Monatsarchive: August 2008

The Dark Knight

Da behaupte ich immer, mit dem Phantasy – Genre sowohl in Buchform und vor allem auf der Leinwand nichts anfangen zu können, und finde mich zu meiner eigenen Überraschung gestern Abend im Astoria Palast zu Nordhorn wieder, um einer Fledermaus „beim Job“ zuzugucken. Ein düsteres Spektakel, kurzweilig zudem und technisch einwandfrei. „Lockvögel“ für mich unter anderem auch die grandiosen Schauspieler Morgan Freeman und Michael Caine. Außerordentlich brilliant gar die Darstellung des Jokers durch den verstorbenen Heath Ledgers, eine Leistung die wahrscheinlich posthum zu einer „Oscar“ Nominierung führen dürfte. Mal abgesehen von der wackeligen Bestuhlung im alterwürdigen Kinosaal war es ein klasse Film, den ich vielleicht gerade jetzt sehen mußte. Schließlich vermag ein Superheld auch schon mal Leben zu retten. Ebenfalls posthum kommt ein schwedischer Krimiautor zu Ehren: Stieg Larrson verstarb am 9.11.2004 an den Folgen eines Herzinfarktes und wurde nur 50 Jahre jung. Sein Erbe im Bereich der Trivialliteratur besteht aus der sogenannten „Millenium Trilogie“ und bietet allerbeste Krimilektüre in logischerweise drei Bänden. Behutsam werden höchst interessante Charaktere vorgestellt, mit denen man sich sehr schnell identifizieren und gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen kann. Um mal ein schwedisches Möbelhaus zu zitieren: Urlaub, entdecke die Möglichkeiten.

Aus die Maus

Der SV Eintracht hat sich gestern abend gegen die Kickers aus Emden endgültig aus den Pokalwettbewerben verabschiedet. Eine Neuauflage im DFB Pokal wird es im nächsten Jahr somit nicht geben. Nach grossem Kampf wurde mit 1:2 recht unglücklich verloren. Das Zuschauerverhalten in Nordhorn hat sich auch wieder auf das Normalmaß reduziert: Mit 400 Zuschauern, darunter etliche Kickers Fans, waren natürlich viel zu wenig Fans im Stadion.

Motivation pur

Die kleinen Videos möchte ich ja eigentlich nur ab und an hier zur Untermalung und Auflockerung einbauen, aber nun habe ich gerade im RWE Forum eines gefunden, das muß einfach noch sein: Frei nach dem Motto: „Wir haben keine Chance,also nutzen wir sie“, könnte der SV Eintracht heute Abend die Kickers aus Emden mal mit der Grafschafter Version des Haka Rituals der „All Blacks“ empfangen. Das sollte doch den Ligaunterschied locker ausgleichen, wenn unser Kapitän dann auf Plattdeutsch zum „Tanz“ bittet…….

East Marshes

Da ist die olympische Flamme in Peking gerade erloschen und London macht sich schon warm für 2012. Mein spontaner Gedanke war: Na, dann gucke ich vielleicht auch mal wieder Olympia im TV, denn den verordneten und „geknebelten“ olympischen Geist aus Peking habe ich abgelehnt. Zu viele Menschen mussten für dieses Prestigeobjekt leiden. Ein paar Stunden später war ich aber auch schon von London bedient: Die Organisatoren planen gar schreckliches und wollen für 400 Busparkplätze etwas „opfern“, was ich so gar nicht hinnehmen kann: Fußballplätze nämlich! OK, wenn es nur einer gewesen wäre, aber da passen ja keine 400 Busse drauf. Also hat man sich des Areals der sogenannten Sonntagsliga erinnert. Die Sonntagsliga, auch als The Hackney & Leyton Sunday Football League bekannt und sehr gut organisiert, ist eine reine Freizeitliga unterhalb der englischen Ligenpyramide. So manch Profispieler hat hier zuerst auf ein Tor und auch hinein geschossen. In Zahlen bedeutet das 56 Teams auf 150 Hektar und 88 Fußballplätzen verteilt. Weltrekord. Und dann gibt es diese Liga auch schon 61 Jahre. Also wieder Tradition, die für einen kurzen Rausch betoniert werden soll. Zudem dient das komplette Gelände der Hackney Marshes (Sümpfe) auch als Ort des öffentlichen Miteinander und stärkt so den Zusammenhalt einer ganzen Region Londons über alle gesellschaftlichen oder kulturellen Grenzen hinweg. Denn auch viele,viele andere gänzlich unorganisierte Theken,Stadtteil oder sonstige Mannschaften treten hier gegeneinander an. In der Politik gilt es sicherlich viele Sümpfe auszutrocknen, aber Hände weg von den Hackney Marshes, denn Fußball ist immer noch wichtig…..

