Ex und Hopp
Nach diversen Anfeindungen in den ersten Begegnungen ist Dietmar Hopp nun im wahrsten Sinne des Wortes am letzten Spieltag zur Zielscheibe geworden. Und natürlich ist es schwer zu verdauen, wenn ein neuer Verein die Liga aufmischt, sich einen neuen (Vor-)Namen gibt, um auch auf sein Alter und vermeintliche Tradition hinzuweisen. Zudem wird momentan noch in einem Stadion gespielt, in dem sonst ein wirklicher Traditionsverein mit gewachsenen Fanstrukturen in der Viertklassigkeit versucht, sportlich und finanziell wieder auf die Füße zu kommen. Also kein Grund um die TSG Hoffenheim zu mögen. Aber, wieviele Vereine außer dem oder den eigenen plus wenige Sympathieträger mag man denn sonst? Doch eigentlich auch keinen. Oder wird da der Frust über das Wirtschaftsgebahren des eigenen Vereines auf eine Person projeziert, die es offensichtlich sehr gut versteht, auch sportlich auf der Habenseite zu agieren. Von daher würde ich mir wünschen, dass man dem Verein 1899 Hoffenheim neidvoll ironisch im Rahmen sportlicher Rivalität begegnet.Die persönliche Verbundenheit eines Dietmar Hopp zu seinem Verein ist definitiv nicht wegzudiskutieren und somit ist sein Wirken für mich legitim. Würde sich Herr Hopp Morgen zum Beispiel den SV Waldhof unter den Nagel reissen, ihn in SAP Sinsheim-Mannheim umbenennen und den Spielort verpflanzen, dann sähe die Sache ganz anders aus. Aber dem ist nicht so. Der RWE wäre ohne Georg Melches nie deutscher Meister geworden und die Verehrung seiner Person gegenüber drückt sich in der Namensgebung des Stadions aus. Lassen wir Fans des traditionellen Fußballs also den Dietmar Hopp außen vor und nehmen lieber den Verein auf die Schippe. A`la: Tradition in Hoffenheim ist so sicher wie der nächste Titel des RWE.