Monatsarchive: April 2008

Der Briefkopf

Der Briefkopf eines Vereines ist nicht nur quasi Visitenkarte mit allen Kontaktdaten, sondern zeugt nicht zuletzt von den eigenen Erfolgen. Einen solchen Erfolg können die Kicker vom Heideweg am kommenden 1. Mai anstreben und den Briefbögen hinzufügen. Das Pokalfinale im NfV Pokal steht an: Gegner im ebenso traditionsreichen wie idyllischen Stadion „Am Wilschenbruch“ zu Lüneburg ist die Heimmannschaft des LSK. Der SV Eintracht wird zu diesem Finale von einer Busladung Fans begleitet, was zuweilen den Eindruck eines letzten „Halalis“ erweckt. Irgendwie ist die weinrote Flamme erloschen: Nachwuchs findet sich kaum auf den Rängen am Heideweg, sondern im Euregium, wieder. Und doch ist man der Meinung: In diesen 90 Minuten hat die Mannschaft noch einmal jegliche Unterstützung verdient. Die aktuellen Verantwortlichen an der Linie zeigen hoffentlich Grösse und verweisen auf diejenigen, die die Mannschaft in den DFB Pokal und dieses Finale geführt haben.

Wem gehören die Tribünen ?

Nach dem Heimspiel des RWE gegen Werders Amateure ist sie wieder voll entbrannt, die Diskussion im RWE Forum: Fan vs Ultra. Die einen argumentieren „Früher war alles besser“, und die anderen: „Früher waren wir aber noch nicht da“. Tja, und wer hat nun Recht? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, bedarf es schon höhere Weihen. Natürlich habe diese nicht und keine Antwort auf diese überaus komplexe Fragestellung. Aber schon ein ein paar Gedanken, und dabei vor allem den einen: Wie stehe ich zur Ultra Bewegung ?. Und schon da beginnt das Dilemma: Auch diese Fragestellung kann weder mit einem klaren „Ja“, noch einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Zum Verständnis überhaupt empfehle ich folgenden Artikel auf wikipedia. Versuche ich es also nun mit einem „Gut“ und Schlecht“ Spiel: Gut finde ich die Einstellung, den eigenen Verein immer und überall zu unterstützen. Schlecht hingegen finde ich die Unterstützung während des Spiels unabhängig von Spielstand und Situation! Natürliche Emotionen werden dadurch unterdrückt. Gut finde ich den Vorsatz der Unterstützung durch optische Hilfsmittel wie Fahnen, Doppelhalter, etc. um das Stadion bunter zu gestalten. Schlecht finde ich mittlerweile die Uniformität der Ultras. Jeder Gruppe pflegt eigentlich den gleichen Dresscode und ein schwarzer Block innerhalb eines Stadions steht doch im Widerspruch zur gewollten Farbtupferei. Gut sicherlich auch eine genehmigte,kontrollierte Pyro Aktion zu einem Flutlichtspiel. Ganz schlecht dagegen jeglicher Rauch. Dieses „Spielchen“ könnte ich nun Punkt für Punkt weiter fortsetzen. Aber wozu? Die Riten und das Selbstverständnis der Ultras polarisieren ebenso, wie vielerorts die Taktiken der Polizei, die Ablehnung vieler Fans allem neuen gegenüber. Und dann noch die reisserische Art der Medien, aus einer Mücke gierig einen Elefanten zu schreiben, der Quote willen. Also bleibt die Hoffnung, dass alle Parteien ein wenig mehr Gelassenheit an den Tag legen, und vor allem eines nicht vergessen: Alle wollen doch eigentlich nur das Beste für ihren Verein, für Rot Weiss Essen.

Groundhopping light

Jeder, der sich auch nur annähernd mit dem Fussball beschäftigt, kennt doch sicherlich folgenden Gedankengang: „Oh ja, da (…gemeint sind dann in der Regel Stadien/besondere Spiele) möchte ich auch einmal hin. Kein Problem: Man gebe zum Beispiel in eine Suchmaschine seiner Wahl den Begriff „5400 Stadien in google earth“ ein, und schon erscheint eine Downloadmöglichkeit unter anderem bei Heise.de. Und, in der Tat: Den entsprechenden Haken bei google earth gesetzt, und schon weiss man vor lauter Stadien gar nicht, wo man anfangen soll……