Blaue Wochen

Das soll nicht bedeuten, dass die Spieler des SV Eintracht ihre Pflicht vernachlässigen, vielmehr reiht sich momentan weiter Spiel an Spiel, so dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Von daher bemühe ich die Farbenlehre, um die 3 Spiele zusammenzufassen, die momentan gespielt wurden, oder noch anstehen. Und, man ahnt es bereits: Sowohl der VfB Oldenburg, die Emsländer und die Kickers aus Emden vereint diese schlimme Farbkombination Blau – Weiss. Und dann haben zumindestens die beiden erstgenannten den Weinroten nur einen Punkt gegönnt: das Spiel des 2. Spieltags als quasi Saisoneröffnung beim VfB in Oldenburg ging mit 0:1 die Hunte hinunter. Und zeitgleich mit dem Galaauftritt des RWE am Freitag wurde ein Punkt beim 1:1 gegen die Emsländer erkämpft. Scheinbar sehr glücklich, schienen die Blauen doch drückend überlegen, so besagte zumindestens unser sms Ticker. (Danke dafür). So, und zum Dritten taucht am Mittwoch ein guter alter Bekannter am Heideweg zum NFV Pokalspiel auf: Die Kickers aus Emden geben sich als momentaner Tabellenzweiter der neuen 3. Liga die Ehre. Und mal „Butter bei die Fische“: Ich glaube, dass der Pokaltraum des SV Eintracht dann ein Ende finden wird. Zu stark die Ostfriesen und zu alt unser Abwehrchef. Lange geht das nicht mehr gut, weil ständig zwei Mitspieler für ihn laufen müssen. Das Spiel werde ich am Ticker verfolgen, denn nach den vielen Spielen der letzten Wochen ist nun Mareike mal wieder an der Reihe. Mamma Mia sag ich da nur.

Soziokulturell

Der Fußball ist zwar nur eine Randerscheinung, der Artikel erscheint mir aber doch ein Gastspiel wert: Die ganzen Ansichten eines „Genossen“ und meines Trainerkollegen finden sich HIER

Recht auf Rausch!

Rückblende…Ende der 80 ziger Jahre…Helmut Kohl ist Bundeskanzler und mein Feindbild Nr.1, Michael Jackson hat seine erste neue Nase, die Grünen sind den anderen Parteien beim Thema Umweltpolitik um 20 Jahre vorraus, Internet und Handy waren noch fern….und ich sitze bei Carmen und Toni in der Insel! Aus den Boxen dröhnt irgendein Popmüll, 2 Hupfdohlen tanzen vor dem Spiegel und mein Pegel nähert sich so langsam der 2 Promille-Grenze, ein Zeichen dafür, dass ich schon so einiges getrunken habe…obwohl, es ist ja Happy Hour und man bekommt für 1.30 DM zwei Bier! Auch für mich als kaufmännischer Azubi ( Anm. habe zu diesem Zeitpunkt für einen kapitalistischen Ausbeuter im Holzhandel arbeiten müssen ) durchaus zu bezahlen. Zu dieser Zeit, war es doch tatsächlich möglich, für 50 DM einen schönen Abend mit reichlich Getränken zu verbringen! Das ist jedoch lange her…jetzt sind wir im Jahr 2008. Bin letzten Freitag mal wieder beim Fussball an der Hafenstrasse in Essen gewesen, zu so einem Fussballabend gehören auch die Stadion-Frikadelle und reichlich Bier. Nach dem Spiel und einer geselligen Rückfahrt, geht es aber natürlich nicht ins Bett, sondern zur Verlängerung noch in Ochtrups Kneipen…der Hammer kommt dann meistens am Morgen danach…und das nicht nur, weil man einen extremen Schädel vom Suff hat…nein, der Schock kommt beim Blick in die Geldbörse! Wo sich am Vorabend noch braune und grüne Euro-Scheine tummelten, ist nur noch gähnende Leere und das blanke Entsetzen! Unglaublich, was ein Ausflug in die Erlebnisgastronomie so kostet…Die Preistreiberei muß gestoppt werden! Ich fordere daher umgehend eine Änderung des Grundgesetzes! Klar, die Würde des Menschen ist unantastbar und jeder hat das Recht, auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit…doch damit diese beiden wichtigen Artikel des GG erfüllt werden, brauchen wir einen richtungsweisenden neuen Ansatz…DAS RECHT AUF RAUSCH!!! Um dieses Recht durchzusetzen, müssen sämtliche Wirte enteignet werden und in staatliche Hand übergehen, denn nur so lassen sich die Preise für alkoholische Getränke stabil halten! Was mein Freund Hugo Chavez mit der Öl-Industrie in Venezuela geschafft hat, sollte hier zu Lande doch auch mit Brauereien und Kornbrennereien möglich sein! In diesem Sinne…Prost und Glück auf!

