Drei Punkte für ein Halleluja

Kurz vor Abpfiff prallte der Ball an den Innenpfosten und von dort in das Tor der Bochumer. Was folgte, waren kollektive Jubelszenen. Auf dem Platz und den Tribünen. Das zweite Auswärtsspiel der Saison brachte den zweiten Erfolg in der Ferne. Beziehungsweise in der Nähe, schließlich wurde auswärts gewandert.

Die vielen Wandersleut aus Essen sahen in der ersten Halbzeit feldüberlegene Spieler, auch aus Essen. Diese kam nicht zuletzt dadurch zustande, da der Unparteiische den Bochumern ab der zehnten Minute einen Spieler weniger zugestand. Es konnte recht flüssig Richtung Bochumer Tor kombiniert werden; Zumeist über die linke Seite und belohnt mit dem Führungstreffer. Alles schick unter der Sonne Wattenscheids.

Halbzeit. Der Bruch. Aus Wolken. Wolkenbruch also! Es regnete plötzlich wie aus diesen berühmten Kübeln, spülte wie aus dem Nichts unter anderem Ata Lameck und Peter Neururer auf die Tribüne. Jener schüttelte lässig die Nässe aus seinem Haupthaar, gewährte einem Fan ein Selfie und machte das, was er scheinbar immer macht: Reden.

Ob es nun die veränderten Bodenverhältnisse waren, oder was auch immer: Der RWE bettelte nun förmlich um den Ausgleich. Unerklärbar, was sich mit Anpfiff der zweiten Halbzeit bis hin zur siebzigsten Minute in der Lohrheide abspielte. „Peinlich und pomadig“ gar, so der eigene verzweifelte sozial mediale Ausbruch.

Die Tabelle vor Augen und die Angst im Nacken, dass das Gemeinsame vielleicht wieder schnell vorbei sein könnte, ergab diese sicher zu harte Analyse. Glücklicherweise hatte ich diesen Anfall von Schock und Frust wohl exklusiv, wurde auch nach dem Rückstand die Mannschaft weiter unermüdlich angefeuert. Das wäre in der letzten Saison wohl kaum der Fall gewesen. Vielleicht war es dieser Rückhalt von den Rängen; Der berühmte Ruck innerhalb einer Mannschaft, oder schlicht die richtigen Ein- beziehungsweise Auswechslungen durch das Trainerteam!

Es folgte ein Traumtor zum Ausgleich und dann der Siegtreffer in letzter Sekunde durch das oben beschriebene Szenario. Es ist also noch einmal gut gegangen, zudem hat hier eine Mannschaft die charakterliche Reifeprüfung abgelegt. Anschließende Humba also mehr als verdient. Die Saison, so jung und doch schon so spannend. Eine Niederlage gestern hätte Platz Zehn zur Folge:  Psychologisch betrachtet ein Drama, zumal sich in dieser Saison wohl einige Vereine da oben ein Kopf an Kopf Rennen liefern wollen und auch werden.

Nun ist es Platz fünf inklusive zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz geworden. Man kann sich gut vorstellen, was rund um den Verein für Energien frei werden, sollte so lange wie möglich um eine Chance auf diesen ersehnten und doch so verfluchten Relegationsplatz mitgespielt werden. Ey DFB, ist das noch Schikane oder kann das nun weg?

Weg war gestern lange vor Spielbeginn auch der wohl einzige Schlüssel für die Stadiontore. Der Blick des „Oberordners“ ob dieser spontanen Feststellung bei gleichzeitiger Durchsage, der RWE Tross nähere sich lautstark…unbezahlbar! Unbezahlbar sicher auch Balljungen in der Lohrheide, denn es war weit und breit keiner zu sehen. Dem Spiel hat es bisweilen wertvolle Sekunden gekostet. Und dann waren da noch die 4.000 Essener Fans, von denen „getickert“ wurde, wo haben sich die denn hin verlaufen?

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