Monatsarchive: Juni 2008

Wir sind Gomez

Da wo ich bin, sportlich ja unten ist, bin ich heute nicht nur „Jogi“wie alle, sondern eben auch „Gomez“. Für den Fall nämlich, das unser einziger Sturm (Podolski) ausfällt, müssen es zu Beginn doch wieder die Nullinger Klose/Gomez richten. Natürlich war der Ball eigentlich auf dem Weg in das Tor, er hat eben nur nicht mit einem Mario Gomez gerechnet. Aber, was erlauben wir uns eigentlich: Zum einen sollten wir Hobbyfußballer diesen Ball auch erst einmal im Tor unterbringen, und zum anderen ist es ein Profifußballer, der sein erstes grosses Turnier spielt, 22 Jahr jung ist und von halb Europa mit Angeboten verwirrt wird. Was das bedeutet haben wir schon bei anderen Spitzenkicker gesehen. Und, ein Miroslav Klose spielt für mich keinen Deut besser. Wir sind also ohne Sturm bis in das Viertelfinale gekommen. Und wenn Mario Gomez dann doch ein Tor gelingen sollte, dann würden wir ihn doch wieder hochleben lassen. Viel mehr verwundert mich da schon der Einsatz von David Odonkor. Ich hätte allen aussortierten wie zum Beispiel dem Gladbacher Marin mehr zugetraut. Aber spätestens mit Anpfiff sind alle taktischen Überlegungen meinerseits sowie Millionen anderer Bundestrainer Makulatur. Dann gilt es nur zu hoffen, dass Christiano Ronaldo nicht wieder so einen genialen Freistoss in das Tor hämmert. So eine Flugbahn, die kann es eigentlich überhaupt nicht geben. Vielleicht sollte „Schweini“ ihn schon recht früh spielunfähig umschubsen. Ronaldo wäre draussen, Schweini auch und könnte sich so wieder Frau Merkel widmen.

Public Viewing

In genau drei Stunden beginnt das Viertelfinalspiel gegen die Portugiesen und mein Blick in den Nordhorner Himmel verheisst nichts Gutes. Schließlich können auch wir Nordhorner öffentlich und gemeinsam Fußball gucken. Am nächsten Tag finden sich viele Besucher dann auf der Bildergalerie der lokalen Presse wieder. So weit so gut, und doch gucke ich, wie heute Abend auch wieder, im kleinen Kreis. Schnelle Bewirtung, ein guter Platz und eine hohe Fachkenntnis inklusive. Ich bin aber vielleicht auch etwas genervt darüber, weil viele Besucher das Event mehr als….Event…erleben, denn als Fußballspiel. Nordhorn ist keine Fußballstadt, wie sonst sind die hohen Zahlen am Marktplatz im Kontrast zum Zuschauerschnitt beim SV Eintracht zu erklären. Ich finde diese Möglichkeit trotzdem super, und das Sportamt macht da einen klasse Job. Vielleicht findet ja darüber so mancher den Weg zurück an den Heideweg. Über Public Viewing in Reinkultur haben die „11Freunde“ einen genialen Einwurf verfasst. In der Fußballstadt Essen gibt es das natürlich auch, und der Anteil der Fußballanhänger im eigentlichen Sinne dürfte prozentual höher sein. Angeboten wird dieses Event, Wetterunabhängig in den Messehallen, ebenfalls von 11Freunden. Allerdings von einer Bar gleichen Namens. Allein schon das Logo trifft natürlich genau meinen Nerv. Warum kann ich nicht so was schönes kreieren?. Der Großvater des Bargründers hat auch etwas mitgegründet, nämlich den MSV Duisburg. Falscher Verein, falsche Farben, aber gute Gene, um eine Fußballkneipe zu führen. Den nächsten Spielbesuch an der Hafenstrasse sollten wir so planen, dass wir entweder vor oder nach dem Spiel noch in Essen Rüttenscheid einkehren können.

Protagoras

Kein alter Schwede, sondern ein griechischer Philosoph, der da sprach: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“. Ein Zitat, welches auch von Lothar M. hätte sein können (wo ist er eigentlich, ist doch EM ?), aber von Dietmar Hopp auf der Internetseite seiner Stiftung im Vorwort verwendet wird. Abgesehen davon, die TSG in die Bundesliga gefördert zu haben, finde ich ein solches Engagement sehr bemerkenswert und sollte bei allem Groll auf solche sportlichen Emporkömmlinge nicht unterschlagen werden. Aber, darauf wollte ich gar nicht hinaus: In der Schweiz gab es fundierte Gerüchte, dass Herr Hopp auch bald bei der „Nati“ unterstützend eingreifen wird: