Monatsarchive: März 2015

Der Vorstand Sport, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Ich mag nicht mehr. Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was diese Saison nun noch beschönigen könnte. Und das, obwohl wir gar Tabellenführer waren. In diesen schicken Meistertrikots. Wenn ich nun schreibe, dass ich nicht mehr mag, mag es diesen Blog vielleicht unbeliebt machen, oder auf auf die Liste derer gesetzt, die nun mit einem „big dislike“ leben müssen. Egal! Ich mag aber nicht mehr reflexartig „Fascher raus“ tippen, das ist mir zu einfach.

Freitag griffen nicht die erhofften Mechanismen nach einer wichtigen Entscheidung. Der erwartete Sieg, er konnte nicht eingespielt werden. Viel schlimmer: Es war nach Augenzeugenberichten ein grottiges Spiel unserer Mannschaft. Es war auch nicht der Trainer, der gehen musste, sondern der Vorstand Sport, welcher uns verlassen durfte. Und wenn wir nun zwischen den Zeilen lesen, zudem unseren gesunden Menschenverstand bemühen, einfach mal alles Revue passieren lassen; so bleibt schlicht und ergreifend Verunsicherung.

Und diese Verunsicherung sagt mir gerade, nicht weiter auf denjenigen „einzuprügeln“, welcher sicherlich nicht immer die beste Figur abgegeben hat. Ich kenne Herrn Fascher nicht persönlich und Respekt gegenüber anderen ist eines meiner höchsten Güter. Ergo muss ich einen schwierigen Spagat wählen, den Menschen respektieren und den Trainer kritisieren. Doch bevor ich dieses Spiel verliere, höre ich lieber auf. Wir wissen alle, dass diese Saison Grütze ist. So viel Hoffnung, so viel Frust. Wir wären doch kollektiv bescheuert, würden wir glauben, ein Trainer möchte nicht mit dem RWE aufsteigen.

Es hat aber nicht sollen sein. Somit hat unter dem Strich etwas nicht gepasst, was vielleicht in der Summe als Vorstand Sport benannt werden könnte. Ach ja, unser aller Konjunktiv. Das Elixier aller Fußballfans. Welch Ironie eigentlich: Der Sportpsychologe ist gegangen und benötigt wird wohl dringend ein Psychologe. Oder eine Kiste Stauder in der Kabine. Besser derer zwei. Da musst Du auf dem Platz sowie den Rängen erst einmal klar kommen, mit einer Saison dieser Extreme.

Das ist eigentlich kaum auszuhalten, rechtfertigt Schaum vor dem Mund aber trotzdem nicht. Selbst die Abstiegssaisons 2007 oder 2008 waren schöner. Ist so. Warum? Nun, weil immer noch Hoffnung da war. Es gab spannende Spiele, nicht den Krampf dieser Saison. Wir lebten auf und neben dem Platz. Auch wenn wir auf den Tribünen noch glaubten, dass Verträge und Emblem gleich Einsatz bedeuten. Lübeck 08`, Ihr wisst schon.

Burghausen 07` aber zum Beispiel: Das bislang letzte Heimspiel in der zweiten Liga: Was haben wir um den Ausgleich gebettelt, bis er denn in der 92. Minute endlich fiel. Die „Nord“ sackte kollektiv in ihrem Gemisch aus Schweiß, Tränen und Bier zusammen. Kaum einer vermochte das Stadion ohne eine Träne in den Augen verlassen. Wenn er oder sie es überhaupt zeitnah verließ.

Aber liebe Spieler von heute: Das waren wenigstens noch Emotionen. Wir wurden mitgenommen auf eine Reise, die stetig nach unten ging, aber wir traten diese Reise zusammen an. Mehr wollen wir im Grunde genommen gar nicht. Es ist unser Verein. Wir sind schließlich immer da. Und weil wir immer da sind, sollten wir es irgendwie hinbekommen, diese Saison mit Anstand zu beenden.

