Monatsarchive: April 2008

Der Briefkopf

Der Briefkopf eines Vereines ist nicht nur quasi Visitenkarte mit allen Kontaktdaten, sondern zeugt nicht zuletzt von den eigenen Erfolgen. Einen solchen Erfolg können die Kicker vom Heideweg am kommenden 1. Mai anstreben und den Briefbögen hinzufügen. Das Pokalfinale im NfV Pokal steht an: Gegner im ebenso traditionsreichen wie idyllischen Stadion „Am Wilschenbruch“ zu Lüneburg ist die Heimmannschaft des LSK. Der SV Eintracht wird zu diesem Finale von einer Busladung Fans begleitet, was zuweilen den Eindruck eines letzten „Halalis“ erweckt. Irgendwie ist die weinrote Flamme erloschen: Nachwuchs findet sich kaum auf den Rängen am Heideweg, sondern im Euregium, wieder. Und doch ist man der Meinung: In diesen 90 Minuten hat die Mannschaft noch einmal jegliche Unterstützung verdient. Die aktuellen Verantwortlichen an der Linie zeigen hoffentlich Grösse und verweisen auf diejenigen, die die Mannschaft in den DFB Pokal und dieses Finale geführt haben.

Wem gehören die Tribünen ?

Nach dem Heimspiel des RWE gegen Werders Amateure ist sie wieder voll entbrannt, die Diskussion im RWE Forum: Fan vs Ultra. Die einen argumentieren „Früher war alles besser“, und die anderen: „Früher waren wir aber noch nicht da“. Tja, und wer hat nun Recht? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, bedarf es schon höhere Weihen. Natürlich habe diese nicht und keine Antwort auf diese überaus komplexe Fragestellung. Aber schon ein ein paar Gedanken, und dabei vor allem den einen: Wie stehe ich zur Ultra Bewegung ?. Und schon da beginnt das Dilemma: Auch diese Fragestellung kann weder mit einem klaren „Ja“, noch einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Zum Verständnis überhaupt empfehle ich folgenden Artikel auf wikipedia. Versuche ich es also nun mit einem „Gut“ und Schlecht“ Spiel: Gut finde ich die Einstellung, den eigenen Verein immer und überall zu unterstützen. Schlecht hingegen finde ich die Unterstützung während des Spiels unabhängig von Spielstand und Situation! Natürliche Emotionen werden dadurch unterdrückt. Gut finde ich den Vorsatz der Unterstützung durch optische Hilfsmittel wie Fahnen, Doppelhalter, etc. um das Stadion bunter zu gestalten. Schlecht finde ich mittlerweile die Uniformität der Ultras. Jeder Gruppe pflegt eigentlich den gleichen Dresscode und ein schwarzer Block innerhalb eines Stadions steht doch im Widerspruch zur gewollten Farbtupferei. Gut sicherlich auch eine genehmigte,kontrollierte Pyro Aktion zu einem Flutlichtspiel. Ganz schlecht dagegen jeglicher Rauch. Dieses „Spielchen“ könnte ich nun Punkt für Punkt weiter fortsetzen. Aber wozu? Die Riten und das Selbstverständnis der Ultras polarisieren ebenso, wie vielerorts die Taktiken der Polizei, die Ablehnung vieler Fans allem neuen gegenüber. Und dann noch die reisserische Art der Medien, aus einer Mücke gierig einen Elefanten zu schreiben, der Quote willen. Also bleibt die Hoffnung, dass alle Parteien ein wenig mehr Gelassenheit an den Tag legen, und vor allem eines nicht vergessen: Alle wollen doch eigentlich nur das Beste für ihren Verein, für Rot Weiss Essen.