Kurzware: „Spirits In The Material World“ (The Police)

In einem Artikel Rot-Weiss Essen betreffend war zu lesen, dass man neues „Spielermaterial“ sucht. Und da war er wieder, der Moment des Schauderns. Immer öfter ist von Spielermaterial die Rede, wenn es um Sportler im allgemeinen oder Fußballer im Speziellen geht, die in Summe eine Mannschaft bilden werden. Und bestenfalls dann auch eine sind. Ich finde diesen Begriff furchtbar! Sportjournalisten und Sportjournalistinnen, die dieses Wort benutzen sind ja schließlich auch kein Schreibmaterial, oder als komplette Redaktion betrachtet noch lange kein Schreibset.

Und einmal weitergedacht: Wird jetzt ein neuer Spieler (Entschuldigung, ich mein natürlich neues Material) verpflichtet, müsste der obligatorische Medizincheck konsequenterweise nicht eher als Materialprüfung bezeichnet werden? Nach welcher bestenfalls eine HU-Plakette oder das GS-Zeichen irgendwo am (Spieler-) Material angebracht wird? Eine Materialprüfung hätte natürlich den Vorteil, dass man sich als Verein bis dato unentdeckte Verletzungen Materialfehler erstatten lassen, oder sogar eine Rückrufaktion starten könnte. Da hat man sich gerade erst an den schrägen Begriff Schienenspieler gewöhnt, und dann wird dieser schon bald als Schienenmaterial auflaufen. Manchmal ist weniger einfach mehr.

Wer auch immer auf die Begrifflichkeit „Spielermaterial“ gekommen ist, wenigstens diese sollte sich im Sprachgebrauch der Sportberichterstattung nicht durchsetzen. Und da ist jeder dabei, der über Sport berichtet. Es sind Fußballer und Fußballerinnen. Mannschaften. Aber kein Spielermaterial. Es liest sich für mich einfach respektlos. Komplett rational und ohne jegliche Empathie. Ich möchte auch nicht als Fanmaterial bezeichnet werden. Denn spätestens dann wäre ich endgültig raus.

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