Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Trainer zur Saisonzeit

Die Kicker Sonderhefte dürften sich auf diversen Dachböden stapeln, die hirninterne Datenbank kann die Platzierung der letzten dreißig Jahre sicher in alle Richtungen fehlerfrei wiedergeben. Im Sommer des letzten Jahres erst wurde eine Europameisterschaft gespielt.

Man sollte also meinen, sowohl der Fußball als auch wir Fans hätten alles gesehen. Doch dann kam die Saison 2012/2013. Und irgendwie war alles anders. Dabei fing es eigentlich ganz langsam an. Die erste Hauptrunde im DFB Pokal brachte jetzt nicht wirklich große Überraschungen, dem RWE aber sein erstes richtig großes Spiel in der neuen Bude. Inklusive Lob der Auswärtsfans, mal so richtig laut gewesen zu sein. Es blieb hier bei der ersten Runde, der Fußball begann uns aber  in den Griff zu bekommen, wie selten zuvor.

Die zumeist übertriebene Berichterstattung zur Wahrung des Weltfriedens und zur Rettung der Wunderkerze geriet dabei dankenswerterweise fast in den Hintergrund. Der Ball war es, welcher sich in den Vordergrund dribbelte. Wurde zudem mit ihm gespielt, wie vielleicht noch nie zuvor. Leidenschaft, blindes Spielverständnis, Derbys, Endspiele, Relegationen und,und,und. Der Fußball war auf dermaßen vielen Ebenen present, da wurden sogar eigenmächtige Steuervergünstigungen zur Prime Time. Natürlich war nicht von Talibanen des Fußballs die Rede, ging es eher in Richtung Gentlemen`s Agreement.

Der Ball rollte derweil weiter, ließ sich dabei auch nicht von Kabel 1 und dem aktuellen sportstudio aufhalten. Generierte stets eine Vorfreude auf das nächste Spiel. Sei es live und vor Ort an der Hafenstraße oder am heimischen Empfangsgerät. Die sozialen Medien trugen ihr Übriges dazu bei, den Fußball ja nicht zu vergessen. Peter Neururer betrat wieder das Feld und verwandelte auf Anhieb die staubige Sahara in ein Blumenmeer.

Nun aber scheint er sich für einige Wochen wirklich zurückzuziehen, der Fußball. Und das mit Fug und Recht! Vielleicht den Wermutstropfen in Form von Red Bull Leipzig hinterlassend. Oder aber der TSG Hoffenheim, die sich ebenfalls dem Wunsch der meisten Fans widersetzte und nicht abstieg. Ist wohl doch noch wichtiger auf dem Platz, als den jeweiligen Wunschkonzerten der Fans zu folgen. Diese hatten natürlich wie eh und je damit zu tun, Trainer und Spieler in Frage zu stellen. Fokussierten sich die Spekulationen dieser Saison jedoch auf weniger Protagonisten. Dafür aber so intensiv wie nie zuvor.

Denken wir allein an Robert Lewandowski und Pep Guardiola. Zurück bleiben aber auch Fragen: Warum durfte Thomas Schaaf die Saison nicht ordentlich beenden oder warum sollte Jupp Heynckes nun überhaupt gehen ? Und doch traten all diese Diskussionen wieder in den Hintergrund, gab es ein weiteres dramatisches Fußballspiel irgendwo zu bestaunen.

Natürlich, es gab auch ganz viele schlechte Spiele. Das es überhaupt Relegationen geben muss. Und warum darf ein so innovatives und engagiertes Fußballradio wie 90elf nicht weiter senden und uns mit Leidenschaft erfreuen ? Diese Saison bleibt richtig in den Trikots hängen. Und noch weiß keiner so genau, wie die neuen Ligen letztendlich aussehen werden.  Fußball bleibt also spannend und Red Bull uns weiterhin Brause.

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