Fan….omenal

Die Betonung liegt eben auf „Fan“ und stellt diesbezüglich keinen Rechtschreibfehler dar, aus meiner heutigen Sicht jedenfalls. Wir erinnern uns: Es war der 31.Mai dieses Jahres und der Sieg gegen den VfB Lübeck nebst damit verbundenen Klassenerhalt schien nur noch Formsache. Das Ende ist bekannt und die Hafenstrasse zeigte im Anschluß Szenen, die keiner sehen wollte. Gestern dann der Heimspielauftakt in den Niederungen der Viertklassigkeit. Trotz des Sieges in Lotte wusste wohl kaum einer das Interesse an diesem Spiel gegen die Zweite aus Gelsenkirchen einzuordnen. Nur, dass der Derbyfaktor auch einige Gästefans und Erlebnisorientierte anlocken würde war klar. Das aber dann 11.380 Zuschauer das Spiel sehen, die Mannschaft begeistert empfangen und unterstützen würden, damit hat wohl keiner gerechnet. Die RWE Fans Nordhorn wurden übrigens einmal und eine Frau mehr von der „Sektion Ochtrup“ unterstützt. Das Spiel dann war ziemlich schnell eine klare Angelegenheit für die Roten. Da ist „Zug“ drin in der Mannschaft, ein klares System zu erkennen , selbst beim Stande von 4:0 wird noch dem Ball hinterhergegrätscht, die Auswechselungen ergeben Sinn und denselbigen sieht die Mannschaft auch darin, sich mit den Fans zu identifizieren. Mehr davon, und die Ligazugehörigkeit spielt keine Rolle mehr. Den Menschen auf den Rängen war anzumerken, wie sehr sie sich nach so einem Spiel gesehnt haben. Klasse Fußball. Auf die weitere Entwicklung dieser Mannschaft bin ich sehr gespannt. Gespannt waren wir zwischenzeitlich auch auf die Lösung, wo Bernd für fast 20 Minuten abgeblieben war. Seine Version: Ich habe mich verlaufen und beim Tor wurde mir das Bier einfach „entwendet“…. oder war es andersherum. Viel Atmosphäre gibt es hier nachzuvollziehen.

Von Derbys und Rivalitäten, Teil 2

Zeitgleich zum Spiel in Essen wird auch in Nordhorn am Heideweg ein ungleiches Derby angepfiffen. Der Unterschied zum Spiel in Essen: Hier treffen zwei Erstvertretungen aufeinander, die sich nun mittlerweile schon wieder seit über 10 Jahren Seite an Seite in der jeweiligen Spielklasse als Konkurrenten gegenüberstehen. Ungleich aber deshalb, weil der Verein aus dem Emsland,sprich der SV Meppen, ein enorm grosses Zuschauerpotential abrufen kann, im Gegensatz zum SV Eintracht. Natürlich aber nur im Erfolgsfall und oft auch unter Berücksichtigung diverser Freikartenaktionen. Das Problem dabei ist, dass das Potential allein noch nicht über die Ligazugehörigkeit entscheidet. Ich hoffe,die weinroten behalten die Punkte am Heideweg und dann haben wir erstmal wieder Ruhe…

Kartenspiele

Als sich Jule für ein Kartenspiel der letzten Saison im RWE Fanshop entschied, murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart irgendetwas zwischen „Versagern,Luschen oder Söldnern“ und wollte damit nichts weiter zu tun haben. Später habe ich es mir aber doch mal angeschaut, und es gab doch noch gutes zu entdecken: Somit spannt dieses Kartenspiel den Bogen zwischen modernen Paderbornschem Söldnertum und der Gewissheit, für den eigenen Verein alles gegeben zu haben und quasi die Fanherzen abgeräumt zu haben . Oder liege ich mit meiner Einschätzung sehr daneben?