Fehlentscheidung

Da geht der Angreifer mit gestrecktem Bein in den Verteidiger, und bekommt dafür als Belohnung einen Elfmeter zugesprochen. Lieber Herr Unparteiischer, dass war eine krasse Fehlentscheidung. Ebenso wie in der 2. Halbzeit dem SV Eintracht kein Elfmeter zugesprochen wurde, obwohl das Foul des Heeslinger Verteidigers auf der Strafraumlinie begangen wurde. Nicht einmal im Sinne einer Konzessionsentscheidung erfolgte ein Pfiff. Soweit der Blick durch die Vereinsbrille unter Berücksichtigung des damit stets verbundenen Benachteiligungssyndromes. Aber davon einmal abgesehen hatte der SV Eintracht das Spiel und den Gegner weitestgehend im Griff und auch genug Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Nur fehlte dafür heute in der Mittelstürmerposition der „Vollstrecker“. Ich behaupte einfach, dass der SV Eintracht heute mit einem Harry Goolkate oder Günther Snyders mit 3:1 gewonnen hätte. Zeit für kurze Diskussionen gab es auch noch: Über die Situation in Essen, bei der Eintracht, über das kommende Pokalendspiel und der alles entscheidenden Frage: Welchen Posten übernimmt der ehemalige Stadionsprecher nun wirklich?

‚Ja mir san mit´m Radl da‘

Ein unbestrittender Vorteil des Vereines vor der eigenen Haustür ist sicherlich der der schnellen Erreichbarkeit. Und somit kann ich das morgige Heimspiel gegen den TuS Heeslingen endlich einmal wieder mit dem Fahrrad besuchen. (Ich überlege gerade, ob ich an der Hafenstrasse überhaupt schon einmal einen Fahrradständer gesehen habe). Die Heeslinger befinden sich überraschend über dem ominösen Strich, der die Qualifikation zur neuen Regionalliga bedeuten würde. Der Verein hat auch ebenso überraschend für diese Liga gemeldet und kratzt nun jeden Cent zusammen, um die strengen Auflagen erfüllen zu können. Ich finde das gut, denn lieber einen TuS Heeslingen, als zum Beispiel die 2. des SV Wehen. Für die weinroten geht es weiterhin um nichts mehr, ausser sich und den Fans ein schönes Spiel zu liefern. Hochinteressant finde ich zur Zeit die Kaderentwicklung in Nordhorn: So schlecht scheint der alte Trainer nicht gewesen zu sein, schon den zweiten Spieler zieht es zum alten Trainer zurück. Zu einem neuen Verein natürlich.

Silberstreif am Horizont

Folgende Erkenntnisse liefert der gestrige Sieg: Der RWE kann noch gewinnen, der RWE kann noch spielerisch glänzen, und vor allem: Der RWE kann Tore schiessen. Und der RWE hat ziemlich abgefahrene Fans. Einem davon durfte ich gestern über die gesamte Spielzeit zuhören: Der gestrige Moderator von Radio Hafenstrasse hat wieder alles gegeben und ich hatte nach den Toren und dem Schlußpfiff das Gefühl, der Champions League Sieger 2008 kommt aus Essen. Das ist gelebte Leidenschaft und die in regelmäßigen Abständen geöffneten Kronkorken machen auch dem Hörer und ebenfalls mitfiebernden Fan „da draussen“ richtig Durst. Wenn ich das Prinzip Berichterstattung von „RH“ richtig verstanden habe, wird fast in Echtzeit wiedergegeben, was dem Moderator via Handy aus dem Stadion übermittelt wird. Das dann so emotional wiederzugeben ist auch schon eine reife journalistische Leistung. Das gelegentliche Vokabular abseits der Norm lassen wir da mal aussen vor. Ich frage aber mal bei den Machern nach, denn das interessiert mich ja doch. Die extreme Gefühlswelt der RWE Fans zeigte sich dann anschliessend wieder im Forum: So einfach nur freuen geht auch nicht. Irgendwie auch verständlich, denn der Abstieg wird wohl trotzdem kaum zu vermeiden sein. Beginnt jetzt das Schaulaufen für andere Vereine? Wir harren der Spiele und grüssen weiter aus der Warteschleife.

