Die im Schatten sieht man nicht
Es gibt ja immer mehr als nur einen Fußballverein in einer Stadt. Und manchmal sind es sogar die kleinen, denen früher das Herz einer ganzen Stadt gehörte, oder die zumindestens vor dem Aufstreben des heutigen Platzhirsches auch der erfolgreichere Verein waren.
Mindestens aber erfreuen sie sich einer lebendigen Fankultur, die den Verein am Leben und interessant erhalten. Über das Durchschnittsalter der Fans dieser Vereine decke ich besser den Mantel des Schweigens. Exemplarisch für diese Spezies Verein stehen für mich Altona 93 (welch Fußballmuseum), die Kickers aus Stuttgart, der Dresdner SC und noch der ein oder andere Verein (Gelegentlich dienen diese Vereine auch als Auffangbecken für Eventgeschädigte Fans der lokalen Nr. 1). Im weiteren Sinne auch die Westfalia aus Herne, auf den Ballungsraum Ruhrgebiet bezogen. Und ab und an gelingt es auch einem dieser Vereine, zumindestens mit einem Bein aus dem Schatten des lokalen „Global Player“ zu treten: In dieser Saison ist das völlig überraschend dem Traditionsverein aus Frankfurt – Bornheim, dem FSV Frankfurt gelungen. Auch hier bewirken Tradition, Fans und Macher mit Herzblut, dass der FSV niemals ganz verschwand. Eine Spielstätte mit Ambiente und Namen bewirkt dann noch oft das übrige dazu. Und somit spielen die schwarz- blauen nach 14 Jahren der Abstinenz wieder in der 2. Bundesliga. Und die Fans, die sind immer noch die gleichen und gehen auf ihrer Internetpräsenz ziemlich erfrischend und selbstkritisch mit sich und ihrer nicht immer ganz pflegeleichten Vergangenheit um. Und so manch einer gibt nun sogar ziemlich plakativ seine Liebe zu den Bernemern zu, wie dieses Foto von Annette Seitz belegt. Entdeckt habe ich das Foto auf dem FSV Blog der Frankfurter Rundschau, dem Bornheimer-Hang. Und ich merke, der Fußball und seine, oder besser gesagt, meine Art von Vereinen, füllt mir das Sommerloch schön aus.