Von Derbys und Rivalitäten, Teil 1

Jetzt einmal abgesehen von diesem einzigartigem Pokalspiel feat. Spaziergänger Jens Lehmann liegt eine gemeinsame Ligazugehörigkeit von RWE und S05 schlappe 18 Jahre zurück. In der Saison 1990/91 traten beide Nachbarn und Rivalen das letzte Mal auf Augenhöhe gegeneinander an. Und trotzdem hat kein Essener, abgesehen von Nachbarschaftlichen Animositäten zweier Ruhrgebietsstädte, jemals den Ursprung der Antipathie gegenüber den Gelsenkirchenern vergessen. Der Bundesligaskandal war es, der den schon vorhandenen Rivalitäten noch die Krone der Abneigung aufgesetzt hat. Nachweislich hat der Verein SC Rot Weiss Essen durch die Vorkommnisse des Jahres 1971 sportlichen und wirtschaftlichen Schaden genommen, von dem er sich bis heute nicht erholt hat. Auch die Vergabe der WM 1974 nach Gelsenkirchen anstatt in das weitaus grössere Essen spielt aus sportpolitischer Sicht mit in diese Rivalität, die in Essen so intensiv gelebt wird, so dass sie im Prinzip noch das „grosse“ Ruhrderby übertrifft. Auf Gelsenkirchener Seite verblasste die Rivalität natürlich im Zuge der sportlichen Erfolge und mangelnder Spiele gegeneinander. Eine Ausnahme boten da nur die Pokalshighlights und die Spiele dann gegen die Zweitvertretung aus GE. Morgen ist es mal wieder soweit: Der RWE spielt an der heimischen Hafenstrasse gegen die 2. aus der Arena. Und erstaunlicherweise schlagen auch auf königsblauer Seite die Emotionen in diesem Jahr recht hoch,obwohl es doch nur um die eigenen „Amateure“ geht. 500 Karten sind allein bis Mitte der Woche schon für die Gäste verkauft worden, auch ein Indiz für das Interesse. Und auf Essener Seite: Also da reicht scheinbar nur die Vorstellung, dass eine Mannschaft in Königsblau an der Hafenstrasse aufläuft und schon stellen sich alle Nackenhaare auf. Das könnte auch die 7. alte Herren sein. Hier geht es um Essen, um die Ehre und um das Selbstverständnis, zumindestens auf Fanebene in der selben Liga zu spielen. Und, so ist es auch und ich freue mich auf einen emotionalen Höhepunkt gegen einen Gast, der sich sicherlich bei der „Ersten“ bedienen wird. Und natürlich auf Frau Cramer..

Schimmelpilz

Da bemüht man sich, das eigene Haus im Rahmen der Möglichkeiten in Ordnung zu halten, und wird die „Wellness Oase“ doch ein ewiger Traum bleiben. Da geht der SV Eintracht bis und weit über die finanzielle Schmerzgrenze, um mit der neuen Tribüne mehr Komfort bieten und neue Zuschauer locken zu wollen. Und dem RWE mit der einstmals modernsten Hauptribüne in Deutschland wird von Wirtschaft und Politik weiterhin die kalte Schulter gezeigt, in dem Bemühen, sein Stadion neu zu bauen. Gerade habe ich gelernt, alles der falsche Ansatz: Warum pflegen, sich in ein finanzielles Wagnis zu begehen oder gar Klinken putzen: Lasst Euer Stadion einfach vergammeln! Wenigstens die Umkleidekabinen. Und wenn man dann Glück hat, startet ein findiges Unternehmen von Mittelchen gegen den gemeinen Fußpilz gerade eine Art Gewinnspiel: Vereine, die von sich selbst behaupten, die gammeligsten Umkleidekabinen zu besitzen. Also mit Duschen aus der Zeit, in der Helmut Rahn noch als Quark im Schaufenster lag, oder wo kleine Tierchen schon mal entspannt der Traineransprache zuhören usw., die konnten sich hier bewerben und dabei sogar noch gewinnen: In Zusammenarbeit mit dem FC St. Pauli renoviert nun der Fußpilzbefreier die Kabinen für 20.000 Euro. den Auschlag gegenüber den anderen 48 Schmutzfinken gab dabei die Anzahl der Jugendmannschaften. das ist natürlich löblich, aber mir wäre es auch irgendwie peinlich, einen solchen Preis zu gewinnen. na denn: Herzlichen Glückwunsch nach Lieth.

