Monatsarchive: März 2008

Kontraste

Natürlich geht auch das normale Leben abseits des Fussballs weiter und bietet uns zum Beispiel weiterhin diverse Wetterkapriolen: Lag Montag noch ein Hauch von Schnee, konnten wir am Samstag schon wieder kräftig im Garten buddeln. Das jährliche Vertikutieren war angesagt und hat wie richtig Spaß gemacht. Außerdem konnte ich mich dabei schön von der Erfurter Pleite einige Minuten zuvor ablenken. Wie immer Samstags dabei: Manfred Breuckmann und Co. Wenn ich dann zum Beispiel etwas über Bremens Diego höre, mache ich mir schon Gedanken darüber, ob wir dem armen Kerl nicht irgendwie unter die Arme greifen müssen: Scheinbar hat er nämlich nicht nur den Unparteiischen, sondern auch monetären Beistand nötig: Auf seiner Homepage veräussert er unter anderem sein im Europapokal getragenes Trikot aus dem Glasgow Spiel für satte 1.399€. Grandiose 1% der Summe gehen an seine Stiftung. Nein, hier spricht kein Sozialneid aus mir, sondern eher das Gefühl, ob nicht doch so ein Profifussballer die Bodenhaftung verloren hat. 1.399€ für ein Trikot, welches sonst mit dem Gegner „für lau“ getauscht wird. Mir fällt dazu ein Werbespruch in etwas abgewandelter Form ein: „Erinnerungen: Unbezahlbar“.

Nicht vergessen

Nein nein, der heimische SV Eintracht ist noch da. Nur reichlich in den Hintergrund gerückt. Oder anders ausgedrückt: Der Weg in tiefere Regionen steht schon so lange fest, so dass sich meine momentanen sportlichen Sorgen fast ausschließlich den Kickern von der Hafenstrasse widmen können. Und auch sonst hätten es die weinroten schwer, die lokalen Schlagzeilen zu füllen: Reiten doch die HSG Handballer weiter auf der Erfolgswelle und wurden von ca. 1700 Fans zum Final Four Wochenende nach Hamburg begleitet. Den Bürgermeister im roten Fan Shirt vorneweg….den sehen wir dann spätestens zur 1. DFB Hauptpokalrunde wieder am Heideweg. Aber, der Erfolg gibt den Hallensportlern zurecht, eben..: Recht. Und wer sehen oder gesehen werden will, der muß halt zur Zeit zum Handball. Wen interessiert da der lokale Fussball? Mich halt und daher natürlich noch das gestrige Ergebnis des Auswärtsspiels in Oldenburg beim stets sympathischen VfB: Mit 0:3 wurde verloren und den Spielern war eines der letzten Spiele vor gut gefüllten Stehränge vergönnt.

Zur Resignation gehört Charakter

Ich glaube, die in Essen erscheinende Tageszeitung „Neue Ruhr Zeitung“ http://www.derwesten.de/ hat obiges Zitat von Goethe ausschließlich dem RWE gewidmet. Vielleicht ist es für eine sportliche Resignation noch zu früh, aber wenn schon….dann bitte mit Charakter und auch dazu stehen. Dieses taten wenigstens nach Spielschluß einige Spieler und gingen den Gang nach Canossa, oder einfacher gesagt: An den Zaun. Ein Austausch von Zärtlichkeiten war es wohl kaum, wohl aber ein Eingeständnis, dass die mitgereisten Fans an diesem Tag mehr geleistet hatten.

