Stabilitätspakt

Die gestrige Nacht brachte uns den ersten Nachtfrost, und an entsprechender Stelle liegt schon die Winterbekleidung nebst Wärmedämmung für die Extremitäten zur Ausgabe bereit. Scheinbar kommt der Herbst in diesem Jahr ohne seine oftmals stürmischen Begleiterscheinungen aus. Übertragen auf den Fußball bedeutet das für mich, mit einer Situation “klarkommen” zu müssen, die ich so seit Beginn von “ISDT” vor 3 Jahren noch nicht erlebt habe: Die Lage bei Rot Weiss Essen hat sich stabilisiert. Das muss man erst mal lesen und dann auch noch verstehen: Die Lage bei Rot Weis Essen hat sich stabilisiert. Natürlich kann und muss hier noch differenziert werden, bezieht sich diese Aussage doch allein auf den sportlichen Sektor. In Zahlen und Fakten bedeutet dies eine kleine Serie von drei ungeschlagenen Spielen in der Liga, dem Weiterkommen im Pokal und einem Torrausch in einem Freundschaftsspiel. Sogar der in Ungnade gefallenen Michael Lorenz ist nun wieder in den Kader aufgerückt. Vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass die Lohnbuchhaltung ihn stets noch in der ersten Elf zu führen hatte. Eine weitere Neuverpflichtung für die Innenverteidigung vermag auch auf Unverständnis zu stoßen in Anbetracht des Millionendefizites. Fast nebenbei wurde nun auch dem Trainerduo die offizielle Lizenz zum Weitermachen erteilt. Unisono übrigens die Aussagen der beiden, an der Taktik und den Trainingsinhalten nichts verändert zu haben. Einem Drahtseilakt, und somit mächtig instabil, kommt weiterhin das Projekt Stadionbau gleich: Hier taumelt man an der Hafenstrasse zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Haushaltssicherungskonzept und Weltwirtschaftskrise. In einem Interview mit der Revier Sport hat Stadtdirektor Hülsmann den Leser an seiner Vorstellungskraft teilhaben lassen. Genau diese fehlt ihm nämlich gänzlich im Hinblick darauf, den Restposten Georg Melches Stadion in seinem jetzigen Zustand weiter als Spielstätte zu betreiben. Das nächste Verfallsdatum steht auch schon Mitte nächsten Jahres an: Bis dahin gilt noch die Genehmigung für die marode “Haupt” (ich mag diese Tribüne fürchterlich gerne). Ohne Dach könnte vielleicht noch etwas länger gespielt werden. Nur, wer vermag sich das Stadion dann noch vor seinem geistigen Auge vorzustellen?: “Nord” zu 1/3 aus den Augen, “West” schon lange aus dem Sinn, “Haupt” ohne Dach; Einzig die “Ost” böte dem völligen Verfall Paroli. Hier kann nun die Mannschaft in Vorleistung treten und durch weitere stabile Punktausbeute den Kritikern ein wenig das Wasser abgraben.

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