Plan "E"

Urlaub ist immer gut, so gestaltet sich die Planung der Spiele viel stressfreier. Und nun haben wir endlich auch alle zusammen eine Woche Urlaub….und wollten daher heute an die See…. wollten. Der Blick in den Himmel verhieß nichts gutes und nasser Strand sowohl von unten als auch von oben ist nicht wirklich prickelnd. Aber, es gibt ja immer noch einen „Plan B“, der da wurde zum „Plan E“: In Essen gibt es ja „Schweden“, und da wir noch Servietten für die kommende Einschulung brauchen, sind wir halt in die „zweite Heimat“ gefahren. Aber nachdem ich das shoppen überstanden hatte, ging es an die Hafenstrasse: Stressfreier habe ich mir noch nie eine Karte für ein RWE Heimspiel gekauft, die Kinder haben ihr Taschengeld im Fanshop gelassen und ich habe einmal mehr festgestellt: Renovierung tut Not. Um dann doch unseren eigentlichen Wunsch nach Wasser und Strand etwas näherzukommen, haben wir anschließend noch den Baldeney See besucht. Doch leider hatten die schönsten Stellen des Sees heute geschlossen und waren somit nicht frei zugänglich. Neben diesem Beach Ressort lag das Restaurant Baldeney Fähre. Und hier hatte ich das gleich Gefühl wie am Georg Melches Stadion: Renovierung oder einfach etwas mehr Pflege wären hier angebracht. In der Gruga hat es dann mal wieder geregnet und wir nun kein Lust mehr auf nasses Essen.

Konferenzschaltung

Natürlich verfolgt auch der unterklassige Fußballfan die Liga, in der doch ein jeder mit seinem Verein einmal spielen möchte: Die Rede ist natürlich von der Bundesliga. Und vorzugsweise konsumiere ich die Berichterstattung darüber immer noch Samstag Nachmittag am Radio. Das hat nämlich den entscheidenden Vorteil, dass es bei den klassischen Beschäftigungen zu dieser Zeit (Auto waschen, Gartenabfall entsorgen) immer mit dabei ist. Meine absoluten Lieblingsmoderatoren im Studio waren dabei immer der leider verstorbene Kurt Brumme oder anschließend Dietmar Schott. Und nun, im multimedialen Zeitalter, will auch das Internet nicht länger bei dieser samstäglichen Zwangshandlung von Millionen Fußballfans zugucken und bietet nun einen Fußballsender an: 90elf heisst dieses Projekt, und Anchorman dürfte mit Sicherheit der Glubberer schlechthin, Günther Koch sein. Ich habe mir jetzt noch kein Spiel bei 90elf angehört, denn der Gartensammelabfallplatz hat noch kein WLan und ich kein Notebook im Auto. Aber einen ersten Eindruck habe ich mir jetzt via Internet verschafft. Und da habe ich für mich schon einige Kritikpunkte, finde ich doch die Navigation viel zu klein geraten. Ich werde das Projekt mal weiter verfolgen, aber ob es der einzig wahre Konferenzschaltung bei WDR2 oder der gelebte Leidenschaft von Radio Hafenstrasse das berühmte Wasser reichen kann? mal hören…

Auftakt nach Maß

Herrlich, einmal so eine abgedroschene Phrase benutzen zu dürfen. Unten in der 4. Etage des Fußballkellers angekommen, bot der RWE seinen 2000 mitgereisten Fans gestern Abend eine, vor allem in der ersten Hälfte, mitreissende Partie. Endergebnis: Sportfreunde Lotte – RW Essen 1:4. Das der sportliche Auftakt nach Maß. Aber auch alles um das Spiel herum hatte maßgeblichen Anteil daran, einen weiteren unvergesslichen Abend mit dem RWE erlebt zu haben. Und, das ist der Unterschied: Einen schönen. Geparkt haben wir auf einem Stoppelfeld, um anschließend das Stadion in ländlicher Umgebung zu umrunden. Skurril eigentlich: Hier mal ein Trüppchen Polizei, dort ein Einsatzwagen hinter einer Scheune…..Dann aber ging es doch in die „Arena“. Den Begriff mag ich an sich schon mal überhaupt nicht, aber als Bezeichnung für ein Stadion dieser Grössenordnung wirkt das schon fast grössenwahnsinnig. Und dabei handelt es sich hier um ein kleines Stadion, welches das Fanherz höherschlagen lässt. Alles schön nah dran, Baulücken wurden geradezu opulent mit Werbung „zugepflastert“. Highlight aber die Gestaltung der Hauptribüne: Über den Sitzplätzen wechseln sich offene Zonen mit Catering, blitzblanke Sanitäranlagen, Thekenbereiche, eine „Krabbelgruppe“ für die kleinsten und noch andere Räumlichkeiten ab. Die Pressekonferenz wurde nicht im VIP Bereich abgehalten, sondern im Bereich der „normalsterblichen“ Fans. Abgerundet wurde das ganze durch stets frohgelauntes Servicepersonal, welches die Wartezeit auf die Wurst mit charmanten Lächeln zu verkürzen wusste. Weiterhin punkten konnte die Musikauswahl und der unaufgeregte Stadionsprecher, der auch spontan meiner ebensolchen Bitte nachkam, die Musik abzustellen, damit wir alle der „Humba“ folgen konnten. Die „Humba“ gab es zu Ehren des Auswärtserfolges. Klar, die Sportfreunde waren wirklich schlecht, aber es war auch die Auferstehung eine Mannschaft, die sich hier auch als solche präsentiert hat. Besonders klasse dann die Szenen nach Abpfiff, als sich die Mannschaft zu allen Blöcken begab um dort den direkten Kontakt zu den Fans zu suchen. Und dabei nahm sich keiner zurück, selbst ein Thomas Strunz gliederte sich ein, teilweise wurde sogar der Zaun „geentert“. Wenn der Abstieg nun der Preis dafür war, das der RWE endlich wieder eine Mannschaft hat, mit der wir Fans uns identifizieren können, ja dann war es den Abstieg wert. Ein klasse Abend mit soviel Fußballromantik, so dass ich die Fotos auch ein wenig auf Retro Cinemascope „getrimmt“ habe. Und da der Abend so schön war, leide ich heute immer noch unter Kopfschmerzen, was wiederum als Argument für diese etwas chaotische Nachbetrachtung herhalten muß.