Label

In der Soziologie bezeichnet ein Label die Zuschreibung einer bestimmten Eigenschaft durch gesellschaftliche Gruppen an ein Individuum. Klasse, oder? Auf jeden Fall habe ich nun endlich die Funktion durchschaut, wie auch ich meine Beiträge unter zu Hilfenahme diverser Labels einer oder mehreren Überschriften zuordnen kann. So habe ich die Möglichkeit, auch mal wieder auf frühere Einträge zurückzugreifen. Das ganze gestaltet sich sehr zeitaufwendig, da jeder Beitrag einzeln aufgerufen und „etikettiert“ werden muß. Und da das ganze somit noch ein paar Tage in Anspruch nehmen wird, fungiert die Liste noch als „Betaversion“. Außerdem gefallen mir die Überschriften noch überhaupt nicht, da ich mich ja nicht ausschließlich mit dem Fußball beschäftige. Kreative Vorschläge sind herzlich willkommen, und in Sachen der optischen Gestaltung träume ich ja von einer sogenannten „Tag Cloud“. So etwas finde ich klasse.

Abonnement

Eine solche Beziehung habe ich schon seit Jahren mit der Printausgabe der „11Freunde“. Und dieses Mal habe ich mit besonderer Spannung auf die aktuelle Ausgabe gewartet, handelt doch das Schwerpunktthema von der Einführung der 3.Liga und den möglichen und realen Konsequenzen für die möglicherweise daran teilnehmenden Vereine. Und dann streiken die Postzusteller. Zwar verstehe ich ihr Ansinnen um mehr Lohn, aber doch nicht dann, wenn ich mit Spannung auf etwas warte, was zudem schon seit Tagen überall in den Kiosken ausliegt. Heute Nachmittag war es aber dann endlich soweit: Nummer 78 bereicherte unseren Briefkasten. Auch die weiteren Inhalte lassen hoffen und natürlich wird auch über das Projekt Fortuna Köln berichtet. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass es der bemerkenswerte Thor Waterschei Blog in die Rubrik „Ehrenamt“ geschafft hat.

Landeanflug oder Warteschleife?

Recht ungewohnt kommt der heutige Freitag mittlerweile als Spieltermin daher. Und kollidiert zudem mit Mareikes Spätdienst. Und daher ergibt sich folgende Rechnung: Heimspiel um 19.00 Uhr + Uwe Frei – Mareike Dienst – fehlende Option für die Kinder = Ich bleibe Zuhause und höre Radio Hafenstrasse zum Liveticker. Da ist aber auch völlig in Ordnung so, es geht halt nicht immer alles. Die sportliche Situation hat sich seit dem letzten Wochenende und dem Unentschieden im Tal kaum geändert. Man könnte auch sagen: Sie ist gleichbleibend schlecht geblieben. Und somit bleibt weiter Raum verbale Plattitüden auf Phrasenschweinniveau: Mit einer Niederlage beginnt der Landeanflug auf Liga 4, bei einem Sieg wird eine weitere Warteschleife geflogen. Ein Unentschieden: Bitte nicht, auch eine genügsame Fanseele braucht einmal Klarheit.

Unschuldig

Die gleichnamige Serie startet heute mit der überaus reizenden Alexandra Neldel (wo ist nur „Lolle“…) auf Pro7. Hält sich die Werbung in Grenzen und lässt sich der Krimi unter Mithilfe von Klaus J. Behrendt gut an, dann kann er vielleicht die Begegnung Barca vs ManU auf den zweiten Fernsehplatz für den heutigen Abend verweisen. Um 22.15 Uhr beginnt dann die neue Staffel von Emergency Room und ein Problem:. Mareike hat Spätdienst und kann so leider nicht gucken denn unser Videorecorder ist an Altersschwäche dahingeschieden. Ähm: Dies ist jetzt ein Aufruf zur spontanen Hilfe: Wer kann heute Abend die Folge aufzeichnen und auf DVD brennen? Pro7 bietet leider nicht den bemerkenswerten Service, den ich beim ZDF per Zufall entdeckt habe: Den Krimi „Lutter“ mit Joachim Krol, „Standort“ ja bekanntlich in Essen, konnte ich auch nicht live verfolgen und aus gegebenen Umständen nun mal nicht aufnehmen. Aber, das ZDF bietet mit seiner „Mediathek“ die Möglichkeit, interessante Sendungen am PC zu verfolgen. Somit kann ich es mir bei Gelegenheit mit dem Notebook irgendwo im Haus bequem machen und „Lutter“ gucken. Ich kann mich da gar nicht oft genug wiederholen: Internet: Fluch und Segen zugleich.