In Vino Veritas

Da gönne ich mir mal eine kurze Auszeit in Sachen „Blog“, um den zu erwartenden Sieg nach dem Trainerwechsel ausgeruht zu kommentieren, und dann kommt so etwas: Der RWE verliert 0:4 beim RWE. Das Problem ist nur, der thüringische RWE hat die vier Tore geschossen und nicht der aus Essen. Hey, das geht so nicht: Die Theorie besagt, dass das erste Spiel nach einem Trainerwechsel grundsätzlich gewonnen wird. Und, wer ist denn nun der Schuldige? Der Trainer kann es ja wohl nicht sein, nach dem ersten Spiel. Also sollten sich gefälligst einmal die Spieler hinterfragen. So, und weil ich dann so sauer war, und nicht einmal Peter sich gemeldet hat, um das Spiel verbal „abzuarbeiten“, bin ich dann nach dem dem Motto: „Ein Mann muß auch mal alleine sein“ losgezogen. Ehrlicherweise müsste somit der Titel daher lauten: In Pilsus Veritas, denn Wein mag ich nicht. Egal, der Zustand zählt und der geht eindeutig in Richtung vierte Liga. Sowohl, als auch. Gute Nacht!

Jogi und Hansi

Die Kreativabteilung des Sommermärchens hat nicht nur auf dem Feld einiges bewirkt, sondern auch daneben. Der Jürgen und der Jogi, das waren auch schon Handlungsreisende in Sachen Styling und Mode. Und heute, beim Spiel der DFB Mannschaft in der Schweiz, da haben Jogi und Hansi gezeigt, dass sie die neue Linie aber so was von weiterführen. Beide extrem lässig den Schal in gleicher Richtung um den Hals gebunden, da wird Felix Magath hinter einer seiner 487 Designer Brillen ganz blass. Aber, wie war das denn früher? Also der Helmut (Schön) und der Jupp (Derwall) kommen zum Beispiel in Sachen Mode nicht ganz so gut weg, wie davor der Sepp (Herberger) und der junge Helmut (Schön). Mehr Beispiele waren leider noch nicht aufzutreiben.

Umwege

Ja, über solche kommt man zuweilen auch an das Ziel, oder entdeckt ganz neue Wege. Also: Groundhopping.de hatte einen Bericht über den AFC Wimbledon zu bieten. Dieser hat ja seinerzeit als FC Wimbledon noch an der Plough Lane in London gespielt. Das Stadion fiel im Mai 1991 Grundstücksspekulanten zum Opfer. Das der Verein über- und als AFC weiterlebte, hat er ausschließlich seinen Fans zu verdanken. Doch das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall habe ich mir dann in Google earth den alten Standort gesucht. Dort kam ich auf die Idee, das Grundstück zu suchen, auf dem sich bis 1993 das Stadion „The Den“, des allseits bekannten Millwall FC befand. Und während ich so den Koordinaten hinterher jagte, fand ich ein kleines Juwel auf youtube, unterlegt mit dem Klassiker „November Rain“ der Chaos Rocker von Guns N’ Roses. Selten wurde in 8 Minuten anschaulicher der Umzug eines Vereines in ein neues Stadion dargestellt. Einfach mal geniessen.

Das hat gesessen

Ein weiterer Nachholspieltag in der Oberliga Nord: Der SV Eintracht musste zum SV Wilhelmshaven reisen und fing sich dort am Ostermontag gleich sieben faule Eier ein. Endstand 2:7 aus Nordhorner Sicht. Ein Endergebnis, welches in einer „normalen“ Saison sicherlich hohe Wellen verursacht hätte. Nun hatten die Zuschauer am Jadebusen ihren Spaß und hier regt sich keiner großartig auf.

Frau Holle

Da haben wir endlich den kalendarischen Frühling erreicht, und anstelle von milden Temperaturen blicken wir morgens auf leicht schneebedeckten Rasen. Somit lockt noch nicht unbedingt der Garten, sondern doch noch eher das Buch. Und daher möchte ich noch einen kleinen Lesetip loswerden: Eine ältere Dame schreibt Erinnerungen aus ihrer Jugend auf. Soweit eine Tatsache, die mich ja nicht unbedingt zum Lesen animieren würde, wenn der Bezug fehlt. Was das ganze Buch aber so interessant macht ist die Tatsache, dass die Autorin Hilde Kyek aus Nordhorn stammt, und ihre Familiengeschichte zwischen den Jahren 1938 und 1959 auf 110 Seiten höchst anschaulich schildert. Das ganze in einem flotten und schön zu lesenden Schreibstil. Und wenn dann auch noch die ein oder andere Zeile über den SV Eintracht der Nachkriegszeit zu lesen ist, dann macht das Buch so richtig Spaß. Nun bin ich ja nicht der Kultusminister, aber wenn wir uns seinerzeit mit Schillers Räubern auseinandersetzen mussten, vielleicht sollte die interaktive Jugend heute mit solchen Büchern konfrontiert werden. Das Buch heisst also „Das Tausend Stunden Haus“ und kann meines Wisssens nur in der Buchhandlung Taube in Nordhorn erworben werden. Im Anschluß an das Buch habe ich dann mal wieder den Film „Das Wunder von Bern“ herausgekramt. Und schon bekamen die Zeilen aus den 50ziger Jahren wieder ein Gesicht. Nicht nur in Form von Ackermann („noch`n Kaltgetränk“) und Co., sondern vor allem durch das grandiose Schauspiel eines Peter Lohmeyer und Sohn.

Ende im Gelände

So, nun ist es also (endlich?) passiert: Der RWE hat sich von Trainer Heiko Bonan und dem Ausrufezeichen halber auch gleich vom sportlichen Leiter Olaf Janßen getrennt. Das Training übernimmt der bisherige Trainer der überaus erfolgreichen 2. Mannschaft von RWE, der unbekannte Michael Kulm. Dieser aber hat den Vorteil, dass er von Beruf Kriminalhauptkommissar ist. Somit sollten die Spieler ab sofort keine falschen Alibis mehr auf dem Platz ablegen. Sie könnten des Falschspiels überführt und bestraft werden. Ich bin übrigens froh, dass mangels finanzieller Möglichkeiten kein Trainer Marke „Schnauzbart-Peter“ verpflichtet wurde: „Die“ lassen sich gleich eine Ausstiegsklausel mit in den Vertrag einbauen um sich nach einigen erfolgreichen Spielen sofort wieder im Profibereich anzudienen. Übrigens freue ich mich schon auf die 3 Punkte am Samstag beim Namensvetter in Erfurt: Auch so ein ungeschriebenes Gesetz bei einem Trainerwechsel, das erste Spiel „danach“ wird zumeist gewonnen. Oder, wenigstens nicht verloren. Aber, wahrscheinlich ist auch das in Essen anders…..

stirb langsam, Teil 1907

Da stolpert die gemeine Chronistenpflicht schon mal in der Saison, wenn der Magen rebelliert, oder Feiertagsdienste die Spieltage überschatten. So war ich doch seit Mittwoch fussballerisch recht „fragmentiert“: Ein Bundesligaspiel am Gründonnerstag? Vergessen zu tippen! Eintrachts Nachholspiel der Hinrunde (!) am Karfreitag in der Adolf Jäger Kampfbahn bei Altona 93? Früher durften wir Karfreitag nicht einmal atmen und juvenile Ausflüge gen Enschede galten schon als Hochverrat an der „Sache“. Von daher habe ich nicht an Fussball gedacht. Aber dank des Liveticker konnte ich im Dienst doch noch virtueller Zeuge einer kleinen Sensation werden: Der SV Eintracht gewann bei den Altonasen durch ein Elfmetertor von Herion Novaku mit 1:0. Das tut gut. Ja, und dann heute der Anpfiff um 14.00 Uhr an der Hafenstrasse: Auch den habe ich verpasst, aber nur wegen der erwähnten Unpässlichkeit. Ich hätte bis Spielende durchschlafen sollen, dann könnte ich das Ergebnis des Spieles gegen den SV Babelsberg noch als Alptraum durchgehen lassen. So aber durchlebte ich die 2. Halbzeit „gemeinsam“ mit dem Moderator „Lauri“ von Radio Hafenstrasse. Das dann anschließend im TV gesehene erinnerte wieder stark an die vorherigen Spiele: Planloses Gekicke, planlose Auswechselungen, planloses System. Und Heiko Bonan macht in jedem Interview immer einen solch verzweifelten Eindruck, so dass ich fast schon wieder Mitleid mit ihm bekomme. Aber, ich glaube es geht jetzt nur noch darum, irgendwie die Klasse zu halten und den Verein am Leben. Und dafür ist Herr Bonan kein Garant mehr. Ich hätte mir schon zu einem früheren Zeitpunkt einen Trainerwechsel gewünscht, deimnn nicht nur für den RWE wird es immer enger, auch des Trainers Ruf dürfte nun erst einmal dahin sein. Schade, dass es soweit kommen musste. Aber so ist der Fussball: Hier in Nordhorn wird ein Trainer entlassen, der zwar ein schlüssiges Konzept hatte, aber an der Geduld eines Sponsors gescheitert ist, und eine Liga höher wird an einem Trainer zu lange festgehalten, obwohl er scheinbar konzeptlos agiert.

Das Salz in der Suppe

Im Fussballjargon sind das ja Tore. Ein Tor ist die Umschreibung dafür, sobald der Ball die Linie des gegnerischen Tores im vollen Umfang überquert hat. Die Folge eines Tores sind Jubel bei der Mannschaft, die das Tor erzielt hat, und Frust bei der anderen Mannschaft, in dessen Tor sich der Ball „eingefunden“ hat. Keine Angst, ich habe nichts genommen. Ich möchte mich einfach mal wieder an das Erlebnis Tor „erinnern“. Wenigstens hatte ich heute definitiv eine kürzere Anreise als der Grossteil der RWE Fans. Das Endergebnis des Nachholspieles in Emden lautet übrigens 0:0. Und auch im dritten Auswärtsspiel hintereinander für mich gab es kein RWE Tor zu bewundern. Und somit beträgt der Abstand zum rettenden Ufer „3.Liga“ nunmehr schon 4 Punkte. Dabei waren die Spieler absolut bemüht, aber eine spielerische Linie war einmal mehr nicht zu erkennen. Und dann diese Auswechslungen….Es ist nicht mehr zu ändern. Hochinteressant übrigens, ein Stadion zu besuchen, welches mir schon aus den vielen gemeinsamen Oberligajahren mit dem SV Eintracht bestens bekannt ist. Nur wurde ich da nicht von der Autobahn weg in den Gästebereich gelotst und musste mich auch nicht fragen lassen, was ich unter meiner Mütze trage („Immer noch Haare, ich bin erst 41…“). Und wenn ich schon von oben bis unten abgetastet werden muss, warum dann nicht von einer der vielen schicken Polizistinnen? Die haben ja schon was , so in ihren Uniformen……3 ihrer Kollegen wurden übrigens mit einem Hubwagen hochgefahren um den Gästeblock zu filmen. Ist weniger nicht manchmal mehr? Zu meiner Freude, etwas davon musste einfach sein, stand aber auch hinter dem Gästeblock eine Fischbude. Lecker, und nachdem ich ja in Ahlen noch überhaupt nichts beissen konnte, habe ich heute kräftig nachgelegt. Nur, all diese kleinen positiven Randerscheinungen sowie eine entspannte und gemütliche Rückfahrt können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der grosse RWE sich nicht am Rande des sportlichen Abgrundes befindet sondern schon einen Schritt weiter…..

Erste kleine Anzeichen

In weniger als drei Monaten beginnt die EM 2008 und so richtig denkt noch keiner daran. Richtig so, denn zunächst sollen sich die Spieler des SV Eintracht mit Anstand aus der Oberliga verabschieden, und die Spieler des RWE wenigstens in der Drittklassigkeit verbleiben. Aber, den ein oder anderen kleinen Blick Richtung Alpen kann man schon mal riskieren und von daher beginne ich mit Grüssen aus Bern und dem Hinweis auf folgende lesenswerte Seite: http://fussballblog.espace.ch/

