Soziale Symmetrie oder die Philharmonie des Nordens

Hehre Worte, ausgesprochen von Politikern jeglicher Coleur am mittlerweile schon legendären Tag der größten “Verarschung” des gemeinen RWE Fans nach dem Bundesligaskandal. Schön aufgereiht und mit RWE Schal behangen standen dort aktuelle, zukünftige und ehemalige Würden- und bedenkenlose Träger hinter dem Mikrofon und überboten sich in der Begeisterung, hier und heute auf dem Anstoßkreis des neuen Stadions für die Stadt Essen zu stehen. Applaus,Applaus. Müßig, jetzt noch mal wieder die weiteren Abläufe bis zum heutigen Tage zu skizzieren, das Ergebnis dieser Posse steht ja noch an der Hafenstrasse. Und über allem steht die folgende Argumentationskette: Ohne Lizenz kein Stadion, ohne Stadion aber auch keine Lizenz. Eine schöne Basis, um die Entscheidung so lange zu vertagen, bis der Verein endlich aus dem Vereinsregister gelöscht ist, und es dann sowieso keines Stadions mehr bedarf. Das auch der Verein eine bisweilen unglückliche Figur abgibt, sollte hier aus Gründen der Fairness nicht unterschlagen werden. Wenigsten konnte die bis dato vakante Stelle des Geschäftsführers neu besetzt, und zudem ein Berater des Vorstandes gewonnen werden. Aus welchen Dunstkreisen die Herren nun auch immer den Weg an die Hafenstrasse gefunden haben, große Erwartungen hat momentan wohl keiner mehr an einen Funktionsträger des Vereines, allein den DFB Auflagen wurde entsprochen. Vielleicht sogar zum Ärger der Politiker, denn ohne Geschäftsführer wäre die Lizenz direkt verweigert worden, laut meinem Kenntnisstand. Vielleicht ist es nun doch endlich einmal der Mannschaft vorbehalten, durch Leistungen auf dem Feld ein Ausrufungszeichen zu setzen. Das kostenneutrale Ergänzungspaket auf Stollen scheint sich in den bisherigen Testspielen durchaus als Verstärkung zu erweisen. Eigentlich schon wieder zu viel der Worte, um einen traurig machenden Umstand zu beschreiben. Höchste Zeit einen Flankenball dorthin zu schlagen, wo sich nicht nur, sondern auch höchst augenzwinkernd mit dem RWE befasst wird: Die Uralt Ultras sind schon seit Jahrzehnten im Stadion und seit nunmehr drei Jahren auch im Netz vertreten. Gerade einmal drei Mitglieder umfasst ihre Organisation, was die Unterteilung in Sektionen weitestgehend ausschließt. Die News sind immer einen Blick wert und auch das Video, welches die Startseite momentan ziert: Manfred Breuckmann, die uns allen so fehlende Stimme während der Konferenzschaltungen (Zitat: “ Rot-Weiss Essen finde ich einfach nur noch tragisch. Stell dir vor, du bist RWE-Fan. Da kannst du jeden Tag nur noch Saufen.”) bezieht Stellung zum Thema Stadionbau. Also, die Lage ist alles andere als optimistisch, aber solange es so viele gibt, die sich Gedanken über und um den RWE machen, besteht noch Hoffnung. Und die, die stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vielen Dank an die Uralt Ultras, auch dieses Video hier veröffentlichen zu dürfen.

Ein Kommentar

  • Hallo Uwe,

    ein sehr gelungener Artikel, der die aktuelle Lage treffend beschreibt.

    Ein Trauerspiel.

    Also kämpfen für Essen, kämpfen für ein neues Stadion !
    Auch in Nordhorn , der Ex-Heimat von Holger Glandorf !

    Gruß
    Happo

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