Ein Freund, ein guter Freund…
Letzteres gestaltet sich zur Zeit etwas schwierig durch eine Art selbstauferlegtes Stadionverbot. Aber, und das freut mich außerordentlich: Dem SV Eintracht scheint es gut zu gehen. Ein erster Vorsitzender wurde endlich gefunden und somit auch dem Vereinsrecht genüge getan. Ein Vorsitzender, dem ein hervorragender Ruf vorauseilt und der sich jahrelang als Geschäftsführer der Lebenshilfe Nordhorn profilieren konnte. Die Finanzen scheinen sich auch langsam aber stetig zu konsolidieren. Eine Insolvenz dagegen wäre definitiv nicht so glimpflich ausgegangen, wie es sich gerade in Essen darstellt.
Hier in Nordhorn ist ein Verein mit sportlichen Ambitionen in etwa so, wie das weltberühmte gallische Dorf: Wohin man sich auch bewegt, man stößt an seine Grenzen. Sogar Innerorts! Hier haben die Handballer Publikum und Sponsoren (Dieser kleine Seitenhieb sei erlaubt: Auch hier standen Ausgaben und Einnahmen nicht in verträglichem Verhältnis zueinander) quasi 1:1 übernommen. Weiterhin tummelt sich eine Vielzahl an Vereinen in der Grafschaft Bentheim, die in ihrer Dichte bundesweit fast unerreicht ist. Kurz hinter dem Ortsausgangsschild beginnt das Einzugsgebiet eines ehemaligen Zweitligisten aus dem Emsland. Und hinter dem nächsten wartet schon der VfL Osnabrück und die A31. Etwas vereinfacht dargestellt.
Und um die Randlage perfekt zu machen: Im Rücken der Stadt fängt dann die Region Dinkelland und Twente an. Im Klartext: Wo Nordhorn aufhört, beginnen die Niederlande und neue Zuschauer oder Sponsoren können nicht akquiriert werden. Schließlich stellt die Region Twente und die Stadt Enschede mit dem gleichnamigen FC Twente den aktuellen niederländischen Meister. So begeben sich viele Nordhorner regelmäßig in “De Grolsch Veste” , während die “Bullis” des FC Twente Tag für Tag ausschwärmen um in der Grafschaft Fußballtalente einzusammeln.
Aber, es gilt auch zufrieden zu sein,mit dem was man hat. Und somit stellt der SV Eintracht in dieser Saison eine Mannschaft, die sich trotz vieler Abgänge erstaunlich gut in der Oberliga Niedersachsen hält. Somit zum ersten Mal überhaupt auf dem gleichen Level spielt, wie der RWE (in der Saison 1998/99 spielte der SV Eintracht gar eine Liga höher als der Mythos). Gleiches Level bedeutet aber leider nicht gleiche Akzeptanz, und daher spielen die Weinroten vor nur noch durchschnittlich 250 Zuschauern. Aber es wird überhaupt noch gespielt am Heideweg, und das freut mich sehr, so als alten Freund.