Pack die Badehose ein….

Strömender Regen von oben, im Stadion unten sattes, durch die Flutlichter geradezu fluoreszierend wirkendes Grün. Am Empfang wurden die Regenschirme abgegeben und die Vorfreude auf das Fußballjahr 2013 mit auf die Plätze genommen. Die alten Bekannten begrüßt und sich gegenseitig zum 106. Geburtstag gratuliert. 
Mit dem Anpfiff aber blieben nicht nur Stauder und Frikadelle vor Schreck im Hals stecken, sondern der Ball im Wasser. Erst jetzt offenbarte der Platz, dass ein vernünftiges Fußballspiel an diesem Abend nicht zustande kommen wird. Während die Spieler nun in den Anfangsminuten darum bemüht waren, den Ball aus den Wasserpfützen rund um den Mittelkreis zu bekommen, konnte eigentlich nur ein Spielabbruch die logische Konsequenz sein. 
Es ging aber weiter und somit sollte an diesem Abend den Spielern das Seepferdchen abgenommen werden. Diese bestanden die Prüfung erstaunlich schnell und gut, wurde doch das Kurzpassspiel weitestgehend eingestellt um sich auf hohe und weite Bälle zu konzentrieren. Die dann, auf dem Rasen gelandet, nicht immer für die Spieler zu erreichen waren, zu schnell dann das Tempo. Sofern man denn nun von einer „Spielhoheit“ sprechen konnte, so hatte der RWE diese durchaus und versuchte so etwas wie eine Art geordnetes Spiel aufzuziehen. 
Die Ballmotorik hatte aber durchaus eigene Vorstellungen, wie nun auf diesem Boden zu verfahren sei. Was somit auch dem SC Verl immer wieder gefährliche Aktionen in Richtung RWE Tor ermöglichte. In der Summe gilt es daher zu konstatieren, dass das Geburtstagskind vielleicht etwas mehr vom Wasserballett hatte, die Gäste aber die wesentlich besseren Chancen und den flüssigeren Zug zum Tor. Nur ein glänzend aufgelegter Hendrick Bonmann im Tor verhinderte schon eine frühzeitigere Gästeführung. 
Je länger also nun das feuchtfröhliche Treiben andauerte, um so klarer wurde dem Fan am Beckenrand der Ausgang dieser Veranstaltung. Das ist die Crux vieler langjähriger Spielbeobachter: Man ahnt nicht nur den Endstand, sondern man kann ihn fast immer nach einigen Minuten voraussagen. Selbst bei einer solch unberechenbaren Veranstaltung. 
Und doch ist den Spielern der rot weissen eigentlich kein Vorwurf zu machen, ausser vielleicht dem, es nicht öfter mit Schüssen aus der zweiten Reihe versucht zu haben. Einsatz und der Versuch, etwas Ordnung in das Spiel zu bringen, passten wie so oft. Auch am Beckenrand wurde dieses honoriert, gab es nach dem Gegentor nicht wirkliche Unmutsäußerungen, sondern weiter Anfeuerung. 
Letztendlich ein Fußballabend, wie ihn keiner braucht. Ein Geburtstag, an dem andere die Kerzen auf dem Kuchen ausgeblasen haben. Sicher aber auch ein Abend, an dem Regen beiden Mannschaften ein wirkliches Spiel verhinderte. Keiner konnte davon ausgehen, dass dieser in dem Maße zunehmen würde, wie noch vor Spielbeginn. 
Für die Euphorie und Vorfreude auf einen spannenden weiteren Saisonverlauf natürlich ein Schlag ins Kontor aller rot weissen. Aber, nach dem Spiel ist vor dem Spiel und nun gilt es, weiter trocken hinter den Ohren zu werden.

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