Monatsarchive: März 2008

Kontraste

Natürlich geht auch das normale Leben abseits des Fussballs weiter und bietet uns zum Beispiel weiterhin diverse Wetterkapriolen: Lag Montag noch ein Hauch von Schnee, konnten wir am Samstag schon wieder kräftig im Garten buddeln. Das jährliche Vertikutieren war angesagt und hat wie richtig Spaß gemacht. Außerdem konnte ich mich dabei schön von der Erfurter Pleite einige Minuten zuvor ablenken. Wie immer Samstags dabei: Manfred Breuckmann und Co. Wenn ich dann zum Beispiel etwas über Bremens Diego höre, mache ich mir schon Gedanken darüber, ob wir dem armen Kerl nicht irgendwie unter die Arme greifen müssen: Scheinbar hat er nämlich nicht nur den Unparteiischen, sondern auch monetären Beistand nötig: Auf seiner Homepage veräussert er unter anderem sein im Europapokal getragenes Trikot aus dem Glasgow Spiel für satte 1.399€. Grandiose 1% der Summe gehen an seine Stiftung. Nein, hier spricht kein Sozialneid aus mir, sondern eher das Gefühl, ob nicht doch so ein Profifussballer die Bodenhaftung verloren hat. 1.399€ für ein Trikot, welches sonst mit dem Gegner „für lau“ getauscht wird. Mir fällt dazu ein Werbespruch in etwas abgewandelter Form ein: „Erinnerungen: Unbezahlbar“.

Nicht vergessen

Nein nein, der heimische SV Eintracht ist noch da. Nur reichlich in den Hintergrund gerückt. Oder anders ausgedrückt: Der Weg in tiefere Regionen steht schon so lange fest, so dass sich meine momentanen sportlichen Sorgen fast ausschließlich den Kickern von der Hafenstrasse widmen können. Und auch sonst hätten es die weinroten schwer, die lokalen Schlagzeilen zu füllen: Reiten doch die HSG Handballer weiter auf der Erfolgswelle und wurden von ca. 1700 Fans zum Final Four Wochenende nach Hamburg begleitet. Den Bürgermeister im roten Fan Shirt vorneweg….den sehen wir dann spätestens zur 1. DFB Hauptpokalrunde wieder am Heideweg. Aber, der Erfolg gibt den Hallensportlern zurecht, eben..: Recht. Und wer sehen oder gesehen werden will, der muß halt zur Zeit zum Handball. Wen interessiert da der lokale Fussball? Mich halt und daher natürlich noch das gestrige Ergebnis des Auswärtsspiels in Oldenburg beim stets sympathischen VfB: Mit 0:3 wurde verloren und den Spielern war eines der letzten Spiele vor gut gefüllten Stehränge vergönnt.

Zur Resignation gehört Charakter

Ich glaube, die in Essen erscheinende Tageszeitung „Neue Ruhr Zeitung“ http://www.derwesten.de/ hat obiges Zitat von Goethe ausschließlich dem RWE gewidmet. Vielleicht ist es für eine sportliche Resignation noch zu früh, aber wenn schon….dann bitte mit Charakter und auch dazu stehen. Dieses taten wenigstens nach Spielschluß einige Spieler und gingen den Gang nach Canossa, oder einfacher gesagt: An den Zaun. Ein Austausch von Zärtlichkeiten war es wohl kaum, wohl aber ein Eingeständnis, dass die mitgereisten Fans an diesem Tag mehr geleistet hatten.