Monatsarchive: Februar 2009

Entwicklungen

Google Earth hat gerade für Fußballfans viel zu bieten: So kann man ziemlich fix all seine besuchten Stadien nochmal ansteuern, das Stadion seiner Träume (Anfield) eben interaktiv besuchen, die erstaunliche Nähe der konkurrierenden Vereine und deren Stadien in Dundee bewundern, oder auch eine fast klaustrophobische Nähe der Stadien im holländischen Spakenburg feststellen. In der neuen Version kann man auch noch auf Zeitreise gehen. Leider nicht gerade hier in Nordhorn, stammt das Bildmaterial immer noch aus dem Jahre 2005. In Essen ist der Abriß der Westkurve mittlerweile schon wieder so lange her, da lag google noch als Quark im Schaufenster. Aber, in London, da funktioniert die Zeitleiste ganz gut: Zwar auch nicht von „heute“, aber doch so weit auseinander, so daß der Weg von Highbury zum „New Emirate“ Stadion nachvollzogen werden kann. Apropo England: Bei meinen Betrachtungen zur premier league auf DSF stelle ich immer mehr fest, daß vermehrt Plätze in den Stadien frei bleiben. Die Schere driftet doch sehr auseinander. Die Kaufwut der fremden Investoren und die daraus folgenden Eintrittspreise vertreiben nun auch die „Mittelschicht“ aus den Stadien. Leider werden den Vereinen eines Tages ein bis zwei Generationen Fans fehlen.

Der Satz des Pythagoras

Den Satz des Pythagoras habe und werde ich wohl nie als Lieblingssatz bezeichnen können. Allerdings ist er mir wesentlich lieber als der folgende lange Satz des Grauens, den ein Blick in die Fernsehzeitung einer Woche offenbart: „bigbrother, germanysnexttopmodel, deutschlandsuchtdensuperstar, frauentausch, dschungelcamp, bauersuchtfrau, thebiggestloser, gerichtshows, misterperfect usw,usw“. Natürlich gibt es noch qualitativ hochwertiges Fernsehen; Leider verkommt ein solches aber immer mehr zum Nischenprogramm. Somit übernehmen Formate die Prime Time, welche jede normale Ausbildung scheinbar zur Farce verkommen lassen oder talentfreie Menschen der Lächerlichkeit preisgeben usw. Befeuert wird diese Art Unterhaltung noch von der Boulevard Presse, die zum Beispiel die an Verachtung grenzenden Kommentare einer Casting Show genußvoll in dicken Lettern auf Seite 1 bringt. Aber, ich muß es ja zum Glück nicht gucken, und das Medium DVD bietet ja die Möglichkeit, sich ein eigenes Programm zu schaffen. So werden auch weiterhin vermehrt alte Erfolge aus öffentlich rechtlicher Produktion auf Scheibe gepresst. Auf die Serie „Um die 30“ warten zwar noch immer viele Fans, aber den Ruhrpott Proll Horst Schimanski zum Beispiel, den gibt es jetzt in Form seiner beiden Tatort Kinoverfilmungen auch auf DVD und bietet eine gute Alternative zum Trash im TV.