Achterbahn der Gefühle
Für sein Sprachförderprojekt ist Rot-Weiss Essen als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Fast zeitgleich tobt hinter den rot-weissen Kulissen eine handfeste Schlammschlacht. Und auf dem Feld wurde bei den Sportfreunden Lotte mit 0:3 verloren. Dabei fing eigentlich alles so gut an: Von den knapp 3000 Zuschauer in der zarten Arena fieberten fast zwei Drittel unverwüstliche mit dem RWE und nun greift wieder der zum Running Gag werdende Konjunktiv: Wenn Sascha Mölders in der dritten Minute den Ball anstatt an die Latte in das Tor gedonnert hätte….leider lohnt es sich nicht, weiter darüber nachzudenken. Und während ich hier schreibe, kommt gerade via Twitter eine Meldung herein, dass die Spieler noch auf ihre Oktober Gehälter warten. Zwar scheint das Geld schon angewiesen zu sein, aber ein unbehagliches Gefühl bleibt allemal. Was ist da momentan los in Essen, rund um den RWE? Angeblich droht keine Insolvenz, aber statt der erhofften sieben Punkte konnte die Mannschaft nur zwei aus den letzten drei Spielen ergattern, Aufstiegshoffnungen ade, und wir begrüßen einen alten Bekannten, das Abstiegsgespenst. Ach, das Spiel in Lotte: Ich bin 20 Minuten vor Schluß gefahren, die Erfahrung lässt ein Ergebnis erahnen. Der RWE hat gar nicht mal so schlecht gespielt, nur die Sportfreunde standen halt wesentlich kompakter, hatten das nötige Selbstbewusstsein und drei ehemalige rot weisse in ihren Reihen, die nicht nur besonders motiviert, sondern auch in Gemeinschaftsproduktion am ersten Tor beteiligt waren. Und wenn schon Frust, dann auch richtig: Selbst das Stadion der Sportfreunde wirkte nicht mehr nur heimelig, sondern vor lauter Product Placement muss der Ball erst einmal gefunden werden. Wirrer Bericht meinerseits, aber kann das alles rund um diesen Verein in einem lässigen Bericht untergebracht werden? Ich bin sehr geschockt. Der RWE darf nicht untergehen……. 