Na Doll!

Wo immer auch der Name Thomas Strunz auftaucht, die leeren Flaschen sind im übertragenen Sinne mit dabei. Es kostet ja schon fast Überwindung, den „Maestro“ nicht zu zitieren. So ging es mir auch, als ich meine Gedanken zur Verpflichtung des neuen sportlichen Leiters bei RWE verfasst habe. Und dann ist diese legendäre, 10 Jahre alte Sequenz heute doch schon wieder in aller Munde: Thomas Doll gab heute eine „Pressekonferenz Reloaded“. Als Grund dafür führte er ungewohnt emotional die negative Berichterstattung der letzten Wochen und Monate rund um den Borsigplatz an. Ebenso bemängelt er die Respektlosigkeit seiner Person gegenüber. Da ist es ja wieder, mein Lieblingsthema „Respekt“: In einer Zeit, in der sich verbale und körperliche Fehltritte in Sekundenschnelle via Internet weltweit verbreiten lassen, zählt der einzelne nicht mehr viel. Es geht offensichtlich wirklich nur noch darum, Quote zu machen oder sich über das Schicksal anderer zu definieren,amüsieren oder wenigstens auszutauschen. Seriöse Berichterstattung war scheinbar in einigen Redakteursstuben gestern. Ich verstehe es auch überhaupt nicht, warum negative Dinge so aufgebauscht und Erfolge relativ kleingeschrieben werden. Natürlich spielt der BVB eine schlechte Saison, aber mal ganz ehrlich: Tut er das nicht auch schon seit Jahren? Ergo war die Finalteilnahme der grösste Erfolg seit langer Zeit, was auch die Euphorie der eigenen Fans erklärt. Übrigens würde ich die Wutrede von Thomas Doll inhaltlich eher mit der von Rudi Völler bei „Waldi“ vergleichen. Aber die Münchener Variante ist natürlich telegener. Bevor Thomas Doll aber nun bewusst wird, dass er mit seinem Spruch vom lachenden Hinterteil einen neuen Meilenstein seit Aufzeichnung der Fußballerzitate gesetzt hat, sollte er sich an den heutigen Tag des Bieres erinnern und sich ein selbiges zu Gemüte führen. Prost Herr Doll, jetzt geht es Ihnen besser.

Stars & Friends

Meine gedankliche Achterbahn geht weiter und findet sich wieder zurück in Essen: Dort hat Thomas Strunz (jahaaa, der Strunz….) den Part des sportlichen Leiters zu sofort übernommen. Allerdings: Die berufliche Vita seit seinem aktiven Karriereende scheint auf Vereinsebene bisweilen eine eher bescheidene zu sein: Sein Part als Manager und Geschäftsführer in Wolfsburg war nicht von Erfolg gekrönt und daher nur von unbedeutender Dauer. Mag aber auch an dem Verein gelegen haben….Das zweite Standbein von Thomas Strunz bewegt sich in der Zunft der Spielerberater http://www.starsandfriends.net/start.php. Sollte ich richtig informiert sein, wird die Arbeit von Thomas Strunz fremdfinanziert und bedeutet somit keine grössere Belastung für den RWE selbst. Auch die Verträge mit Kinowelt-Kölmel wurden modifiziert und bedeuten einen marginalen Schuldenabbau. Ob das funktioniert wissen die Vertragspartner hoffentlich! Solch Dimensionen und Umschichtungen innerhalb der Hochfinanz übersteigen meinen Horizont. Somit scheint aber wenigstens die Zukunft des Vereines Rot Weiss Essen gesichert und dem ein oder anderen Spieler aus dem strunzenden Spielerfundus Spielpraxis garantiert. Und wenn sich dann alle Spieler an den schriftlich festgelegten Grundsatz von Stars& Friends halten, dann behält die alte RWE Maxime Gültigkeit: RWE war wer,ist wer,bleibt wer.