So wie es sich gerade darstellt, tut es einfach nur weh. Alle gegen alle? Das ist nicht mehr meine Hafenstraße. Wir haben nicht viele Jahre so viel Dreck gefressen, um nun überhaupt nicht mehr miteinander klarzukommen. Und so möchte ISDT in seiner sportlichen Unzufriedenheit wenigstens das respektvolle Miteinander gewahrt wissen. Ich weiss nicht, was unserem RWE gerade helfen kann. Lasst uns reden. Wenigstens das mit Erfolg. Der Drops ist gelutscht, da hilft weder plumpe Pöbelei noch blinde Wut.

Halbfinale

Februar 2008; Auswärtsspiel bei RW Ahlen. Die zum Monat gehörende Sonne knallte ordentlich vom Himmel, als ein RWE Fan vor den Kassenhäuschen,und somit der kompletten Gästewarteschlange lautstark kundtat, seit zwei Tagen nicht mehr onaniert zu haben. Nun, wir wissen heute nicht mehr, was zu diesem traumatischen Erlebnis geführt haben mag; und ehrlich gesagt wollen wir es auch gar nicht wissen. Damals wie heute! Eines aber wurde deutlich: Der Fan von Rot-Weiss Essen hält mit seiner Meinung nicht hinter den Berg, sondern posaunt diese hinaus. Er kann gar nicht anders. Das entspricht seinem Naturell.

Einige Wochen später in Emden: Auswärtsspiel bei den Kickers [Ältere Nordhorner werden sich noch an den Verein Kickers Emden erinnern]. Ältere Fans des RWE hingegen an die allseits bekannte Zaunfahne „RWE Fans Zetel“. Jahrelang hatte sie ihren Platz ziemlich in der Ecke zwischen „Nord“ und abgerissener „West“. Im Matsch von Emden sah ich sie also das letzte Mal hängen, ohne ihren Aufhänger ausfindig machen zu können.Wer sind oder waren also die RWE Fans Zetel?

Meppen, Ende Februar 1988: Der RWE zu Gast im Emsland [Das ist das Gebiet hinter der Grafschaft Bentheim]. Aus Angst vor den marodierenden Menschen aus dem Ruhrpott wurde vor dem Anpfiff als Gastgeschenk „Adiole“ intoniert. „Kenne ich nur frohe Stunden“…. [wer um alles in der Welt hat ein Lied mit diesen Zeilen an die Hafenstraße gebracht?] „Frohe Stunden“, da lache ich mir doch den selbigen ab, um mal einen Fußballtrainer zu zitieren. Es ist natürlich nichts passiert, an diesem Tag im Emsland. Wie eigentlich doch nie etwas passiert, ist der RWE zu Gast in Deiner Stadt.

Aber natürlich gab es Tage und Spiele, die dazu beitrugen, dass Rot-Weiss Essen auswärts stets mit einer Mischung aus Angst, Respekt und übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen empfangen wurde. Löwen machten der Gelsenszene Beene. Umgekehrt natürlich auch. Nachzulesen alles ohne Gewähr im „Fan Treff“, seinerzeit das Spaßblatt für viele Fußballfans. Fakten und Mythen schufen die Begrifflichkeit einer äusserst schwierigen Fanszene. Hochgradig emotional, mitunter fest zupackend. Aber immer den Verein liebend. Dem Arbeitermilieu entstammend. So will es die Sage.

So hatten es zum Beispiel die 2002 gegründeten Ultras auch erst sehr schwer, Fuß zu fassen. Neumodischer Scheiss an der Hafenstraße. Kam erst gar nicht gut. Zu vergleichen vielleicht noch mit Strukturen am Bieberer Berg zu Offenbach. „UE“ ist seinen Weg jedoch unbeirrt weitergegangen, stellt heutzutage somit eine ernstzunehmende, und wohl auch zahlenmässig die grösste  Fangruppierung an der Hafenstraße dar. Und, wie das in einer tiefen Liebesbeziehung nun mal so ist, besteht der Alltag aus Höhen und Tiefen im gemeinsamen Miteinander. Aktuell leben wir mal wieder in einer schwierigen Phase. Es fehlen einfach die Höhepunkte, die es bedarf, um gemeinsam glücklich zu sein.