Halbfinale

Heute Abend findet das erste Halbfinale im DFB Pokal statt. Ich verfolge das Spiel so halb und sinniere gerade , warum Halbfinals in Deutschland immer noch nicht in einem neutralen Stadion ausgetragen werden. Das Spiel des BVB gegen die Jenenser von Carl Zeiss würde, sagen wir mal, in Frankfurt ausgetragen werden, und könnte schon den Klassenunterschied ein wenig ausgleichen. Beiden Vereinen stände das gleiche Kontingent an Karten zu und ein kleiner Hauch von „Wallfahrt Halbfinale“ würde das „Wir-Gefühl“ von gleich vier Fanszenen stärken. Im gelobten Lande des Pokales, sprich in England, ist der FA Cup inzwischen fast die einzige Möglichkeit für Fans ohne Dauerkarte oder solche, die nicht mehr zur monetären Zielgruppe gehören, ein Spiel live im Stadion verfolgen zu können. Dann geben Mannschaft und Fans aber auch wirklich alles und noch viel mehr, und so kommt es dann nicht überraschend, dass nur einer von vier Vereinen des Halbfinales aus der Premier League stammt (finde ich klasse!). Somit kommt es zu den Begegnungen WBA – Portsmouth FC und Barnsley FC – Cardiff City, (Was vermutlich nur ausserhalb Swanseas alle Waliser erfreuen wird). Die beiden Halbfinals werden übrigens im New Wembley gespielt. Und als Zugabe das entscheidende Tor des FC Barnsley gegen die Geldmacht Chelsea.

Zivilcourage

Nachzureichen gilt es ja noch das Ergebnis des SV Eintracht gegen den Luruper SV: Es endete 1:1 unentschieden. Und somit könnte dieses Spiel ja zu den Akten gelegt werden, wenn nicht der Eintracht Spieler Herion Novaku abseits des Spielfeldes für einen lobenswerten Einsatz gesorgt hätte: Ich kann natürlich nur zitieren, da ich ja den Kinobesuch vorgezogen habe. Es geht nunmehr um zwei Personen, dessen Intellekt sich scheinbar noch unter dem des oft zitierten Brotes ansiedeln dürfte. Dieses Duo verkündete nun lauthals gegen Ende des Spieles von der alten Tribüne aus, was sie im Falle eines Eintracht Abstieges mit den Spielern zu tun gedenken würden. Allein überhaupt diesen primitiven Müll anzustimmen zeugt davon, dass hier keine Eintracht Fans am Werk waren, denn der Abstieg steht ja nun mal schon lange fest. Ich bin überzeugt davon, dass die beiden Hohlfrüchte das Wort „Ligenreform“ noch nicht gelesen haben. Dieses hat Herion also auch vernommen, ein Spieler der bei den Fans ob seiner Bescheidenheit und Klasse sehr beliebt ist, und hat sich direkt nach Spielschluss auf den Weg gemacht, um in seiner Eigenschaft als Kapitän die beiden zur Rede zu stellen um sich somit vor die Mannschaft zu stellen. Nun, die Appelle fanden natürlich kein Gehör, die beiden werden wohl nicht wieder kommen und ich habe einen grossen Respekt vor dieser Aktion Herions. Die Mannschaft scheint das geringste Problem im Hause Eintracht zu sein.

Basisarbeit

Wenn amateurhafter (im absolut positiven Sinne) Fußball auf professionelle Fotografie trifft, dann steckt zumeist der holländische Fotograf Hans van der Meer dahinter. (http://www.hansvandermeer.nl). Er schafft mit seinen Bildern eine für mich einzigartige Synthese zwischen der Leidenschaft des Spieles und der Umgebung des Spielfeldes. Der Blick schweift immer wieder über die selten geraden Spielfeldumrandungen hinweg, um sich den oftmals faszinierenden Panoramen zu widmen. Panoramen bietet das englische Pendant zu Hans van der Meer nicht unbedingt, sondern Stuart Clarke (http://www.homesoffootball.co.uk/) widmet sich eher der Seele des Spieles und somit den Fans. Aus ihren Gesichtern lässt sich der Spielstand schon mal ablesen.