(Lotte)rleben

Lotte erleben, oder Lotte leben. Ver(lotte)rt oder die Lotte. Der morgige Auftaktgegener des RWE bietet viele Möglichkeiten der schriftlichen Umschreibung. Aber zuerst einmal müssen wir Nordhorner RWE Fans den Hebel umlegen: Weg von der lokalen Pokaleuphorie hin zur Regionalliga West. In dieser spielt nunmehr ja auch der gestrige Pokalgegner aus Cloppenburg. Ein Fakt, der noch mal verdeutlichen soll, in welche Gefilde wir den RWE in dieser Saison begleiten werden. Es fällt schwer beim Anblick der Staffelgegner, sich auf diverse Highlights zu freuen: Münster mit der neuen Euphorie um die Preußen wird ein solches sein. Vielleicht wird auch Schlakke 2 eines, wenngleich auch nur ob der Emotionen, denn die „II“ hinter dem Vereinsnamen stört doch gewaltig. Die Wormatia aus Worms stellt für mein Fußballempfinden Tradition dar und ist somit auch gerne in der Liga gesehen, ebenso wie die Trierer Eintracht. Das Auswärtsspiel ist schon „gebucht“. Der 1.FC Kleve hat zwar keine große Tradition vorzuweisen, aber verfügt doch über ein erstaunliches standing in der Stadt und kann auch mit durchaus guten Zuschauerzahlen aufwarten. Dahinter kommen dann eben Vereine wie die Sportfreunde, der SC Verl, SV Elversberg und der FSV LU – Oggersheim, was auch immer sich dahinter verbirgt. Das Südweststadion in Ludwigshafen dagegen als Heimspielort ist mir bekannt, war ich doch mal in den 80zigern zu Gast bei einem Vorbereitungsspiel des damaligen Bundesligaaufsteigers SV Waldhof Mannheim. Aber, diese Vereine kommen mit der 1. Mannschaft und vielleicht dem ein oder anderen Fan an die Hafenstrasse. Und ich prophezeie einfach, dass das Auswärtsspiel in Essen ein vielfaches an Fans mobiliesieren wird, als zu den anderen Spielorten. Tja, und dann kommen die vielen Zweitvertretungen. Sportlich nicht einzuschätzen, wirtschaftlich uninteressant, aber nun mal da. Und ein Besuch in Wanne – Eickel und dortigem Mond, das wird eventuell auch ganz nett. Halten wir es mit folgendem Spruch: „Eine neue Liga ist wie ein neues Leben“.

Wechselwirkung

Pokal? Wie, war doch Samstag. So oder ähnlich reagierte das Umfeld, als ich verkündete dass ich heute Abend zum Pokalspiel des SV Eintracht an den Heideweg gehen würde. Der NFV Pokal stand ja an und wer als Amateurverein in den DFB Pokal will, um solch Feste zu feiern wie das am Samstag, der muß halt im Landespokal was „reissen“. Und das hat die Truppe des SV Eintracht heute wahrlich auch getan: In einem begeisternden Spiel wurde der klassenhöhere Verein der Toastbrotgewerkschaft aus Cloppenburg mit 2:0 besiegt. 8500 Zuschauer weniger als Samstag wohnten der Begegnung bei. Doch die, die da waren, gaben der Mannschaft eine lautstarke und nimmermüde Anfeuerung als Dankeschön zurück, wie sie am Heideweg lange nicht mehr zu hören war. Das wiederum beeindruckte die Spieler, die sich nachhaltig bedankten. Wenn diese Wechselwirkung anhält oder sich weiter entwickelt, dann kann auch Fußball Nordhorn wieder schönen Zeiten entgegensehen.