Rot-Weisse Höhepunkte aber immer wieder die Vielschichtigkeit derer, die sich um das Wohl und Wehe eines sportlich eher schlechten Ruhrpottvereins kümmern: Wir haben ein exquisites Fanzine zu bieten, gute Fotografen, Barden und Bands, Rapper und Rhetoriker, Fahnengirls und Fanbuchautoren. Wir, also der RWE, haben einen Lothar, einen Happo einen Cappo. Also Capo. Wir haben auch Fans, die nicht massenkompatibel sind, Fans mit fragwürdiger Weltanschauuung und doch Rot-Weiss. Es gibt also nicht den typischen RWE Fan. Es gibt aber den RWE. Diese Katastrophe im Vereinsregister, unser aller gemeinsamer Nenner. Nur der RWE!

Et geff`n Grummelschuur

Es ist gar nicht mal so schlecht, morgen nicht gen Köln zu fahren: Ich schone die Umwelt, meinen Geldbeutel, die eigenen Nerven und die Geduld der Familie. Und natürlich entscheide ich das alleine, so wie es sicher ein jeder für sich selbst entscheiden sollte. Dass eine Fangruppe wie „UE“ nun komplett den Boykott der kommenden Spiele unter den derzeitigen Voraussetzungen bekanntgegeben hat, ist ebenso legitim.

Es ist das gute Recht eines jeden, ein Zeichen der derzeitigen Unzufriedenheit zu setzen. Egal ob als Einzelfan, oder als große, wohl auch kreativste, Fangruppe rund um unseren geliebten Kuschelverein. Diese Entscheidung wird natürlich, wie alles andere auch in diesen Tagen, erregter diskutiert, als es Dolly Buster jemals am Set war. Behaupte ich einfach mal, denn es gibt derzeit nur noch schwarz oder weiß [Der Trainer und die Mannschaft gehen ja fast unter und können bald unbemerkt ihren Dienst verrichten]. Zwischen Kindergarten und vereinsschädigendem Verhalten auf der einen, und vollster Zustimmung auf der anderen Seite.

Der Verein feat. Aufsichtsrat wird sich in seiner, wie auch immer gearteten, Entscheidung natürlich nicht von uns Fans leiten lassen. Oder erpressen, wie es Hardliner gegen den Boykott formulieren. Wäre es an dem, könnten wir gleich einpacken. Auch wir Fans kämpfen doch schließlich immer wieder gegen auferlegte Auflagen und wollen uns in kein Schema pressen lassen. Vielleicht hätte ich einen anderen Weg gewählt. Nichts ankündigen; kommen und einfach schweigen. Oder den Klassiker der leeren Stehtribüne. Jemand niederbrüllen, den ganzen Frust rauslasen, das geht auch. Sollte aber über der Gürtellinie stattfinden. Und ob der Antagonist der Beschimpfungen dann aus Norddeutschland oder Hintertupfingen kommt, das ist doch völlig egal.

Nun hat also der eine Magen und die anderen Darm. Will sagen: Wir sind alle krank. Der eine organisch, wir alle anderen aber an Seele, Herz und Verstand. Müssen nicht nur mit dem Alleingang klarkommen, sondern auch der möglichen Weiterbeschäftigung eines Trainers ohne Spielverständnis. Man ist also geneigt, die weiße Flagge zu hissen und aufzugeben. Die Spezies Fan wird nämlich weder an Vertragsinhalten, noch an einer Trainerphilosophie etwas ändern. Der Fan wird höchstens zerrissen: Schadet oder nutzt mein Verhalten dem Verein? Schadet oder nutzt aber auch der Verein meinem Verhalten? Rot-Weiss Essen ist unser Verein und sollte demnach über allem stehen.

Rot-Weiss Essen hat sich gerade mal wieder dermaßen in eine Situation begeben, wo die berühmte „Karre vor die Wand“ noch harmlos erscheint. Es hilft wohl nur noch der Rückwärtsgang. Weg von der Wand, gegen die wir alle mit Karacho gerast sind. Und dann schütteln wir uns durch und stehen wieder auf. So wie immer seit 1907. Mit einer Norddeutschen Herkunft hat das alles aber nichts, überhaupt nichts zu tun. Eher mit Charaktereigenschaften. Die nicht die meinen sind, obwohl auch Nordisch by Nature.