Nur zu empfehlen

Also wer auch nur ansatzweise irgend etwas mit U2 im Sinn hat, der sollte sich beeilen. Und zwar deshalb, um noch in einem der dafür ausgestatteten Kinos eine Aufführung des U2 Konzertfilmes in 3D Optik zu geniessen. Das ist der Beweis, dass aus meinen langjährigen „Begleitern“ im Gegensatz zu mir etwas geworden ist. Kurz bevor der Film startet, bekommt man eine hochwertige 3D Brille gereicht und schwups ist man mittendrin: Mittendrin in einer ekstatischen Menge im Estadio River Plate “ El Monumental “ zu Buenos Aires. Die neue Technologie wird nicht effektheischend eingesetzt, sondern raumgreifend. Und so steht Bono zum Greifen nah vor einem, gilt es sich zu ducken, wenn Adam seinen Bass schwenkt, sieht man die Halsschlagader von The Edge beim brillianten Spiel zucken und Larry`s Drumkit wirkt phänomenal. Die sogenannte „Setlist“ kann sich hören lassen, auch wenn Bonos Botschaften viel Platz eingeräumt wird. Und dann „Sunday,bloody Sunday“: die Hand reckt sich Dir entgegen und streichelt quasi Deine Wange. Unglaublich und so schön und beeindruckend. Und da es diese Technologie auf dem heimischen DVD Spieler nicht geben wird, so kann die Lösung nur lauten: Schnell noch in das entsprechende Kino, bevor es zu spät ist. Der Running Gag, und der dauert schon ziemlich lange, war natürlich wieder Bono an der Gitarre. Der zornige kleine Mann kann extrem gut singen, aber er wird nie Gitarre spielen können. Genausowenig, wie der youtube Schnipsel den 3D Effekt zeigen kann, aber doch einen kleinen Eindruck zu vermitteln mag.

Kleine Fluchten

Ab und an ist eine Abkehr von gewohnten Ritualen ganz erholsam. Wenn der lokale Verein zudem um nichts anderes mehr als um die berühmte Ananas spielt, ja dann kann man auch mal sagen: „Ich bin dann mal weg“. So geht es mir heute und daher habe ich den sportlichen Betriebszustand auf „Herunterfahren“ eingestellt. Aber so ganz ohne Highlight geht es dann doch nicht, denn der dreidimensionale U2 Film steht in Rheine auf dem Programm. Adam Clayton zum greifen nah, und dazu noch zwei Brillen auf der Nase, ich bin total gespannt. So, aber zurück zum Spiel: Der SV Eintracht erwartet heute den Hamburger Verein Luruper SV. Dieser ist in der Tabelle einen Platz tiefer angesiedelt, weil das wieder möglich ist. Hoffentlich werden auch alle anwesenden Spieler auf dem Spielberichtsbogen notiert.

Das Prinzip Hoffnung

Was anderes fällt mir auch momentan nicht mehr ein. Die Löwenjagd ging daneben, und analog zu Ahlen ist ein direkter Konkurrent an RWE vorbeigezogen. Und das diesmal besonders bittere daran ist allein die Tatsache, dass der RWE die definitiv bessere Mannschaft auf dem Feld war. Schon Radio Hafenstrasse vermittelte diesen Eindruck manchmal derart heftig, so dass ich den Ton aus humanen Gründen leiser drehen musste, natürlich nur der Kinder wegen. Genial übrigens zu Spielbeginn die Einführung und das Geräusch der dabei wohl geöffneten Flasche Stauder Pils. Nein, auch die gerade online gesehenen Bilder der WDR Übertragung festigen diese These. Dumm nur, dass gerade Tim Erfen vom Platz musste, aber 2 Tore in 2 Minuten sollten auch zu zehnt nicht kassiert werden. Somit offenbart sich einmal mehr das Dilemma dieser Saison: Nichts mit dem Riechen am schönen Duft „2.Liga“, sondern kräftiges Einatmen der Landluft „Regionalliga“. Der umzustossene Bock erweist sich somit als Stehaufbulle. Umso wichtiger nun das Spiel am Mittwoch in Emden. Wir fahren hin, und vielleicht klappt es ja diesmal. Ich glaube, einfach nur Fussball gucken geht bei diesem Verein nicht. Und zu allem Überfluss moderiert auch noch „Poschi“ das aktuelle Sport Studio.

