein, echt Slay! Aber wie asozial war das, einfach mal mit zwei Toren in Führung zu gehen? Total krass, Alter. Bevor ich das vergesse: Lasst bitte ein Abo da und drückt die Türglocke. Für das Spiel und seinen Spannungsbogen gebe ich auf jeden Fall brutale Elf von Zehn Punkte. Apropos Punkte: Wieviel habt Ihr denn so in Flensburg? Schreibt es mir in die Kommentare.

Da unser RWE gerade auf einer kleinen Erfolgswelle schwimmt, bin ich dem Wunsch des Verlegers nachgekommen, mich inhaltlich nach siebzehn Jahren auch einer jüngeren Leserschaft zu öffnen. Dem bin ich damit übelst nachgekommen. Den Rest verlinke ich Euch hier oben oder packe es unten in die Shownotes. Gut, reicht auch.

Es ist schon faszinierend, wie unser RWE aus dem Drama (wohl nicht nur) einer ganzen Woche mit den Siegen in Dortmund und eben auch gegen die selbsternannten Ostfranzosen aus dem Saarland eine fast schillernde Erfolgsrevue zu inszenieren wusste. Und das wirklich Schöne daran ist ja, dass so viele daran ihren Anteil haben und wir von Fan A über die Mannschaft bis hin zu Vereinsmitarbeiter Z zusammengerückt sind. Aktuell könnte man sogar die furchtbaren „Dabrowski-Raus“ Schals erneut hervorkramen, nur bitte dann die Buchstaben „aus“ mit „ockt“ übersprühen. Ich glaube, dass die Initialzündung gerade in Dortmund von uns Fans ausgegangen ist, indem wir der Mannschaft nach Haching und Ulm gezeigt haben, im wahrsten Sinne des Wortes weiter hinter ihr zu stehen.

Es ist also schön, dass nicht an der Hafenstraße Männer im Jogger mit geschwollener Halsschlagader die Mannschaft fotogen anbrüllen. Wobei ich solche Szenarien stets als komplett kontraproduktiv erlebe, egal wo. Aber wenn es denn schon sein muss, sind Duisburg und Gelsenkirchen nun mal die angesagtesten Hotspots dafür. Den Schwung von Dortmund hat man auf jeden Fall in das Spiel gegen den 1.FCS mitgenommen. Vor allem in der ersten halben Stunde wurde ein  Fußball gespielt, den wir so wohl immer noch nicht gewohnt sind, inklusive einer zwei Tore Führung nach sehenswerten Treffern. Auch hier sei vor allem wieder auf die Entstehung der Tore verwiesen!

Und es ist ja nicht nur die Freude über das Tor an sich, sondern das eigene Glück speist sich ja auch aus dem Jubel der Mannschaft danach. Das erwärmt Herz und Seele zugleich, dieses Miteinander zu sehen. Oder die Reaktionen der sich aufwärmenden Spieler im Wartestand bei Großtaten von Jakob Golz oder seinen Vorderleuten. Das macht was mit mir. Das will ich so noch möglichst lange behalten. Das ist schön! Am Sonntag traditionell auf den Tribünen etwas behäbiger unterwegs, kamen wir dem flotten Spiel unserer Jungs erst gar nicht adäquat hinterher, wussten aber spätestens in der zweiten Halbzeit, dass wir jetzt in Maximallautstärke gebraucht werden. Und in den ganz speziellen Momenten schließen wir die offenen Ecken wie immer durch unsere große Klappe im gemeinschaftlichen Chor. Dank derer bei uns nicht mal wie in Duisburg das Dach lecken muss, um bis auf die Haut nass zu werden.

Es war also ein leidenschaftlicher Vortrag auf der Kleinkunstbühne Hafenstraße, der uns in dieser irren Liga auf Platz sechs katapultiert hat. Seit ewigen Zeiten waren wir den Blauen niemals so nahe. Wir sollten uns davon aber nicht blenden lassen, denn diesen Traum sollten wir einfach nur parallel zur Tagesaktualität leben und frönen. Wichtig ist jetzt vor allem der kommende Samstag. Wartet da doch der zurzeit arg gebeutelte Zweitrivale mit seinen humpelnden Zebras im heimischen Wedaustadion auf uns und unsere Mannschaft. Und obwohl der MSV tabellarisch gerade das Allerletzte ist: Gegen Rot-Weiss Essen zu punkten ist die momentan wohl einzige und letzte Chance, die Tabelle und vor allem das Umfeld einigermaßen versöhnlich zu stimmen.

Aber so wie ich die bisherigen Statements rund um die Hafenstraße nach Sonntag interpretiere, ist man sich dessen bewusst und wird sich gewiss hüten, auch nur ansatzweise überheblich an der Wedau aufzulaufen. Speziell nach der Dramatik des zwanzigsten Mai 2007 ist ein Erfolg dort auch für uns von großer Bedeutung. Und so hoffe ich, dass alle in Schwarz am Ende doch Rot vor Freude sind.

Weniger erfreulich ist manchmal die Situation, wenn sich die Massen aus dem Stadion Richtung Hafenstraße bewegen und es traditionell am Hafenstübchen für den Moment knubbelig eng wird. Warum dann einige Radfahrer die paar Meter des engen Miteinanders nicht eben zu Fuß bewältigen können, sondern sich auf dem Drahtesel sitzend durch die Fanmassen manövrieren müssen, ist manchmal schon unverständlich. So viel Freude ich auch jedes Mal für die radelnden Fans empfinde, das Stadion schön gemütlich auf dem Fahrrad ansteuern zu können. Für uns Grafschafter (Ostholländer) ist das Fahrrad schließlich das Hauptverkehrsmittel.

Ganz grotesk wurde es aber vergangenen Sonntag, als nun sogar ein Fan auf einem Motorroller meinte, sich den Weg knatternd durch den grölenden Tross bahnen zu müssen. Das war teilweise echt grenzwertig, abgesehen davon, dass uns allen rücksichtslos Abgase ins Gesicht gepustet wurden, die in ihrer Intensität an den Gestank einer Simson Schwalbe von 1986 erinnerten. Also da möchte ich für etwas mehr Rücksicht auf die Fußgänger plädieren, ein solch Egotrip mündet irgendwann dann doch nur in einem Unfall. Das als Randnotiz.

Wir sind also zurzeit auf einem richtig guten Weg. Und seinen großen Anteil daran hat eben auch Christoph Dabrowski und sein Trainerteam. Den sollten wir behalten, Digga.

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