Monatsarchive: Oktober 2008

Ab(Stieg)

Den dritten Teil der sogenannten „Millenium Trilogie“ von Stieg Larsson gerade zugeklappt stehe ich nun vor der Frage: Und was kommt jetzt? ich reihe mich gerne ein in die Schar der begeisterten Kritiker dieser Bücher. Zumal die Einzigartigkeit ja auch darin besteht, dass durch das viel zu frühe Ableben des Autors definitiv keine weiteren Bücher mehr über „Lisbeth“, „Mikael“ und Co. erscheinen werden. Definitiv zu beachten gilt es aber, die Reihenfolge der Bücher einzuhalten, um den Überblick zu behalten. Also erst Verblendung, dann Verdammnis und zum „guten“ (Gut ist manchmal sehr relativ, denn auch die Guten können sehr böse sein) Schluß dann Vergebung. Bis dann die letzte Seite erreicht ist, hat man soviele Charaktere kennengelernt, dass man ab und an wieder zurückblättern muß, um den Überblick zu behalten. Das ist mein einziger Kritikpunkt, dass gerade in „Vergebung“ noch zuviele neue Charaktere in das Geschehen eingreifen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Filmindustrie schon mit den Ventilen klappert, um die Trilogie zu verfilmen. Das verführt mich zu einer rein spekulativen Besetzungsliste, frei nach meinem geistigen Auge: Lisbeth Salander könnte laut optischer Beschreibung durch Amy Winehouse gespielt werden. Bei den geistigen Fähigkeiten der Lisbeth gilt es bei Mrs. Winehouse noch mal draufzugucken. Für die Figur des Mikael Blomquist habe ich so eine Mischung aus Richard Gere und George Clooney vor Augen, gepaart mit einem Schuß Sascha Hehn aus den 80zigern. Wenn es denn überhaupt zu einer Verfilmung gereicht. Bis dahin:Einfach mal lesen.

Anpfiff

Zum Glück haben ja 99,9% aller Stadionbesucher mehr als die halbe Gehirnzelle, die der Trainer des FC St. Pauli den Protagonisten von Ausschreitungen bescheinigt. Und die machen sich sogar noch richtig viel Gedanken rund um ihre Leidenschaft, den Fußball. Das passt aber scheinbar 99,9% aller Trainer und Verantwortlichen auch wieder nicht. Schließlich sind die Fans doch immer gerne gesehen, um als Alibi für was auch immer herhalten zu müssen. Und so stellten beide Trainer des Montagsspieles unisono fest, dass die Fans der Mannschaft durch Schweigen schaden. Ein halbvolles Stadion schadet aber auch einer Mannschaft, denn dadurch kann sie sich nicht richtig motivieren. Ein volles Haus schadet auch, denn die Mannschaft war ob der Kulisse verunsichert. Man kann es also drehen und wenden wie man möchte, der Fan ist der dumme. Trotz vorhandener Gehirnzellen. Von daher finde ich es immer gut, wenn sich Fans auch vereinsübergreifend zusammenzuschließen um für ein gemeinsames Ziel einzustehen. Denn, es betrifft ja alle. Und vermag der Fan auch nicht das Rad der Vermarktung anhalten:Er kann Nadelstiche setzen und auf intelligente und konstruktive Art aufzeigen, was das für den Fußball bedeuteten könnte. Und es hört ja nicht im Profibereich auf: Die Auswirkungen der neuen geplanten Anstosszeiten würden auch auf der Amateurebene zu spüren sein. Vielleicht müssen sich wirklich mal alle Stadionbesucher, egal welcher Colour, zusammenraufen (im übertragenen Sinne natürlich) und einen Spieltag schweigen. Die Trainer und Spieler unterlegener Mannschaften könnten nach dem Spiel in der Mixed-Zone davon sogar noch profitieren: Die Fans haben uns geschadet.