Empfehlungen

Also ich brauche eine Metareflektion: Immer, wenn ich mich in andere Seiten einlese, finde ich die eigene Erscheinungweise immer erst sehr uninspiriert. Aber andererseits möchte ich ja auch nicht jeden Tag das Layout ändern. Nun, und wie komme ich darauf? Ich habe mir die Seite: http://thor-waterschei.blogspot.com/ vorgenommen. Und ich kann diese nur empfehlen. Jede Zuckung des Fussballnervs wird dort wahrgenommen und veröffentlicht. Dies ganze in einem zeitlosen Layout nebst schönem Schreibstil. Dieser Seite verdanke ich auch, dass ich mir überhaupt einmal Gedanken über all meine Jahre Fandasein gemacht habe. Von daher habe ich den entsprechenden Text auch ohne aktuellen Bezug hier am Donnerstag veröffentlicht. Metareflektion halt ;-). Witzig übrigens auch diese Seite : http://de.tickle.com/test/footballteam.html. Man klickt sich durch sieben Seiten mehr oder weniger ernster Fragen und bekommt am Ende einen Verein zugeteilt, dessen Fan ich aufgrund meiner Aussagen zu sein habe. Laut diesem Test sollte ich mich glücklich schätzen, den ehemals als BSG Wismut Aue fimierenden Verein FC Erzgebirge auch aus Aue zu unterstützen. Nö, tu ich aber nicht.

Meisterliches

Kaum zu glauben, denn derer viele gibt es ja doch nicht: Zwei ehemalige Deutsche Meister treffen Morgen ab 14.00 Uhr an der Hamburger Strasse in Braunschweig aufeinander: Der Deutsche Meister von 1967 empfängt den Meister des Jahres 1955. Für unwissende: Die Braunschweiger Eintracht empfängt den RWE. Und wieder zeigt sich die extreme Tabellensituation:

11. (11.) RW Essen 23 9 7 7 9 28:19 34
12. (12.) Eintracht Braunschweig 23 8 8 7 2 36:34 32

So in der Art sah es auch vor dem Spiel in Ahlen aus: Einen Sieg, und man hält den Verfolger auf Distanz. Bei einem Unentschieden bleibt alles wie es ist, und bei einer Niederlage rutscht man einen Platz tiefer. Also ich plädiere einfach mal für einen RWE Sieg und dann gehts Mittwoch schon entspannter nach Emden zum Nachholspiel. Der Anruf auf der RWE Geschäftsstelle signalisierte übrigens vorab schon einmal Entspannung in Sachen Eintrittskarten. Auch ohne Vorbestellung sind noch genug Gästekarten vorhanden.