Ach so: Hat jemand eine Lösung parat?

Die Würfel sind gefallen

Diese Tage habe ich zum Einzug etwas aus dem Fanshop geschenkt bekommen: Den Gartenzwerg. Der ist so hässlich, so dass er schon wieder schön ist. Ich habe ihn „Nobby“ genannt. Niemals käme ich auf die Idee, ihn Marc zu nennen. Oder Uwe. Was ja auch Sinn macht, denn so heiße ich selbst. Herr Dr. Uwe Harttgen, kennen Sie das „Lübeck Syndrom“ ? Oder den Himmelreich? Kennen Sie überhaupt etwas, unseren Lebensinhalt betreffend?

Ist auch nicht so wichtig. Georg Melches. Helmut Rahn, Willi Lippens, Horst Hrubesch, Glockenhorst und Opa Luscheskowski. Uninteressante Figuren, da verblasster Ruhm. Nicht mal das. Ruhm gab es an der Hafenstraße seltenst. Es gab aber auch noch nie einen Vertreter des Vereins, der sämtliche Satzungen oder Gremien ausgehebelt hat, um im Alleingang etwas zu verlängern, was dem schmerzgeplagten Fan noch mehr Kummer bereiten dürfte.

Natürlich müssen Sie uns Fans nicht fragen ob Sie den Trainervertrag verlängern. Aber macht Ihnen der RWE Fußball dieser Tage ernsthaft Spaß? Oder leiden Sie gerne? Also wir nicht. Und darum hätten wir gerne eine andere Philosophie auf dem Platz. Also da wo wichtig ist. Und da wir alle nicht wissen, warum das gerade alles passiert, bekommen Sie hier auf ISdT nun ausreichend Platz, um Ihren Alleingang, der vielleicht auch ein flotter Dreier ist, zu begründen. Und, wir wünschen Ihnen natürlich gute Besserung. Ist schon Kacke, so eine Scheisse. Also Magen-Darm jetzt.

Hier nun der Platz für Sie:

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Nur der RWE!

Losing My Religion, Part Two

Sie rannten hin, sie rannten her. Es gab die [sogenannten] Guten, die Mitläufer. Einige blieben stehen, andere fielen. Blue System, Replay & Diesel. Das Sweatshirt dieser Marken in eine Hose gestopft, die so hoch gezogen, dass manch Hoden ob der fehlenden Luft schummerig wurde. Regenschirme bei 30 Grad und Sonnenschein zeugten von dem Wunsch, eines Tages ein Musketier zu werden und keine Grüße gingen an viele.

„Hooliganromantik“ längst vergangener Jahre. Romantisch natürlich nicht wirklich, Gewalt ist einfach keine Lösung. Aber aus einer Zeit, in der sich sogar Fans des VfL Herzlake zu einem Platzsturm im Eintracht Stadion am Heideweg zu Nordhorn aufmachten. Gestoppt von einer entgegengeworfenen Eckfahne; das aber nur am Rande. Die Stadien noch nicht die schicken Arenen mit moderner Gästekäfighaltung, sondern die bekannten Stadien mit Blöcken so groß, dass sie selten gefüllt waren. Und vielleicht war es seinerzeit besser, obwohl natürlich früher nicht wirklich immer alles besser war.

Die jungen Männer, von denen zu Beginn die Rede war, die machten ihr Ding aber noch weitestgehend unter sich aus und liefen an uns Fußball guckenden Fans einfach vorbei. Im Schlepptau zumeist gegnerische Fans oder einige Polizisten. Noch mit Mütze, nicht mit Helm. Das soll jetzt absolut nicht verklärend wirken, ging aber wohl damals wirklich noch um Fußball; um Rivalitäten und das eigene Revier. Politisch Verblendete leider stets anziehend. Auch die schreibende Zunft verhielt sich dieser Tage noch so, dass sie kurz die Faktenlage kundtat, sich aber zu keiner Generalanklage hinreißen liess.

