Im Regenwald #212

Die Lustreise des 1.FC Saarbrücken im DFB-Pokal durch den Saarländischen Regenwald hat der Mannschaft sportlich zurecht viel Anerkennung eingebracht. Einhergehend mit der Tatsache, dass der Kopf dann in der Liga nicht mehr so richtig mit den erforderlichen 100% bei der Sache ist. In Duisburg jubelt man noch immer. Unsere Hoffnung, davon ebenfalls zu profitieren, wurde ja bekanntermaßen durch ein Konglomerat an saarländischem Chaos und dem Machtwort des priorisierenden DFB erstmal verschoben. Wohin wissen wir noch nicht.

Möglicherweise kennen wir aber schon den Termin: Das soll ja der 24. April werden. Ein Mittwoch. Aber noch in diesem Jahr. Vielleicht. Denn es kann auch sein, dass man sich in Saarbrücken erneut vielfältigen Niederschlägen ausgesetzt sieht, und sogar ein Ausfall des Halbfinales droht. Der DFB wird dieses Millionenspiel vor einem Millionenpublikum wohl kaum erneut als Wasserski- Paddelboot- und Surfmeisterschaft präsentieren wollen. Irgendwann wird es dann auch wirklich peinlich. Mysteriös zwischenzeitlich manch Verantwortliche des 1.FC Saarbrücken, denn es wirkt in Summe doch schon alles arg konstruiert, was so nach und nach von dort durchsickert. Wenigstens sickert es dort, im Gegensatz zum Rasen.

Man hat also nun genügend Alternativen gefunden, die man zur weiteren Durchführung der Saison präsentieren könne. Ja guck an, wie kommt es nun zu dieser plötzlichen Planungssicherheit? Und warum gab es die dann nicht schon einige Tage früher? Machste nichts mehr dran, und vielleicht findet sich in dieser Liste sogar ein Lost-Ground der Stadt Saarbrücken wie der Hartplatz am Kieselhumes oder der Sportplatz Maybach, nur um überhaupt was abgegeben zu haben. So habe ich das vor Urzeiten mit meinen Lateinprüfungen ja auch gemacht, damit das Blatt nicht gänzlich weiß geblieben ist. Es bleibt also sehr spannend bis Dienstag, und wir werden es bei Stauder und Ostereiern interessiert weiterverfolgen.

Viele RWE-Fans haben mittlerweile seit Freitag das Kontaktformular des DFB genutzt, um sich ihren verständlichen Frust über diese alles andere als wasserdichte Spielabsage von der Seele zu schreiben. Schließlich ist ein Auswärtsspiel so viel mehr als die neunzig Minuten auf dem Spielfeld. Da werden weit im voraus Urlaube drumherum geplant, Zimmer gebucht und vorab bezahlt, Tickets geordert, ebenfalls direkt bezahlt und so weiter. Also bekam der DFB einiges an individuellen Schreiben aus dem RWE-Fanlager. Die große Überraschung nun: Alle Schreiben wurden recht zeitnah beantwortet! Allerdings gab es für alle auch eine komplett identische und wachsweiche Antwort.

Ich stelle mir das Empfangen und Bearbeiten der Mails und Faxe ein wenig so wie in der fiktiven TV-Capitol-Versicherung, Abteilung „Schadensregulierung Wasserschaden“ vor, wo ein dauergenervter Abteilungsleiter Typ „Stromberg“ die aufgeregten Briefe aus Essen lesen musste. Dann wurde ein untergeordneter Kollege, Typ Berthold „Ernie“ Heisterkamp damit beauftragt, rasch ein möglichst belangloses Schreiben aufzusetzen und in Copy and Paste Dauerschleife als Antwort zu versenden. Man hätte doch wenigstens als kleine Geste der Entschuldigung im Spiel gegen die Niederländer „Adiole“ anstelle von „Major Tom“ als Tormusik spielen können. Nicht mal das. Außer Bedauern kann man da von Seiten des DFB nichts machen.

Gemacht hat unser RWE, und zwar den Vertrag von Torben Müsel verlängert. Somit spielt ein ganz wichtiger Spieler aus dem Maschinenraum der Mannschaft weiter für unsere Farben. Das ist eine richtig gute Nachricht. Frohe Ostern!

PS: Unbestimmten Gerüchten zufolge wird der Ludwigspark zur kommenden Saison auch musikalisch den Gegebenheiten angepasst: Während als Einlaufmusik „Have You Ever Seen The Rain“ von CCR erklingt, ertönt als Tormusik der einprägsame Gitarrenriff von Deep Purples „Smoke On The Water“. In der Pause wird man unterhalten mit „Drainage“ von Yukede oder auch „Raindrops Keep Falling On My Head“ von B. J. Thomas. Scheinbar hat man sich entschlossen, das Thema „Regen und der FCS“ nun komplett als eigene Marke zu bespielen.

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