Der finale Charakter

Oliver Kahn sprach einmal: „Interviews von mir direkt nach dem Spiel haben nur bedingte Zurechnungsfähigkeit“. Also dann kann getrost festgehalten werden: Dieser absolut grosse Torwart ist altersmilde geworden. Sein Interview am Samstag direkt nach dem Pokalsieg fand ich völlig in Ordnung und den Tatsachen entsprechend. Zuvor konnte ich eine Halbzeit plus Verlängerung ein packendes Endspiel beobachten, welches von beiden Seiten mit völliger Hingabe geführt wurde. Eine Werbung für Endspiele im allgemeinen. Was mir auffiel war unter anderem die Reinkarnation des Gerd Müller Gens in Form eines Luca Toni und die Suche des Dortmunder Tinga nach seinem taktischen Auftrag. Und trotzdem war es eigentlich der Abend des Rekordhalters Oliver Kahn, den ich seit seiner Viertelfinalgeste bei der WM (die vor dem Elfemeterschiessen) doch noch annähernd sympathisch erlebe. Ihn ändert eh keiner mehr, und das ist auch gut so, denn spätestens in der kommenden Saison wird uns Fußballfans und vor allem den Medien so ein Charakterkopf fehlen.

diebische Elstern

Auch hier in Nordhorn wird fleissig weiter Fußball gespielt. Und zwar bewegte sich der SV Eintracht weiter im Reich der Tiere: Konnten am Mittwoch die Störche aus Kiel mit 2:1 bezwungen werden (nicht 1:0, liebe GN), so klauten gestern die Elstern von Bergedorf 85 die drei Punkte und gewannen am Heideweg mit 3:1. Es waren 150 Fans mehr vor Ort als beim Kick gegen den Spitzenreiter. Ein deutliches Signal dafür, dass kein Handball anstand. Zwei Stunden später wohnten übrigens ca. 4500 Zuschauer dem Weser-Ems Derby zwischen den Meppenern und dem VfB Oldenburg bei. Der Fußballgott ist definitiv in Nordhorn nicht zu Hause, an der Hafenstrasse zu Essen aber leider auch nicht mehr. Ganz traurig ist es aber, dass das Spiel nicht einmal mehr ansatzweise im Forum diskutiert wird. Auch eine Verabschiedung des Managers steht noch aus, auch hierzu von offizieller Seite: Kein Kommentar. Klar, ich könnte ja auch mal wieder einen Beitrag im Forum verfassen, theoretisch wie praktisch auch selbst beantworten und am Leben erhalten, aber was bringt das? Mir persönlich nicht mehr viel, und darum bewegen sich meine Gedanken um die Eintracht hier und für mich selber, oder in persönlichen Gesprächen, Mails und als Zuschauer auf der Tribüne. Und das ich dort in letzter Zeit immer seltener war ärgert mich dann doch, lässt sich aber leider beruflich nun mal nicht ändern.

Wars das?

Nun, das Spiel, sofern man ein komplettes Spiel in Kombination mit diversen Livetickern und Fernsehbildern beurteilen kann, war eines der besseren der rot weissen Kicker in dieser Saison. Und das soll schon etwas heissen. Nur, zu einem Sieg hat es trotzdem wieder nicht gereicht. Das Schlussphasentrauma hat den RWE wieder ereilt. Die 10 Punkte Rückstand dürften nun definitiv nicht mher aufzuholen sein. Besonders zu empfehlen sind einmal mehr die Bilder von http://www.jawattdenn.de/, denn auch abseits des Feldes und Stadions wurde dokumentiert, was die Linse hergibt.

"wenn-dann" Pädagogik

Eigentlich keine schöne Art, schon unter Androhung einer Konsequenz einen Bedarf erfüllt zu wissen. Aber, angewandt im heutigen Spiel des RWE im relativen Derby beim Wuppertaler SV, stellt es die Bedeutung des Spieles schon ganz richtig dar: Wenn der RWE heute nicht gewinnt, dann ist der Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen. Das Dumme dabei ist nur, dass natürlich auch ein Sieg nicht automatisch den Klassenerhalt bedeutet. Aber das Fünkchen Hoffnung glimmt dann für eine Woche weiter. Vielleicht hat die Ligapause und der Pokalsieg noch einmal für Erholung und Motivation gesorgt. Das Spiel selber verfolge ich via Liveticker im Dienst. Radio Hafenstrasse kann mich dabei natürlich nicht unterhalten. Irgendwie nehmen momentan diese Wochenenddienste Überhand, es fühlt sich zumindestens so an. Sollten die beiden heutigen Rivalen aber auch in der nächsten Saison noch in einer Liga spielen, dann ist ein Besuch „am Zoo“ fest eingeplant. Denn das Stadion ist sicherlich allein schon einen Besuch wert, auch wenn es momentan eher einer Baustelle gleicht. Heute zählt das aber alles nichts, heute zählen ausschließlich 3 Punkte.

