Hyper Hyper

Welch gruseliger Song. Aber die Kernaussage dieses ansonsten nichts aussagenden Stückes dürfen wir gerne teilen. Zwei gewonnene Spiele nacheinander sorgen für ein hormonelles „Hyper Hyper“ in der großen Fangemeinde. Sechs Punkte, welche den Sprung auf Platz Vier zur Folge hatten. Zudem zu Null gespielt, einem wirklich starken „Schnapper“ sei Dank.

Die anderen vor ihm gingen mit solch großer Leidenschaft zu Werke, dass selbst der eigener Mitspieler keine Gnade, sondern Stollen erfuhr. Scheinbar findet der RWE nun über den Kampf zum Spiel. Ein Spiel, welches weiterhin eher von erfolgreichen Einzelaktionen, denn von flüssigem Kombinationsfußball lebt. Aber, es tut sich was. Und aus einer sich stetig stabilisierenden Abwehr heraus lässt es sich vielleicht auch bald schon sicherer kombinieren. Wille und Leidenschaft versetzen zudem manch Bodenwelle.

Ein Dreier als Balsam für die Seele aller und Bestätigung für die vielen Montagsfahrer. Rödinghausen also. Der dortige Sportverein hat einen steilen Aufstieg und die örtliche Finanzprominenz hinter sich. Das „Navi“ hatte auch richtig Freude, lotste rund um Rödinghausen, auf Waldwegen herum, hinein und Richtung Stadion, so dass Walter Röhrl vor Freude gejuchzt hätte. Aber, ist ein Stadion mit nur einer Tribüne überhaupt ein Stadion? Vorab: Die Kontakte mit den Vereinsvertretern vor dem Spiel und am Spieltag selbst, gestalteten sich sehr sympathisch. Alle entspannt, hilfsbereit und mit Freude! Herzlichen Dank dafür.

Nicht ganz so entspannt wirkten dafür diverse Vertreter diverser Sicherheitsdienste mit diversen Kommunikationsmöglichkeiten. Diese operative Hektik fällt immer wieder auf. Ein gut geschulter Sicherheitsmitarbeiter zeigt sich für mich dadurch, indem er sich gar nicht zeigt. Einzumischen galt es spätestens an der Wurstbude: Zwei nette Bedienungen mit großen, verschreckten Augen ließen sich von einem uniformierten Schutzpolizisten eine Räuberpistole unterjubeln: Es würde bestimmt noch Randale geben, so seine Theorie. Die Augen der Damen größer, die Brust des Staatsdiener hörbar breiter. „Mooomentchen Mal“, schlug nun die eigene Stunde in bester Werbemanier: „Wir tun nichts, wir wollen nur gewinnen“.

Aber zurück zum Stadion: Wer sich solch Tribüne baut, der plant definitiv für höhere Aufgaben, daran kann auch der bescheidene Artikel in der NOZ von heute nichts ändern. Nicht die Kapazität deutet darauf hin, sondern die Funktionsräume und Nutzungsmöglichkeiten einer Tribüne; Alles sehr hochwertig und sauber, es gab gar Lasagne. Keine Tribüne also, die den Fußball allein befriedigt. Die Hintertorwerbebande, uns allen aus Lotte bekannt, gleich in doppelter Ausführung. Was jedoch zur Beruhigung der Auflagen als richtiger Affront gegen den gemeinen Fußballfan gedeutet werden kann, ist der sogenannte Gästeblock: Drei Stufen „Brett trifft Stahlrohr“ hinter Gittern so dick, welche die Sicht eher behindern denn zulassen. Gitter für Vieh, nicht für Fans.

Und so standen dann die vielen Essener Fans langgezogen und sichtbehindert. Später auch noch nass bis auf die Haut. Und ja, es gab auch etwas Rauch. Klar, ohne Rauch gehts auch, aber es war nichts wirklich dramatisches, zudem kontrolliert. Daher kam die plötzliche Spielunterbrechung etwas überraschend. Aber wenn die Vorgaben so sind, dann sind die Vorgaben halt so. Und das Spiel hatte endlich seinen Skandal für die Nachberichterstattung. Zum Glück hat sich die eigene Mannschaft dadurch nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Ein 1:0 Erfolg nach Spielabbruch in eine 0:3 Niederlage umgewandelt, ich glaube der Alptraum eines jeden Fans. Für mich bleibt die Unterstützung durch die Fans haften. Emotionen.

So kommt es nach Spielende zu der Erkenntnis, dass uns die Mannschaft vielleicht doch noch mitnimmt auf eine rasante Fahrt durch eine Saison, welche wir schon abstempeln wollten. Und den SV Rödinghausen ? Diesen Verein werden wir in einigen Jahren wohl im Profifußball erleben. Dann hoffentlich auch mit angemessenem Gästeblock.

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