Monatsarchive: Oktober 2008

Alle neune

Die, in Fußballspiele, hintereinander gewonnen, und schon ist man Tabellenführer. So erging es dem SV Eintracht gestern. Während wir in Münster zu leiden hatten, bezwang der heimische SV Eintracht den langjährigen Kontrahenten aus Hannover vom dortigen SV Arminia mit 4:2. Wieder sechs Tore in einem Spiel, wieder ein doch recht kurioser Spielverlauf, so wurde es uns auf dem Heimweg zugetragen. Der SV Eintracht hat im übrigen auch eine neue Homepage. Die hingegen finde ich weniger gelungen, zu überfrachtet das Design, zu diffus der Wechsel dahin. Die alte Seite war dem Verein angemessen und übersichtlich, an der Aktualität konnte der Administrator nicht gemessen werden, das wäre Sache der Abteilungen gewesen. Da sich viele Nordhorner aber bedingt vielleicht auch dadurch in der Fussballecke eingefunden haben, werde ich mich nicht wieder neu registrieren. Und wo ich mich gerade einmal wieder aufrege: Wer stoppt endlich den Redefluß von Rainer Callmund?

Falsch gedacht.

Ich gebe zu, daran, dass ein Fußballspiel drei Optionen nach Spielschluß bietet, habe ich nicht gedacht. Ich bin ausschließlich von einem Sieg ausgegangen. Nicht, dass ich die Preußen unterschätzt habe! Aber das ganze Drumherum sollte doch meiner Meinung nach Ansporn genug für den RWE sein, um zu dokumentieren, dass die vierte Liga mindestens eine zu tief ist. Kaum tiefer sinken können wohl diejenigen, die sich für RWE Fans halten, und nicht einmal davor zurückschrecken, einen Gottesdienst zu stören. Das ist nicht zu entschuldigen und fällt wieder auf uns alle zurück. Aber einige Preußen Anhänger wollten da nicht zurückstehen und baten erst um Aufhebung bestehender Stadionverbote, um dann nach Abpfiff vermummt Richtung Gästeparkplätze zu stürmen. Die an diesem Tag zu allem Überfluß auch noch unkoordiniert wirkende Polizei bekam das aber in den Griff. Zuvor aber haben sich Bernd und ich einen Anpfiff einer halben Hundertschaft eingefangen, als wir ebenfalls stürmten: Über eine vollbefahrene Strasse, 30 Meter neben der Fußgängerampel, mitten in die Polizei „hinein“. Sorry, passiert nie wieder. Zum sportlichen: Die erste Halbzeit hatte der RWE das Spiel weitestgehend im Griff, vernachlässigte aber konsequent, die Außenpositionen mit einzubeziehen, um sich so kurz vor dem Strafraum immer wieder festzulaufen. Die Preußen verlegten sich auf eine Kontertaktik und tauchten einige Mal gefährlich vor dem Essener Tor auf. Daraus resultierte die Führung für die Preußen. Nach der Pause dann der Ausgleich durch einen Elfmeter und eine Druckperiode in Rot und Weiss. In weiterer Reihenfolge folgten dann: Unparteiische Profilneurose, Platzverweis, Verletzungsbedingte Auswechsungen, ein logisches Gegentor und das dritte gleich hinterher, welches wir aber nicht mehr gesehen haben. Kurz voher kam nämlich die Durchsage, dass der Gästeblock abgeriegelt wird. Chaos war vorprogrammiert und passte irgendwie zu diesem Spiel. Das Stadion, sollte auch noch ein kurze Erwähnung wert sein: Neben der Sperrung ganzer Blöcke auf Verfallsbasis wird in Münster auch „gemalt“, was dis Spraydosen hergeben. Kaum ein Bauteil, welches nicht mit Graffiti überzogen ist. Nicht mein Geschmack, aber passt zum schmuddeligen Gesamteindruck dieses Stadions, des Wetters und des RWE Spieles. Trotzdem ein geselliger Ausflug und ein Tabellenbild, welches immer noch korrigiert werden kann. Nur, so langsam muß ein System zu erkennen sein. Meines Erachtens fehlt die berühmte Schaltstelle im Mittelfeld.