In den Farben getrennt, beim "Feind" vereint.

Kann also nur lauten: RW Essen gegen die Borussia aus Dortmund. Zeitgleich zum Spiel in Nordhorn wurde ja an der Hafenstrasse angepfiffen. Von der einstigen Fanfreundschaft ist außer der gemeinsamen Abneigung zu einem anderen Verein nicht mehr viel geblieben. Die aktuellen Freunde der Essener Szene spielten in Nordhorn und kommen aus Bremen, aber das nur nebenbei. Da ich ja nicht dabei war, kann ich nur knapp die Einschätzung von jawattdenn wiedergeben, dass die junge RWE Truppe ein klasse Spiel abgeliefert hat und sich nun kaum ihrer Favoritenrolle in der Liga erwehren kann. Der BVB gewann das Spiel mit 3:1 und ich freue mich riesig auf den Ligaauftakt bei den Sportfreunden in Lotte und hoffe, dass wir uns als gute Gäste präsentieren, aber die Punkte mitnehmen werden.

Reibungslos

Spontaner Einfall für den Titel, um das Pokalspiel gegen den SV Werder noch ein wenig zu beschreiben. Da ja seit Sonntag schon so viel über das Spiel in allen möglichen Medien berichtet wurde, und an dem Umstand der gnadenlosen Überlegenheit eines Bundesligisten nicht weiter zu rütteln ist, da bleibt für mich nur das Prädikat „Reibungslos“. Damit meine ich das „drumherum“: Das Wetter spielte mit, die Kulisse passte und auch der SV Werder und seine Fans waren bestens geeignet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Das es auch anders kommen kann, haben wir ja leider auch erleben müssen an diesem Pokalwochenende. Aber hier in Nordhorn hat an diesem Tag alles gepasst. Und nach einem Jahr, welches beim SV Eintracht alles andere als reibungslos verlief, tat es doppelt gut. Meine Sorge war eher die, ob ich vor lauter Nervösität überhaupt in der Lage war, die Kamera gerade zu halten. Aber man gewöhnt sich überraschend schnell an den Umstand, im Innenraum zu agieren und ein wenig die Sicht zu versperren. Zudem hatte ich ja keinen Druck, sondern einfach nur den Wunsch, munter drauf los zu knipsen. Und das Fotoreporter kein einfacher Job ist, dass habe ich gesehen, als sich die „Kollegen“ ihres Equipment entledigten um sich auf das Spiel vorzubereiten. Also das während des Spieles schon Bilder direkt via Laptop verschickt werden, das war mir recht neu. Da kann man mal sehen, wie schnelllebig unsere Zeit geworden ist. Und trotzdem bekam ich noch den ein oder anderen Tip und der Umgang untereinander war sehr herzlich. Danke dafür, das war eine schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Auch sehr interessant zu beobachten war die Arbeit des Kameramannes an der Linie mit einer Art schwebenden Kamera. Endlich weiß ich, wie die „Dinger“ befestigt werden und das der Kameramann wahrscheinlich am Spielfeldrand mehr Kalorien verbraucht als ein Tim Wiese auf selbiger. Die gesuchte Nähe zum „Premiere“ Basislager mit der hochwichtigen „Lady in Black“ war dann rein egoistischer Natur, denn so war ich immer auch über das Ergebnis in Essen informiert. Tja, und das soll es dann auch gewesen sein mit den Gedanken rund um das große Pokalabenteuer des SV Eintracht. Mittwoch schon wartet das absolute Kontrastprogramm in Form der 2. Runde im NFV Pokal und derer aus Cloppenburg, die sich gerne und oft selbst als Nabel der Fußballwelt fühlen. Wer Samstag an dem Spiel und dem drumherum gefallen gefunden hat, der sollte Mittwoch dabeisein und mithelfen, dass solch ein Spiel wieder möglich wird.