Unterstützung

Es gibt ja immer Dinge, die sagen einem sofort zu und damit kann man sich identifizieren.Vielleicht auch manches Mal unbegründet und einfach aus dem Bauch heraus. Eine fundierte Meinung kann ich auf jeden Fall zu dem Projekt http://www.vivaconagua.org/ abgeben. Die Vision und der Kampf um sauberes Wasser in den Entwicklungsländern ist aller Ehren und Unterstützung wert. Ebenso spontan kann ich die Trautmann Foundation http://www.trautmann-foundation.org/trautmann/unterstützen. Das Ziel der Foundation ist es nicht nur, die deutsch-britischen Beziehungen zu fördern, sondern auch, jungen Menschen positive Werte zu vermitteln, um sie so zu begeistern und zu ermutigen. Beide Projekte basieren auf dem Fussball: Viva con agua wurde initiiert von Benjamin Adrion, einst Mittelfeldspieler des FC St. Pauli Hamburg. Dessen besonderer Hang zur Meinungsbildung war und ist ein guter Nährboden für ein solches Charityprojekt. Und die Trautmann Foundation haben wir dem Wirken des tadellosen Sportsmannes Bert Trautmann zu verdanken, der zum besten Spieler aller Zeiten bei Manchester City gewählt wurde.

Der Praktikant

Wahrscheinlich denkt jetzt sofort jeder an die real existierende Symbiose zwischen fussballerischer Welt- und verbaler Kreisklasse. Eigentlich hatte ich auch vor, etwas über Werders Kurzzeitpraktikanten Lothar M. zu schreiben, zumal ich heute in den GN noch einen wunderschönen Kommentar über und ein brandneues Zitat von ihm gelesen habe. Aber, ich glaube, dass können andere viel besser und vielleicht wird einem Praktikanten so auch zuviel Aufmerksamkeit gewidmet. In Lothars Sog tauchen aber wieder sämtliche Klassiker der Gattung „Zitate in kurzen Hosen auf“. Und abseits der allseits bekannten habe ich noch einige, recht unbekannte Zitate gefunden, bei denen es sich herzlich lachen lässt. Hier eine kleine Auswahl:
Wenn man über rechts kommt, muss die hintere Mitte links wandern, da es sonst vorne Einbrüche gibt!
(Karl-Heinz Rummenigge)
Ja, der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich.
(Peter Pacult)
Die Sanitäter haben mir sofort eine Invasion gelegt.
(Fritz Walter, nicht zu verwechseln mit „dem“ Fritz Walter)
Wir müssen gewinnen. Alles andere ist primär.
(Hans Krankl)
Ihr Fünf spielt jetzt vier gegen drei.
(Fritze Langner, Ex-Bundesliga-Trainer)
Ich würde gerne für einen italienischen Verein spielen – Barcelona zum Beispiel.
(Mark Draper, FC Southampton)

Ja und dann gab es noch die folgenden Überlegungen von „Sir Erich“:

Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen.

Es kann nur einen geben

Einer allein, das hört sich immer nach „ganz wenig“ an. Für Bernd, unseren Manager und mich bedeutet es aber auch ganz viel: Ein Spieler unseres WFCG 04 hat es in die Jugendmannschaft eines „normalen“ Vereines geschafft und das durch den eigenen Willen. Wir sind da sehr realistisch und wissen genau, dass es kein weiterer Spieler unserer kultigen Truppe in den Spielbetrieb „da draussen“ schaffen wird. Aber unserem Marcel, dem wünschen wir alles Gute, freuen uns, dass Integration auch heute noch möglich ist, und werden seinen ersten Ligaeinsatz hoffentlich live miterleben. Bei dem Verein handelt es sich im übrigen um die http://www.sggronau.de/, in deren erster Mannschaft das Eintracht Urgestein Carsten Minich als Spielertrainer fungiert. Das heutige Training war ausnahmsweise mal nicht wirklich prickelnd, und der Bernd war auch praktisch mehr am Telefon und gedanklich noch im Dekollete unserer Kanzlerin.

