Tigerentenclub
Ich weiß, ich sollte mir politische Äußerungen weitestgehend verkneifen, glaube ich doch nicht über solch Wissen zu verfügen, welches eine Teilnahme an öffentlichen politischen Diskussionen rechtfertigt. Aber, ich bin Wähler, habe meine Pflicht wahrgenommen und somit auch ein Recht auf eine eigene Meinung. Und ich bin wie immer, und diesmal im wahrsten Sinne des Wortes, parteiisch. Nun bin ich nicht davon ausgegangen, dass “meine” Partei großartige Gewinne einfahren wird, vor allen Dingen nicht hier in der Grafschaft Bentheim. Was sich dann aber um 18.00 Uhr als Prognose in Balken widerspiegelte war schon hart. Der Begriff Desaster bringt es auf den Punkt. Die Zahlen und daraus resultierenden Fakten sind allen bekannt. Meine parteipolitischen und auch sonstigen Grundsätze wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität waren den Wählern diesmal (und wohl auch zurecht) keine Stimme wert. Es wird abzuwarten bleiben, was nun von der neuen Regierung zu erwarten ist. Die ersten Aussagen und Prognosen stimmen mich und mein Arbeitsfeld sehr skeptisch: “…..scheinen Einschnitte im sozialen Bereich unvermeidlich zu sein” (Was bedeutet das? Noch weniger Zeit für die Menschen, die wir betreuen? Noch weniger Qualität? Zählt nur das Bruttosozialprodukt und nicht mehr das einzelne Leben?) und , “Kündigungsschutz erst ab Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern” (was bitteschön kann denn der einzelne Mitarbeiter für die Anzahl der Kollegen?). Vielleicht wird sich aber auch nur marginal etwas ändern, es wird alles gar nicht so schlimm, und auch die ehrliche Freude unserer Bundeskanzlerin fand ich sehr erfrischend (die eigenen Verluste wurden natürlich kaum erwähnt). Als sehr negativ aber habe ich aber den Vorsitzenden der FDP im Anschluß an die Wahl und in den verschiedenen Sendungen empfunden. Herr Westerwelle hat es in meinen Augen nicht verstanden , ein Parteivorsitzender zu sein, sondern sich so gegeben, als ob ein langer Egotrip nun endlich sein Ziel gefunden hat. Zum Schluß noch ein sehr interessanter Blick auf die Auswertungen der Stimmen in Essen: Kann die CDU im Süden der Stadt, zum Beispiel in Bredeney auf ein starkes Wählerpotential zurückgreifen, so dominiert im Norden und in den Vierteln rund um die Hafenstrasse weiter die soziale Demokratie wie auf dem Bild zu sehen. So, nun ist es raus, der Ansatz eines ersten, völlig subjektiven, politischen Textes. Es wird gleichzeitig auch der letzte sein. Das kann ich einfach nicht.