Endlich angekommen

„Fußball ist unser Leben, ja König Fußball regiert die Welt“ mit dieser „gesungenen“ Weisheit zur WM 1974 könnte ich eigentlich den Gästeblock schon wieder verlassen und einfach nur meine beiden Vereine, Rot Weiss Essen und den lokalen SV Eintracht Nordhorn als Fakt hinterlassen. Doch, so einfach ist das auch nicht. Der Weg an den heimischen Heideweg zum SV Eintracht war väterlicherseits vorgezeichnet. (Ebenso anscheinend die Trennung unserer Sackgasse in „unten: HSV“ und „oben: FC Bayern“, Aber dem Druck der Bayern, da „oben“ wohnend konnte ich langfristig erfolgreich widerstehen, Gottseidank.). Aber etwas ließ mir keine Ruhe, nämlich die Geräusche, die bei gutem Wind von einem Fußballspiel in erreichbarer Nähe zeugten. Es waren die Geräusche aus der „Bernhard-Niehues Kampfbahn“, dem heutigen Eintracht Stadion am Heideweg. Das war so im Alter von 6 Jahren Mitte der 70ziger. Wir sind also öfters hin, und wenn nicht am Platz, dann wurden Fahnen tragende Jugendliche auf dem Rad nach dem Ergebnis befragt. Die Ergebnisbeschaffung war zu diesen Zeiten noch ungleich schwerer. Der SV Eintracht hatte damals eigentlich auch eine recht gute Szene und der ewige Rivale war blau-weiß, kommt aus dem Emsland und sollte später mal eine Dekade in der 2. Bundesliga verbringen. Aber Anfang der 80iger bekam ich auch den Blick für den Fußball außerhalb der Grafschaft und irgendwie radelte ich des öfteren „R-R-RWE“ grölend durch Nordhorn. Vorzugsweise nach einigen Pils. RWE war Essen, Hafenstraße, Gewalt und somit fußballerischer „Gruseleffekt“ pur. Ich war also bis dato nie da und wusste doch immer Bescheid. Der Szene in Nordhorn trat ich auch nicht direkt bei, sondern ließ mich nur an den Spieltagen blicken. Aktiv wurde ich dann doch, und zwar Anfang der 90iger. Man konnte sich halt hier in Nordhorn nicht aus dem Weg gehen und die Zeit der aktiven Stehtraversengestaltung begann. Hilfreich dazu mein Beruf als Pädagoge, denn so konnte ich unter dem pädagogischen und integrativen Aspekt viel Material basteln. Und so rief ich die Faninitiative „stureNordhorner“ ins Leben, denn die Fans wurden immer älter, immer weniger und Nachwuchs kam nicht dazu. Dieser trug mittlerweile Trikots aus Herne-Ost, Dortmund oder natürlich München. Keine Chance also, um Fußball Nordhorn wieder ein wenig zu reanimieren. Zudem schöpfte und schöpft der heimische Handballbundesligist mittlerweile den Rahm ab. Somit stand fest: Fußball Nordhorn bleibt weiterhin stur. RWE hatte ich aber weiterhin zu jeder Zeit fest im Blick und war über jedes Spiel informiert, nicht zuletzt durch einen Eintracht Fan, der den Fußball lebt wie kein zweiter und aus dem Ruhrgebiet stammend….RWE Fan ist. Und eines Tages bin ich dann endlich mit, nach Essen. Und nach dem Spiel fühlte ich mich, als ob ich endlich zu Hause angekommen bin. Hört man sich im RWE Umfeld um, so ist der Mythos Hafenstraße längst Geschichte, für mich existiert er noch, und lässt mich mit mittlerweile über 40 Jahren eine Gefühlswelt durchleben, die es in Nordhorn so nicht gibt, oder geben wird. Der SV Eintracht ist und bleibt mein lokaler Verein, Der RWE aber ist mein Zuhause, nur habe ich über 20 Jahre gebraucht, um das zu erkennen.

sichtbares

Unser Trophäenschrank im „Hause WFCG“ füllt sich nach nur 4 Jahren Existenz zusehends. Wir dürften sicherlich schon mehr in der Vitrine stehen haben, als zum Beispiel der VfL Wolfsburg. Und wenn ich gerade aus den Augenwinkeln noch das recht uninteressante UEFA Pokalspiel betrachte: In meinen Bewegungsabläufen zeige ich, nach Studiums des Videomateriales von Samstag, gewisse Ähnlichkeiten mit Franck R. Irgendwie muss man sich ja Mut machen……

Captain Future

Meine Meinung zu der aktuellen Kampagne eines Sportartikelherstellers nicht hinter dem Berg haltend, habe ich heute neues „Ungemach“ im Sinne einer weiteren Manifestierung „Mensch vs Maschine“ entdeckt: Den Robokeeper. Das Fraunhofer Institut hat uns ja schon viel nützliches gebracht, zum Beispiel ein gängiges Musikformat. Aber einen vollautomatischen Torwart? Ob der dann auch für 3 Wetter Taft wirbt, oder rosa Shirts trägt? Oder ist er vielleicht sogar eine Erfindung von Ulli Hoeneß, der ja zur kommenden Saison einen zweiten Torhüter sucht, der keine Ansprüche stellt….
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