Hopp Schwiiz…… die Schweizer
Nach dem heimischen Sommermärchen war ich ja schon gespannt, wie die Schweiz ( in Kooperation mit Österreich) das grösste Fußballereignis im eigenen Land seit der WM von 1954 zelebriert. Nun habe ich ja „den“ Schweizer als ruhigen, optimistischen und stets humorvollen (Z)Eidgenossen kennengelernt. Und scheinbar fliegt hier auch keine Kuh, wenn das Imperium UEFA Besitz von einem nimmt, denn im Geschäftssinn ergänzen sich der Schweizer und die UEFA wahrscheinlich sehr gut. Bedingt durch die nebulöse Anreise gab es rein optisch nicht viele Hinweise auf die EURO. Und geflaggt wurde auch nicht größer, aber vor allem nicht weniger als noch im letzten Jahr. Denn die Schweizer haben auch sonst ein Faible für Fahnen und beneidenswerterweise auch überhaupt keine Identitätsprobleme. Schließlich gilt es so viele Sprachen, Kulturen und Bündnisse unter dem Schweizer Kreuz zu vereinigen. Warum also sollten sich Städte,Kantone und der Staat auch abseits des Fußballes damit zurückhalten, Flagge zu zeigen. Und ein modischer Hingucker ist das weisse Kreuz auf rotem Grund allemal. War es in den Alpen aber noch recht schwer, überhaupt einen richtigen Hinweis auf die EURO zu finden, so beruhigte mich unser Besuch in Bern dann doch: Hier gab es ein Merchandising, welches seines gleichen sucht. Und auch die Fanzonen waren gut positioniert, aber tagsüber ob der schönen Stadt ein wenig fehl am Platze. Nach dem Stadtbummel mußte ich natürlich unbedingt noch an den Ort des WM Titels von 1954. Rein geographisch zumindestens, denn das alte „Wankdorf“ wurde ja durch das moderne „Stade de Suisse“ an gleicher Stelle ersetzt. Das neue Stadion ist leider von außen kaum noch als solches zu erkennen und die Paranoia der UEFA ist fast noch ausgeprägter als die des großen Bruders FIFA: Alles was zu verhüllen war, wurde verhüllt, und jede Kamerabewegung meinerseits entweder unterbunden oder argwöhnisch beobachtet. Muß das sein? Übrigens: Die einzigen Fußballfans, die sich definitiv auch optisch als solche zu erkennen gaben, das waren natürlich, wie kann es auch anders sein: Unsere lieben Nachbarn aus den Niederlanden. 


r.