Es folgte der Boom. Fußball ging durch die Decke. Depp Blatter verlangte auf Höhe Mittellinie zu sitzen; eine WM verzauberte ein ganzes Land. Und doch kippte die Stimmung, alles radikalisierte sich irgendwie und schleichend. Nein, nicht nur die Fans! Verantwortliche radikalisierten sich, da sie die eigenen Fans nicht mehr verstanden. Bunte Kurve natürlich für Reportagen gerne genommen. Wie aber sollten sie auch verstehen, was der gemeine Fan kaum verstand. Die Medien radikalisierten sich, indem sie zunächst die bunten Kurven feierten, um sie dann zu verteufeln. Bis hin zu der Tatsache, dass heute jede kackende Kuh neben einem Dorfplatz als böses Ultraviech tituliert wird, kommt es zu Stunk. Spieler radikalisierten sich, und so spielen sich bei den „Helden der Kreisklasse“ bisweilen regelmässig Jagdszenen ab.

Die Wirtschaftsförderung radikalisierte sich in Form einiger Finanzmogule: Vereine wurden übernommen, ausgetauscht, umbenannt. Und so stehen wir nun etwas blöd da mit unserem Fußball: Die Fronten sind allesamt verhärtet, so dass wir nicht mehr an einem Strang ziehen, sondern flott an dem Ast Fußball sägen, auf jenem wir aber alle gemeinsam sitzen. Wenn aber jetzt schon Hoffenheimer, um auch mal mitzuspielen, „am Rad drehen“; einige wenige ihre komplette Szene in Verruf bringen, diese dafür aber kollektiv behandelt wird; Wenn nur noch zu lesen ist, wann und wo es mal wieder „geknallt“ hat; die Sportbild mal wieder martialisch Panik verbreitet und alles und jeden der Generation Ultra zuordnet;

Wenn der Protest gegen RB in blinder Wut und total überzogenen Aktionen ausartet, anstatt mit Humor dagegenzuhalten; dann ist es nicht mehr weit, bis der Fußball uns nicht mehr nur um die Ohren fliegt, sondern platzt. Man fühlt sich ein wenig an die Weissagung der Cree erinnert. Wünscht sich gelegentlich die Zeiten zurück, in denen es einfach nur zum Fußball ging. Heute geht es über vorgeschriebene Routen, vorbei an uniformierten Sicherheitskräften und diktierter Nahrungskette, bisweilen gefühlt zu einer Demonstration. Äh, einem Fußballspiel.

Wo ist nur die Resettaste?

Losing My Religion, Part One

Wie viel Tage braucht es, um das Geschehene zu kommentieren? Viel viel Zeit benötigt der Fan, um zu verarbeiten, dass es wieder einmal nicht an der Zeit sein wird, diese Liga zu verlassen? Viel Zeit! Der Grund dafür ist ein ganz einfacher: Es ist etwas anderes, ob Du als „Tabellendrölfter“ nach der Winterpause startest, oder als Herbstmeister und Tabellenführer. Zudem mit mindestens 5.000 Fans auswärts als Stütze.

Herrenspeise feinster Sorte war also angesagt. Doch es gab viermal Grütze, Kategorie Null Punkt Eins. Lediglich gegen die Zwote des VfL Bochum konnte ein 1:0 erzwungen, nicht erspielt werden. Der Fan wendet sich ab mit Grausen; der Trainer wittert Fluch, wähnt uns gar voll im Rennen; der Verein lässt schon über den Slogan der nächsten Saison rätseln. Samma, geht`s noch? Darf ich als Fan vielleicht erst einmal die Schnauze voll haben? Bleibt mir weg mit Durchhalteparolen, oder Floskeln, die uns eher der Peinlichkeit, denn Punkten hingeben.

Wenn überhaupt ein Fluch über unserem, so wunderbaren, Arbeiterverein liegt, dann jener aus dem Jahre 1971. Und exakt aus diesem Grund findet ein „Derby“ niemals gegen die Zweitvertretung derer aus Meineid statt. Wir müssen nicht mehr darüber schreiben, dass kein noch so schlechtes Spiel dafür herhalten darf, beworfen zu werden. Das ist unentschuldbar! Unentschuldbar aber auch die eigene Leistung. Worüber reden wir hier also? Ihr seid doch verdammt gute Fußballer. Nun ist es wieder einmal vorbei. Wir hätten Euch auf Händen getragen.