Ruhender Ball auf dem grünen Rasen. Und trotzdem kommt die Berichterstattung über und rund um das runde Leder wieder in Fahrt. Bisweilen tragisch, wie im Falle von Monika Lierhaus, der wir auf diesem Wege alles erdenklich Gute wünschen, dann aberwitzig, wie im Transfergerangel um Kaka. Da hat der Fußball einmal mehr seine Bodenhaftung verloren und stimmt mich froh, in den niederen Ligen zu Hause zu sein. Dem Spieler Kaka sei es vergönnt, das Beste aus seiner Karriere herauszuschlagen: In der freien Wirtschaft tätig und mit etwas Verhandlungsgeschick behaftet, würde ich das ja auch tun. Aber, was geht in den aktuellen Vereinsbesitzern vor, die ernsthaft glauben, mit solchem Transfer sportliche Erfolge gleich mit im Gepäck vorzufinden? Milan freut sich über 111 (!) Millionen Gewinn, wurden seinerzeit für Kaka „nur“ derer 8 investiert. Mein Glückwunsch geht also an die Rossoneri. Wenn es gut angelegt wird, kann davon die Jugend gefördert werden, die Infrastruktur des Vereines verbessert werden und,und,und. Ich befürchte, das es nicht so sein wird, und bewege mich von der internationalen Bühne zurück auf die heimischen Bretter in Nordhorn: Die Kritik an der Homepage des SV Eintracht wurde gewohnt schnell „abgewatscht“, Differenzen über Wechsel im Jugendbereich werden öffentlich via Leserbriefe ausgetragen, und von den Pokalgeldern weiterhin keine Spur. So langsam kommt mir die Idee, daß die Gelder schon geflossen sind, um den aktuellen Spielbetrieb zu gewährleisten. Im Grunde ist es mir ja „wurscht“, aber ich finde es so langsam an der Zeit, daß der Verein sich dazu äußert. Schließlich gilt es frühzeitig die Weichen zu stellen für den Fall, will man ernsthaft die Regionalliga in Angriff nehmen. Also genau die wirtschaftliche Katastrophenliga, in der der RWE aktuell und wohl auch nächste Saison spielt. Im Westen nichts neues, dieser Slogan stimmt so übrigens nicht, hat doch der RWE beim Westfalenligisten BV Brambauer einen Test mit 3:1 siegreich gestalten können. Neuzugang Mike Wunderlich steuerte einen Treffer bei. Allein der Begriff „Wunder“ im Namen des neuen Spielers könnte doch noch für ein selbiges in Sachen Aufstieg stehen. Aber, nochmal zurück nach Nordhorn: Trotzdem gibt es rund um die weinroten auch mal gute Nachrichten: Einer Anfrage zweier Politiker zufolge wurde die Fragestelltung der
Gewaltproblematik im niedersächsischen Fußball erörtert. Heraus kam, daß wir hier in Nordhorn eine absolut weiße Weste haben. Das mag daran liegen, daß der SV Eintracht fast keine Fans mehr hat, liest sich aber trotzdem gut. Gut Lesen läßt es sich übrigens auch zur Zeit: Fußball ist nicht, und darüber, was zur Zeit wieder Quoten bringt, schweige ich mich lieber aus. Jedes Wort ist zuviel. Aber über den aktuellen Lesestoff, da investiere ich noch mal die ein oder andere Zeile.


