Monatsarchive: März 2008

Jogi und Hansi

Die Kreativabteilung des Sommermärchens hat nicht nur auf dem Feld einiges bewirkt, sondern auch daneben. Der Jürgen und der Jogi, das waren auch schon Handlungsreisende in Sachen Styling und Mode. Und heute, beim Spiel der DFB Mannschaft in der Schweiz, da haben Jogi und Hansi gezeigt, dass sie die neue Linie aber so was von weiterführen. Beide extrem lässig den Schal in gleicher Richtung um den Hals gebunden, da wird Felix Magath hinter einer seiner 487 Designer Brillen ganz blass. Aber, wie war das denn früher? Also der Helmut (Schön) und der Jupp (Derwall) kommen zum Beispiel in Sachen Mode nicht ganz so gut weg, wie davor der Sepp (Herberger) und der junge Helmut (Schön). Mehr Beispiele waren leider noch nicht aufzutreiben.

Umwege

Ja, über solche kommt man zuweilen auch an das Ziel, oder entdeckt ganz neue Wege. Also: Groundhopping.de hatte einen Bericht über den AFC Wimbledon zu bieten. Dieser hat ja seinerzeit als FC Wimbledon noch an der Plough Lane in London gespielt. Das Stadion fiel im Mai 1991 Grundstücksspekulanten zum Opfer. Das der Verein über- und als AFC weiterlebte, hat er ausschließlich seinen Fans zu verdanken. Doch das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall habe ich mir dann in Google earth den alten Standort gesucht. Dort kam ich auf die Idee, das Grundstück zu suchen, auf dem sich bis 1993 das Stadion „The Den“, des allseits bekannten Millwall FC befand. Und während ich so den Koordinaten hinterher jagte, fand ich ein kleines Juwel auf youtube, unterlegt mit dem Klassiker „November Rain“ der Chaos Rocker von Guns N’ Roses. Selten wurde in 8 Minuten anschaulicher der Umzug eines Vereines in ein neues Stadion dargestellt. Einfach mal geniessen.

Das hat gesessen

Ein weiterer Nachholspieltag in der Oberliga Nord: Der SV Eintracht musste zum SV Wilhelmshaven reisen und fing sich dort am Ostermontag gleich sieben faule Eier ein. Endstand 2:7 aus Nordhorner Sicht. Ein Endergebnis, welches in einer „normalen“ Saison sicherlich hohe Wellen verursacht hätte. Nun hatten die Zuschauer am Jadebusen ihren Spaß und hier regt sich keiner großartig auf.

Frau Holle

Da haben wir endlich den kalendarischen Frühling erreicht, und anstelle von milden Temperaturen blicken wir morgens auf leicht schneebedeckten Rasen. Somit lockt noch nicht unbedingt der Garten, sondern doch noch eher das Buch. Und daher möchte ich noch einen kleinen Lesetip loswerden: Eine ältere Dame schreibt Erinnerungen aus ihrer Jugend auf. Soweit eine Tatsache, die mich ja nicht unbedingt zum Lesen animieren würde, wenn der Bezug fehlt. Was das ganze Buch aber so interessant macht ist die Tatsache, dass die Autorin Hilde Kyek aus Nordhorn stammt, und ihre Familiengeschichte zwischen den Jahren 1938 und 1959 auf 110 Seiten höchst anschaulich schildert. Das ganze in einem flotten und schön zu lesenden Schreibstil. Und wenn dann auch noch die ein oder andere Zeile über den SV Eintracht der Nachkriegszeit zu lesen ist, dann macht das Buch so richtig Spaß. Nun bin ich ja nicht der Kultusminister, aber wenn wir uns seinerzeit mit Schillers Räubern auseinandersetzen mussten, vielleicht sollte die interaktive Jugend heute mit solchen Büchern konfrontiert werden. Das Buch heisst also „Das Tausend Stunden Haus“ und kann meines Wisssens nur in der Buchhandlung Taube in Nordhorn erworben werden. Im Anschluß an das Buch habe ich dann mal wieder den Film „Das Wunder von Bern“ herausgekramt. Und schon bekamen die Zeilen aus den 50ziger Jahren wieder ein Gesicht. Nicht nur in Form von Ackermann („noch`n Kaltgetränk“) und Co., sondern vor allem durch das grandiose Schauspiel eines Peter Lohmeyer und Sohn.