Überhangmandat

Gut, dass es die Möglichkeit des Kommentierens gibt. Selten genutzt, aber wenn dann auch sinnvoll. Und so wurde ich an einen Fakt erinnert, den ich durch die (fatalen) Ambitionen des RWE in Richtung 2. Bundesliga und die frühe Aufgabe der Weinroten in Richtung Regionalliga fast vergessen hatte: Die zukünftige Regionalliga Nord hat ein sportliches „Überhangmandat“ zu verzeichnen und ein Verein aus dem Norden wird also der Regionalliga West zugeordnet. Ja, und da fällt mir auch der entsprechende Bericht in den lokalen „Grafschafter Nachrichten“ zu diesem Thema ein: Im Falle der Qualifikation wäre der SV Eintracht ein potentieller Kandidat gewesen, und die Begegnung SV Eintracht Nordhorn – RW Essen so eine realistische Konstellation. So aber wird nichts daraus und die Ems-Zeitung konnte die Spekulationen übernehmen. Meine Recherchen haben nun zu einem findigen Fan von Altona 93 geführt, der die neue Staffel West unter genau diesen Gesichtspunkten und heutigem Tabellenstand zusammengestellt hat: In der Tat, momentan würde es den BV Cloppenburg treffen.

Die Liga bekommt ein Gesicht

Aber bevor ich mich dem realistischen Alptraum „RWE in Liga4“ widme, noch ein aktuelles Ergebnis von gestern Abend: Der heimische SV Eintracht hat den Spitzenreiter aus Kiel in einer dramatischen Schlußphase mit 2:1 besiegt. Ich war endlich mal wieder vor Ort, wenn auch nur ganz kurz nach dem Dienst. Es gibt halt ab und an andere „Baustellen“ als den Fußball, die einem den klaren Blick darauf ganz schön vernebeln können. Egal. Mit meiner Befürchtung, was die Zahl der Fans angeht, lag ich leider richtig; Knapp 200 in einem Stadion dieser Grösse sehen schon recht gruselig aus. Das Stadion verließ ich übrigens zusammen mit dem sportlichen Leiter des RW Ahlen, Stefan Grädler. Das riecht doch nach Besichtigungstour. Aber wer wurde beobachtet? Ich denke doch eher ein Spieler des KSV Holstein. Vielleicht aber auch unsere schicke Tribüne. So, und nun kommt der Alptraum das erste Mal anschaulich dargestellt daher: Während die Ahlener sich überraschend anschicken, in die 2. Liga zurückzukehren, wird der RWE nach heutigem Stand der Dinge ebenso überraschend weiter durchgereicht.Der Deutsche Meister von 1955 findet sich in der nächsten Saison ziemlich sicher in der viertklassigkeit wieder. Die aber auch unter dem Namen „Regionalliga“, dann aber sogar dreigeteilt, firmiert. Anbei nun die potentiellen Gegner, wobei ich hoffe, dass es die Westfalia aus Herne noch schafft, denn ein Besuch am „Schloß“ ist definitiv in der Kategorie „Kultcharakter“ einzuordnen. Das Derby gegen den ETB bietet sicher auch seinen Reiz, ebenso wie die Spiele gegen die Preußen aus Münster. Auf der anderen Seite stehen aber auch hier einige Spiele gegen die so unseligen Zweitvertretungen an.

Nordhorn steht Kopf

Die Handballer der HSG Nordhorn haben es in ein europäisches Pokalfinale geschafft. Der EHF Pokal im Handball ist vergleichbar mit dem UEFA Pokal der Fussballer. Ich habe zwar weiterhin nichts mit Handball am berühmten Hut, aber zu dieser Leistung kann man der Mannschaft und dem Verein nur herzlichste Glückwünsche aussprechen. Dumm nur, dass heute Abend wieder ein Heimspiel in der Bundesliga ansteht, denn eine Stunde zuvor beginnt auch das Nachholspiel des SV Eintracht gegen den KSV Holstein Kiel am Heideweg. Spätestens in der Halbzeit wird dann wohl eine Völkerwanderung in das Euregium stattfinden. Aber vielleicht können die weinroten den verbliebenen Zuschauern ein schönes Fußballspiel bieten.
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