Einmalige Erlebnisse

So, dass DFB Pokalspiel des SV Eintracht gegen den SV Werder ist gespielt, und trotz der 3:9 Niederlage können die Eintracht Spieler zufrieden sein. Ich sondiere nun erst mal die Bilder, und informiere mich über das Spiel an der Hafenstrasse in Essen. Ich denke, dass ich alle Bilder Montag bei flickr hochgeladen habe. Morgen aber schon mehr zu diesem einmaligen Erlebnis.

Premiere

Derer wird es am Samstag einige geben. Und de facto bittet Premiere zu einer selbigen. Denn der Bezahlsender sorgt für die erste TV Übertragung aus dem Eintracht Stadion am Heideweg. (Wie immer lasse ich mich gerne verbessern). Premiere auch im DFB Pokal der Neuzeit und seinen Vorgaben. Ein Kurzbesuch heute morgen offenbarte schon wieder Kleinigkeiten der Dimension und den Vorgaben, in denen der DFB denkt. Und da ist man richtig froh, dass es der SV Werder geworden ist, und nicht vielleicht der SV Wehen Wiesbaden. Das ist nicht persönlich gemeint, aber die Vorgaben und der Aufwand wären die gleichen gewesen. Aber das Stadion wohl kaum ausverkauft und somit hätte ein klammer Verein eventuell noch draufbezahlt. Ach ja, die Kleinigkeiten, als da wären: Die TV Podeste, der Spielertunnel, der Gästeblock, das VIP Zelt, für mich aber auch der erstaunte Blick auf die Tatsache, wie renovierungsbedürftig doch schon die „alte“ Tribüne aus dem Jahr 1980 ist. Aber, der stets mit anpackende Sportamtsleiter der Stadt Nordhorn hatte da schon Visionen, die ich gerne unterschreiben würde. Unterschreiben muß ich Samstag auch noch was, und zwar die Fotografenerklärung des DFB. So verpflichte ich mich unter anderem dazu, das Spielfeld nicht zu betreten. Aber steht da auch wann?

Sternstunde

Nö, nö: Die Sternstunden an Heideweg und Hafenstrasse kommen noch, womöglich schon diesen Samstag. Gestern Abend durften wir einer der seltenen Sternstunden im TV beiwohnen: Die 7. Folge der 2. Staffel von Dr. Psycho war mit Abstand das Beste, was es seit Berlin,Berlin als Serienfolge zu sehen gab. Unglaubliche Erkenntnisse a`la: „Kennedy ist Tod?“ gepaart mit dem Mut von Anneke Kim Sarnau zur Häßlichkeit in Verbindung mit der Erotik eines Max Muntzel garantierten kurzweiliges Vergnügen. Einen kleinen Trailer gibt es hier zu sehen, und die Staffel 2 steht auch schon auf meinem Wunschzettel. Die gibt es nämlich schon zu kaufen….

Die T- Frage

Das Spiel der Spiele für die ehemals weinroten rückt stetig näher. Und mittlerweile bin ich fast dankbar dafür, dass „meine“ beiden Vereine zur gleichen Zeit spielen. Es ist so schon sehr stressig: Gerade der Nachtwache entronnen geht es nahtlos in den Spätdienst, das 5. Dienstwochenende in Folge wartet, die Sorgen um Peter, die Freude auf eine Hochzeit am Freitag, das Pokalspiel und die damit verbundenen „Versagensängste“, ob die Fotos auch was werden, usw. Dann auch noch das Spiel in Essen unterzubringen, das wäre schlichtweg unmöglich gewesen. Dafür freue ich mich umso mehr auf den Ligaauftakt in Lotte. Und der RWE gewinnt einfach gegen den BVB, dann bin ich in der 2. Runde dabei. Viel mehr aber noch haben die Vereine zu planen. Beim RWE vielleicht schon Routine ob der besseren Zeiten willen, bekomme ich hier in Nordhorn recht hautnah mit, was ein DFB Pokalspiel bedeutet: Nämlich nicht nur für die Spieler das wohl grösste Spiel ihrer Karriere, sondern für die Verantwortlichen auch die Bewältigung eines grossen Aufgabenkataloges. Unter anderem bestimmt dieser Katalog auch die Trikots bis auf den Zentimeter genau: Die Brustwerbung darf nicht grösser als 200 Quadratzentimeter sein, der Spielername nicht kleiner als zehn Zentimeter, das Pokallogo muß ordnungsgemäß angebracht werden, ein Musterexemplar muß zum DFB und,und,und. Aber, der SV Eintracht hat alles zeitgemäß hin- und genehmigt bekommen und somit: Vorhang auf, hier ist das wahrscheinlich einmalige Pokaltrikot für das Spiel gegen den SV Werder, verbunden mit einer Frage: Was stört auf diesem Bild…?
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